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Anja Johanning: Kompetenzentwicklung im Internet

Rezensiert von Matthias Berg

Mit Kompetenzentwicklung im Internet präsentiert Anja Johanning die Ergebnisse ihres Dissertationsprojektes, in dem sie sich mit organisationsübergreifenden Online-Communities of Practice auseinandergesetzt hat. Diese werden definiert als “informelle, berufsbezogene Personengruppen, die ein gemeinsames Anliegen in Form von ähnlichen Problemstellungen oder einer gemeinsamen Leidenschaft für spezifische Themen aus dem Arbeitsalltag teilen” und sich darüber im Internet austauschen (83). Ziel der Studie ist die Klärung der übergeordneten Forschungsfrage nach der Rolle, die eben jene internetbasierten Praxisgemeinschaften bei der Entwicklung individueller Kompetenzen ihrer Mitglieder einnehmen. Dieser Zielsetzung geht Johanning mittels einer im Mehrmethodendesign angelegten Fallstudie zu sekretaria.de, einem Internetforum (überwiegend) für Sekretärinnen, nach. Dabei nimmt sie eine kommunikationswissenschaftliche Perspektive ein, die sie um Ansätze aus den Bereichen der Tätigkeitspsychologie und (Berufs-)Pädagogik erweitert. Mehr

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Christian Papsdorf: Wie Surfen zu Arbeit wird

Rezensiert von Christian Pentzold

Will man sich einen Überblick über die internetbasierten Beziehungen zwischen Unternehmen und Kunden machen, so trifft man auf eine Reihe von Ausdrücken wie etwa “mass collaboration”, “open innovation” oder “mass customization”, deren konzeptionelle Tragfähigkeit und empirische Relevanz zunächst fraglich ist. Eine diesbezügliche Klärung verspricht die 2009 veröffentlichte Diplomarbeit von Christian Papsdorf. Der Fokus des Buches liegt dabei auf dem Phänomen des Crowdsourcing. Die Arbeit gliedert sich im Groben in zwei Teile entsprechend der beiden verfolgten Fragestellungen. Der erste Teil hat zum Ziel, eine Definition von Crowdsourcing zu entwickeln (Kap. 2) und es dementsprechend theoretisch zu verorten (Kap. 3). Hierzu unternimmt der Autor zuerst eine qualitativ-explorative Untersuchung von exemplarischen Fällen, welche anschließend zu fünf Modi kategorisiert werden. Mehr

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Cass R. Sunstein: Infotopia

Rezensiert von Rainer Kuhlen

Von den richtigen Leuten zitiert zu werden, ist eine Freude für Autoren. Dass James Boyle in seinem Buch The Public Domain das Kapitel 8 zur “verteilten Kreativität” mit dem Hinweis auf Yochai Benklers The Wealth of Networks beginnt, ist recht und und billig. Benklers Grundzüge einer “commons-based economy”, in der sich über “peer production” neuen Formen verteilter Kreativität entfalten können, ist in der Tat das Standardwerk zu diesem Thema. Aber gleich im nächsten Absatz heißt es: “Benkler’s work is hardly the only resource however. Other fine works covering some of the same themes include: Cass R. Sunstein, Infotopia: How Many Minds Produce Knowledge (New York: Oxford University Press, 2006)”. Das hat Cass R. Sunstein bestimmt gefreut. Sein Buch liegt jetzt mit dem gleichen Titel und dem Untertitel “Wie viele Köpfe Wissen produzieren” im Suhrkamp-Verlag vor, aus dem Amerikanischen flüssig und ohne erkennbare Einbuße übersetzt von Robin Celikates und Eva Engels. Mehr

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Axel Kuhn: Vernetzte Medien

Rezensiert von Gerit Götzenbrucker

kuhn2009
Das 367 Seiten umfassende Werk wurde als Dissertation an der Universität Erlangen-Nürnberg angenommen, wobei der Autor dem Fachbereich Buchwissenschaft am Institut für Theater- und Medienwissenschaft angehört. Der Fokus liegt auf einer – stark kulturwissenschaftlich geprägten – Definition von Räumlichkeit und Raumwahrnehmung in digitalen, vernetzten Medienwelten und deren Einfluss auf Rezeptionssituationen. „Die grundlegende These ist, dass die Erweiterung der Rezeption durch die funktionalen Prinzipien vernetzter Medien und der damit verbundenen Erzeugung einer virtuellen Wirklichkeit starken Einfluss auf deren Nutzung nimmt, kognitive und emotionale Prozesse während der Nutzung intensiviert und spezifische langfristige Wirkungen begünstigt.“ Dafür wurde im empirischen Teil der Arbeit eine strukturierte Inhaltsanalyse der „funktional medialen Räume“ des Massively Multiplayer Online Role Playing Game World of Warcraft sowie eine quantitative Online-Befragung (n=277) von Spielern durchgeführt. Mehr

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Jan Schmidt: Das neue Netz

Rezensiert von Wolfgang Schweiger

Soeben blättert der Rezensent die aktuelle UVK-Verlagszeitschrift durch – und was sieht er? Unter der Rubrik “UVK – Die Besten” steht im Bereich “Kommunikationswissenschaft” das zu besprechende Buch auf Platz 3. Zwar erfährt man nichts über das Zustandekommen dieses Rankings. Dass Hermann Meyns Klassiker “Massenmedien in Deutschland” auf Platz 1 steht, legt die Messlatte aber fraglos hoch. Vermutlich wird ein Band über ein neues Phänomen wie das Social Web, das sich wie alle Online-Entwicklungen mit immenser Dynamik entwickelt, nicht zu einem ‘Longrunner’ wie die “Massenmedien”, dennoch ist an dem Vergleich etwas dran. Mehr

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Stephan Ruß-Mohl: Kreative Zerstörung

Rezensiert von Stephan Weichert

ruß-mohl2009
Der quälende Erosionsprozess der US-amerikanischen Zeitungsindustrie – und mit ihm die Aushöhlung des hergebrachten Qualitätsjournalismus – ist längst ein offenes Geheimnis: Kaum eine Woche vergeht, an dem keine Hiobsbotschaft von Verlagsinsolvenzen, Redaktions- zusammenlegungen oder Massen- entlassungen durch die angefressene Medienbranche wabert. Der Zustand der Presse ist in den USA, anders als in Europa, schon derart verhängnisvoll, dass dort Kampfbegriffe wie “Newspaper Endgame”, “The Vanishing Newspaper” und “The End of Journalism” zu geflügelten Worten wurden. Ein Blog mit dem zynisch klingenden Namen “Newspaper Death Watch” (“Totenwache Zeitung”) listete Anfang Dezember 2009 elf Tageszeitungen in amerikanischen Ballungsgebieten, die binnen zweieinhalb Jahren verschwunden sind. Betreiber des Blogs ist der Ex-Journalist Paul Gillian, der sich – wie viele andere Millionen Amerikaner – darum sorgt, wie sich das Siechtum der Zeitungen langfristig auf das Journalistenhandwerk und somit auf die amerikanische Gesellschaftsordnung auswirkt. Mehr

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Stephan Weichert, Christian Zabel (Hrsg.): Die Alpha-Journalisten 2.0

Rezensiert von Maja Malik

weichert&zabel2009
Hinter manch einer Zeitung steckt bekanntlich ein kluger Kopf. Aber welche Köpfe stecken hinter den prominenten publizistischen Seiten im Internet – hinter Bildblog, Perlentaucher, netzpolitik.org, Zeit Online, sueddeutsche.de und tagesschau.de? Wer sind die Menschen, die die Öffentlichkeit im Netz an zentralen Stellen mitgestalten? Wie verstehen sie ihre Rollen und ihre Verantwortung? Wie entwickeln sie ihre Ideen? Und welche Prognosen geben sie über die Medienlandschaft der Zukunft ab? Der Band Die Alpha-Journalisten 2.0 versammelt die Porträts von 20 ausgewählten Online-Akteuren, die als erfolgreiche Blogger, Web-Kolumnisten, kreative Kleinunternehmer und Online-Chefs die Entwicklung der Netzpublizistik formen und reflektieren. In kurzen, sorgfältig formulierten Texten wird das Leben und Schaffen der Protagonisten vorgestellt. Mehr

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Peter J. Schulz, Uwe Hartung, Simone Keller (Hrsg.): Identität und Vielfalt der Kommunikationswissenschaft

Rezensiert von Philomen Schönhagen

schulzetal2008
Der Band zur Jahrestagung der DGPuK 2008 in Lugano enthält unterschiedlichste Beiträge aus verschiedenen Forschungsgebieten des Fachs, wie bei solch breit angelegten Konferenzen nicht anders zu erwarten ist. Zudem war in diesem Fall die “Vielfalt” der Kommunikationswissenschaft ausdrücklich Programm. Allerdings muss man feststellen, dass der Tagungsband diese Vielfalt, jedenfalls mit Blick auf theoretische Perspektiven und Fachtraditionen, deutlich weniger widerspiegelt, als dies bei der Tagung der Fall war. Das Gros der Beiträge, ebenso wie der Autorinnen und Autoren, ist der zentralen sozialwissenschaftlichen Fachtradition zuzurechnen. Man erhält jedoch durchaus interessante Einblicke in die Vielfalt der kommunikationswissenschaftlichen Forschung. Mehr

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Peter Schumacher: Rezeption als Interaktion

Rezensiert von Martin Welker

schumacher2009
Die Dissertation von Peter Schumacher wurde am Fachbereich II der Universität Trier 2008 angenommen und ist als Band 36 der Reihe “Internet Research” in der Edition Reinhard Fischer erschienen, die jetzt im Nomos Verlag verlegt wird. Der 300 Seiten starke Band ist in acht Kapitel unterteilt und abgesehen von einem Anhang, einem Literaturverzeichnis, einer Einleitung und einem Fazit findet sich der inhaltliche Kern des Buches in vier Kapiteln. Das Literaturverzeichnis umfasst 15 Seiten und der Anhang die Dokumentation der in der empirischen Studie genutzten Testleitfäden. Die Auswertung der empirischen Rezeptionsstudie nimmt etwa 150 Seiten ein. Mehr

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Wissenschaftliches Publizieren im Online-Zeitalter

bücher
Das Internet übt auf unsere Gesellschaft einen Einfluss aus, der weit über das bequeme Bestellen eines Buches oder das schnelle Sichten der Nachrichtenlage hinausgeht. Sowohl im privaten als auch im beruflichen Feld bestimmen Computer und Internet in einem immer stärkeren Maße, wie wir unseren Alltag organisieren, mit anderen kommunizieren und zusammenarbeiten. Mehr

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