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Barbara Brandstetter: Verbraucherjournalismus

Rezensiert von Holger Handstein

VerbraucherjournalismusEinzelrezension
Der Titel dieses Buches ist ein Missverständnis. Mit Verbraucherjournalismus legt Barbara Brandstetter nahe, dass die Beschäftigung mit einer Spielart des Wirtschaftsjournalismus im Vordergrund steht. Immerhin ist der Begriff Verbraucher innerhalb des europäischen Rechtsrahmens klar definiert. In Deutschland ist § 13 des Bürgerlichen Gesetzbuches maßgeblich. Diesem zufolge ist ein "Verbraucher jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können." Mehr

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Amy Shore: Suffrage and the Silver Screen

Rezensiert von Katarina Saalfeld

Suffrage and the Silver ScreenEinzelrezension
Die feministische Filmwissenschaft wird vorrangig assoziiert mit Schriften, die in den 1960er und -70er Jahren im Kontext der zweiten Welle der Frauenbewegung entstanden. Amy Shores Studie Suffrage and the Silver Screen, erschienen in der von Frank Beaver herausgegebenen Schriftenreihe Framing Film. The History & Art of Cinema, wirft einen Blick auf Filme der 1910er Jahre, die innerhalb der US-amerikanischen Suffragetten-Bewegung produziert wurden, und rückdatiert somit die Wurzeln der feministischen Filmwissenschaft. In acht ausführlichen Kapiteln untersucht Shore mittels der Methode der historischen Diskursanalyse die Verquickungen zwischen der Organisation der politischen Bewegung und der dabei genutzten visuellen Kultur mit Fokus auf das Medium Film. Indem sie die kinematografischen Arbeiten der Suffragetten-Bewegung als integralen Bestandteil der Tradition des feministischen Filmemachens ausweist, positioniert sie sich in einem erst seit Kurzem prosperierenden Forschungsfeld: der feministischen Filmhistoriografie. Mehr

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Julia Metag: Politische Kommunikation in lokalen und nationalen Öffentlichkeiten

Rezensiert von Wiebke Möhring

Politische Kommunikation in lokalen und nationalen ÖffentlichkeitenEinzelrezension
Der Titel des Buches macht neugierig – gibt es die immer wieder in politischen Debatten bemühten Unterschiede bei der Nutzung und Verarbeitung von politischen Medieninhalten tatsächlich? Ausgangspunkt für die aufwändige und kenntnisreiche Untersuchung ist die Debatte um direktdemokratische Verfahren in Deutschland – diese sind auf der lokalen (kommunalen) Ebene möglich, mit Verweis auf Unterschiede bei lokalen und nationalen Entscheidungen auf der Bundesebene jedoch bisher nicht. Über die Einführung von bundesweiten Volksentscheidungen wird diskutiert. Mehr

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Ulrike Röttger, Joachim Preusse, Jana Schmitt: Grundlagen der Public Relations

Rezensiert von Ralf Spiller

Grundlagen der Public RelationsEinzelrezension
Sobald der Wissensstand einer Disziplin zunimmt, werden die Lehrbücher immer dicker. Das gilt auch für das Berufsfeld Public Relations. So umfassen die beiden Lehrbücher von Kunczik (2010) und Mast (2012), beide in fünfter Auflage erschienen, bereits über 500 Seiten. Handbücher, die versuchen das aktuelle Wissen des Fachs zusammenzufassen, sind häufig noch voluminöser: Das Werk von Bentele/Fröhlich/Szyska (2012) hat über 600 Seiten, das aktuell neu erschienene Werk von Zerfaß/Piwinger (2014) gar über 1400 Seiten. Mehr

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Harald Weiß (Hrsg.): 100 Jahre Biene Maja

Rezensiert von Peter Conrady

100 Jahre Biene MajaEinzelrezension
"Am Anfang war die Biene Maja." Dieses Zitat aus dem Buch (143) mag sinngemäß für so vieles gelten, was mit "Biene Maja" verbunden wird, was sie wirklich ist, was sie ausgelöst und bewirkt hat, wie mit ihr umgegangen wurde und wird, wo und wie sie lebt, welchen Charakter sie hat. Dabei ist eines besonders verwunderlich: eigentlich kennen wir alle "Biene Maja", oder – besser gesagt – wir alle meinen, sie zu kennen. Und doch gab es bisher lediglich hier und da wissenschaftliche Auseinandersetzungen und Beiträge zu dieser literarischen und medialen Figur und zu seinem Schöpfer und zu seinen Nach-Schöpfern. Bis 2014. Mehr

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Birgit Stark, Dieter Dörr, Stefan Aufenanger (Hrsg.): Die Googleisierung der Informationssuche

Rezensiert von Marco Dohle

Die Googleisierung der InformationssucheEinzelrezension
Was ist der gängige Weg, wenn man einen Text lesen will, der in einer Zeitung veröffentlicht wurde? Eine unnötige Frage, denn die Antwort ist klar: Man nimmt sich die Zeitung und schlägt sie auf. Und was ist der wichtigste Zugangsweg, um an journalistische Artikel und Berichte im Internet zu gelangen? Eine ebenso unnötige Frage? Keineswegs. Folgt man den Ergebnissen einer aktuellen Studie, dann rufen zwar viele Menschen direkt Nachrichten-Websites auf, wenn sie sich online informieren wollen. Noch etwas öfter wurden allerdings Suchmaschinen als Zugangsweg angegeben. Mehr

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Netzwerk Bildphilosophie: Bild und Methode

Rezensiert von David Magnus

Bild und MethodeEinzelrezension
Wer zwei Jahrzehnte nach dem Ausruf des iconic turn sämtliche theoretischen sowie analytischen Zugangsweisen zum Phänomen 'Bild' in ein Handbuch zusammentragen möchte, stößt auf eine inzwischen kaum zu überblickende Anzahl von Fachpublikationen aus einem breiten und immer noch wachsenden disziplinären Spektrum. Dieses überbordende Wachstum kann als Stärke, aber auch als Schwäche der sich etablierenden, transdisziplinären Bild(er)wissenschaften betrachtet werden. Denn ein undifferenzierter Gebrauch des Bildbegriffes sowie eine Abkopplung der theoretischen Diskussion von den mit ihm verbundenen medien- und kulturtechnischen Praktiken könnte der sich zwar stets verschiebenden, aber dennoch notwendigen Rahmung des Forschungsfeldes entgegenwirken. Der erwähnten theoretischen sowie methodischen Vielfalt eine solche – vorläufige – systematische Rahmung zu geben, ist das Ziel des vom DFG-Netzwerk Bildphilosophie herausgegebenen Bandes Bild und Methode. Theoretische Hintergründe und methodische Verfahren der Bildwissenschaft. Mehr

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Vanessa Aab: Kinematographische Zeitmontagen

Rezensiert von Joachim Paech

Kinematographische ZeitmontagenEinzelrezension
Das Buch (die Dissertation) von Vanessa Aab will nicht mehr und nicht weniger als die gesamte bisherige Filmgeschichtsschreibung auf neue Grundlagen stellen. Es geht ihr um eine "Entwicklungsgeschichte des Kinos" (Untertitel), die allerdings fast nichts mit dem Kino als Raum, Ort oder Institution zu tun hat, sondern quid pro quo Film meint. An den bisherigen Chroniken des Kinos (sie meint Film und nennt Sadoul, Toeplitz, Fraenkel, Zglinicki, Gregor/Patalas und die New Film History) moniert sie vor allem, dass sie dem Film von Anfang an die Fotografie zugrunde gelegt hätten, wodurch sowohl eine Vorgeschichte der Kinematographie nicht in den Blick gekommen als auch ihre digitale Fortsetzung nicht vorstellbar geworden sei. Dass sie keinen Unterschied macht zwischen stroboskopischen und kinematographischen Darstellungen von Bewegung fällt nicht weiter ins Gewicht, weil am Ende weder die mechanischen Vorläufer noch die digitalen Nachläufer der Kinematographie ernsthaft diskutiert werden, und es am Ende doch bei der Epoche des fotografischen Films bleibt. Mehr

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Johannes Angermuller, Martin Nonhoff, Eva Herschinger et al. (Hrsg.): Diskursforschung

Rezensiert von Siegfried Jäger

97838376272205429821bcb69d_720x720Sammelrezension
Das hier vorgelegte umfängliche Handbuch Diskursforschung stellt die erste Veröffentlichung der Reihe DiskursNetz im transcript Verlag dar, die von Johannes Angermuller, Eva Herschinger, Feliccitas Macgilchrist, Martin Nonhoff, Martin Reisigl, Juliette Wedl, Daniel Wrana und Alexander Ziem betreut wird. Diese zumeist sehr jungen Autorinnen und Autoren sind Mitglieder eines Gemeinschaftsprojekts von Forschenden aus den unterschiedlichsten geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen vornehmlich aus Deutschland, die sich mit dem Thema Diskurs im weitesten Sinne befassen. Mehr

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J. David Johnson, Donald O. Case: Health Information Seeking

Rezensiert von Silje Kristiansen

Health Information SeekingEinzelrezension
Viele Menschen suchen Informationen zur Gesundheit. Die Gründe hierfür sind vielfältig: Gesundheit, Wellness, Fitness und verwandte Themen sind nicht nur trendy geworden, auch die Kostenhürde bei Gesundheitseinrichtungen sowie ein mancherorts nicht optimal funktionierendes Gesundheitssystem führen zu erhöhtem Interesse an Informationen und zur Informationssuche selbst. Die Suche nach Gesundheitsinformationen wird durch das Internet viel einfacher und vielleicht sogar intensiviert. Der Zugang zu Gesundheitsinformationen emanzipiert, stellt die Suchenden aber gleichzeitig vor die Herausforderungen einer nicht einfach zu meisternden Informationsfülle und der schwierigen Einschätzung der Informationsqualität. Medienkompetenz und die Kompetenz mit Gesundheitsinformationen umzugehen − Health Literacy − sind Stichwörter, auf die man in diesem Zusammenhang stößt. Wer diese Kompetenzen mitbringt, kann die Informationsfülle zur Gesundheit effizienter nutzen. Wer sich aus einer kommunikationswissenschaftlichen Perspektive für den Prozess der Informationssuche im Allgemeinen und im Speziellen für die Suche nach Gesundheitsinformationen interessiert, erhält im Buch Health Information Seeking von Johnson und Case einen ansprechenden und gründlichen Überblick über Motive, Modelle und Strategien. Mehr

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