Blog-Archive

Peter Glotz: Das Gespräch ist die Seele der Demokratie

Rezensiert von Carsten Brosda

Das Gespräch ist die Seele der DemokratieEinzelrezension
Ein Anflug von Melancholie lässt sich kaum vermeiden, wenn man den im Nomos-Verlag erschienenen Sammelband Das Gespräch ist die Seele der Demokratie zur Hand nimmt, in dem Wolfgang R. Langenbucher und Hans Wagner medien- und kommunikationspolitische Texte von Peter Glotz zusammengetragen haben. Wortgewaltig und präzise, leidenschaftlich und zugleich auf der Höhe der jeweiligen Debatte belegt das Vermächtnis des sozialdemokratischen Medienpolitikers, zu welchen gesellschaftlichen Beiträgen das kommunikationswissenschaftliche Instrumentarium fähig ist, wenn man es nur zur Anwendung bringen will. Es zeigt damit zugleich, welche Perspektive uns in den aktuellen Diskussionen über die Zukunft der digitalen Öffentlichkeit bisweilen schmerzlich fehlt. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Bettina Schwarzer, Sarah Spitzer (Hrsg.): Digitale Spiele im interdisziplinären Diskurs

Rezensiert von Claudia Wilhelm

Digitale Spiele im interdisziplinären DiskursEinzelrezension
Der von Bettina Schwarzer und Sarah Spitzer herausgegebene Band versammelt Aufsätze zur technischen Entwicklung, zu aktuellen Phänomenen im Bereich Online-Spiele und Social Media, lerntheoretischen Aspekten und zur Vermarktung digitaler Spiele. Er möchte damit eine interdisziplinäre Perspektive auf aktuelle Entwicklungen im Forschungsfeld digitale Spiele bieten. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Janis Brinkmann: Ein Hauch von Jasmin

Rezensiert von Sabrina Schmidt

ein Hauch von JasminEinzelrezension
Mit euphorischen Neologismen wie 'Arabellion' bejubelte die deutsche Presse jene Protestbewegungen und Transformationsprozesse, die im Dezember 2010 in Tunesien ihren Anfang nahmen. Die 'Arabische Revolution' verhieß Wandel, auch im Sinne einer Wahrnehmungsverbesserung der traditionell konfliktorientierten Islamberichterstattung. Janis Brinkmanns Studie Ein Hauch von Jasmin nimmt dieses Veränderungspotential in den Blick und untersucht das Medienbild des Islams vor, während und nach der Revolution in der deutschen Presselandschaft. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Susanne Kinnebrock, Christian Schwarzenegger, Thomas Birkner (Hrsg.): Theorien des Medienwandels

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Theorien des MedienwandelsEinzelrezension
Spätestens mit der sogenannten Digitalisierung immer mehr gesellschaftlicher Bereiche, nicht nur der Medien, ist Wandel – oder eingeschränkter: Medienwandel – zu einem bestimmenden, aber auch inflationär verwendeten Schlagwort avanciert. Gleichwohl – oder gerade deshalb – ist es aus analytischer Sicht reichlich diffus, ungenau und arbiträr, nur ein "vages Konzept“ geblieben, das zudem mit verwandten oder auch synonym gebrauchten Begriffen wie Veränderung, Entwicklung, Transformation, Evolution, Revolution oder Umbruch konkurriert oder auch beliebig ausgetauscht wird, wie die Herausgebenden in ihrer Einleitung betonen. Dennoch war es Grund genug für die Fachgruppe Kommunikationsgeschichte der Deutschen Gesellschaft für Publizistik und Kommunikationswissenschaft (DGPuK), 2013 in Augsburg ihre Jahrestagung zum Thema "Theorien des Medienwandels" abzuhalten und die dort gehaltenen Beiträge sowie hinzugebetene in diesem Sammelband zu publizieren. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Sonja Yeh: Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich

Rezensiert von Günter Helmes

Anything goesEinzelrezension
Die in Münster entstandene Dissertation ist dankbar aufzunehmen. Sie trägt mit ihrer Grundintention, dem perspektivenreichen, systematischen Theorievergleich unter Berücksichtigung historischer und funktionaler Kontexte, nicht nur eindrucksvoll dazu bei, ein internationales Forschungsdesiderat zu beheben – dafür steht eine Fülle von hier im einzelnen nicht zu referierenden Ergebnissen und Einsichten; sie kann darüber hinaus auch als gute Einführung in die Theoriewelten McLuhans, Baudrillards, Virilios, F. Kittlers und Flussers gelesen werden. Für den zuletzt genannten Sachverhalt sprechen nicht allein der sowohl Primär- als auch Sekundärquellen (vgl. das 23-seitige Literaturverzeichnis) betreffende Kenntnisreichtum und die uneingeschränkte Argumentationssicherheit der Verfasserin, sondern maßgeblich auch der einsichtige Aufbau, die luzide Darbietung (bspw. immer wieder die Präsentation von Zwischenergebnissen), die damit einhergehende sehr gute Lesbarkeit sowie die dank zahlreicher informationsgesättigter Tabellen und Abbildungen hohe Anschaulichkeit der Studie.Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Katharina Kleinen-von Königslöw und Kati Förster (Hrsg.): Medienkonvergenz und Medienkomplementarität aus Rezeptions- und Wirkungsperspektive

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Medienkonvergenz und MedienkomplementaritätEinzelrezension
Wenn in letzter Zeit von mehr oder weniger epochalen Veränderungen im Mediensystem die Rede ist, was sich seit der anhaltenden Digitalisierung zwangsläufig häuft und intensiviert, dann wird vielfach – oft auch aus analytischer Verlegenheit – auf die These des Altphilologen und Chefredakteurs der Nürnberger Zeitung, Wolfgang Riepl, verwiesen: Bereits 1913 glaubte er in seiner Dissertation über das römische Nachrichtenwesen prinzipiell belegen zu können, das kein neues, 'höher' entwickeltes Medium ein altes vollständig verdrängen könne. Im Blick hatte Riepl dabei alle Mittel, Methoden und Formen des antiken Nachrichtenverkehrs und natürlich keineswegs die gegenwärtigen technischen, hoch organisierten Medien. Dennoch wurde und wird sein Grundsatz bis heute so oft – zumal beschwichtigend – zitiert, dass er zu einer nahezu gesetzmäßigen Aussage, zum Rieplschen Gesetz über die Komplementarität von Medien, avancierte. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Olaf Hoffjann, Thomas Pleil (Hrsg.): Strategische Onlinekommunikation

Rezensiert von Christian Rudeloff

strategische onlinekommunikationEinzelrezension
Als Follow-up zur Jahrestagung 2013 der Fachgruppe PR/Organisationskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft liegt inzwischen der von Olaf Hoffjann und Thomas Pleil herausgegebene Sammelband Strategische Onlinekommunikation: Theoretische Konzepte und empirische Befunde vor. Der Band versammelt insgesamt dreizehn Beiträge, die in vier programmatisch betitelte Kapitel unterteilt sind: Nach den 'Theoretischen Perspektiven' folgen die Kapitel 'Überschätzter Dialog', 'Überschätzte Risiken' und 'Überschätzte Innovationskraft'. Bereits im Blick auf das Inhaltsverzeichnis wird also sehr deutlich, wohin die Reise geht. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Roger Blum: Lautsprecher und Widersprecher

Rezensiert von Indira Dupuis

Lautsprecher und WidersprecherEinzelrezension
Unter dem Titel Lautsprecher & Widersprecher ist die Ausarbeitung des pragmatischen Differenz-Ansatzes in Buchform von Roger Blum erschienen. Bereits seit 2005 hat Blum diesen unter dem einschlägigeren Titel "Bausteine zu einer Theorie der Mediensysteme" auf verschiedenen Tagungen und auch in der Zeitschrift der Schweizer Gesellschaft für Medien und Kommunikationswissenschaft vorgestellt und dadurch im deutschen Raum produktiv zur Diskussion in der vergleichenden Mediensystemforschung beigetragen, die sich nach der Publikation von Hallin & Mancinis Comparing Media Systems im Jahr 2004 entwickelte. Mehr

Getagged mit: ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christoph Bultmann: Gut gefälscht

Rezensiert von Petra Sorge

Gut gefälschtEinzelrezension
Ein erzkonservativer Sektenführer, der gegen kurdische Separatisten hetzt: So beschrieb der Spiegel 2012 den türkischen Imam Fethullah Gülen. Als Beleg diente ein Zitat Gülens, das der Erfurter Theologe Christoph Bultmann als Fälschung erkannt haben will. Seine Beobachtung hat er dokumentiert in Gut gefälscht, erschienen im Ulenspiegel-Verlag. Bultmann sah einen Verstoß gegen das Wahrhaftigkeits- und Sorgfaltsgebot der Ziffern 1 und 2 des Pressekodexes. Doch der Presserat wies seine Beschwerde als unbegründet zurück, genauso wie zwei weitere Anträge, etwa, weil der Spiegel das Zitat später wiederholte. Bultmanns These: Der Presserat habe "ein gefälschtes Zitat" zu Unrecht als ethisch einwandfrei bewertet. Dies sei "[w]ohl deshalb [geschehen], weil sie [die Zitatfälschung] im Spiegel steht“. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Bjørn von Rimscha, Gabriele Siegert: Medienökonomie

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

MedienökonomieEinzelrezension
In der etablierten Kommunikations- und Publizistikwissenschaft blieben medienökonomische Zugänge und Fragestellungen lange Zeit weitgehend unbeachtet, wie eine der Pionierinnen, die langjährige Media Perspektiven-Redakteurin Marie Luise Kiefer, mehrfach monierte. Mit der Kritischen Theorie und materialistischen Medienkritik (z.B. Franz Dröge, Dieter Prokop, Horst Holzer u.a.) seit den 1960er Jahren wurden medienökonomische Ansätze dann zentral, fast monopolistisch, und sie beurteilten mögliche Interdependenzen nahezu eindeutig; damals hatte ihnen die so genannte bürgerliche Ökonomie kaum etwas entgegenzusetzen, obwohl einer der Begründer der Zeitungswissenschaft in Leipzig – wie sich manche zu erinnern begannen -, nämlich der Verleger und Publizist Karl Bücher, schon in den 1920er Jahren durchaus wirtschaftliche Zusammenhänge zumal in markanten Formulierungen zur Grundlage des Zeitungswesens und damit der publizistikwissenschaftlichen Analyse erklärt hatte. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension