Blog-Archive

Roger Blum: Lautsprecher und Widersprecher

Rezensiert von Indira Dupuis

Lautsprecher und WidersprecherEinzelrezension
Unter dem Titel Lautsprecher & Widersprecher ist die Ausarbeitung des pragmatischen Differenz-Ansatzes in Buchform von Roger Blum erschienen. Bereits seit 2005 hat Blum diesen unter dem einschlägigeren Titel "Bausteine zu einer Theorie der Mediensysteme" auf verschiedenen Tagungen und auch in der Zeitschrift der Schweizer Gesellschaft für Medien und Kommunikationswissenschaft vorgestellt und dadurch im deutschen Raum produktiv zur Diskussion in der vergleichenden Mediensystemforschung beigetragen, die sich nach der Publikation von Hallin & Mancinis Comparing Media Systems im Jahr 2004 entwickelte. Mehr

Getagged mit: ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christoph Bultmann: Gut gefälscht

Rezensiert von Petra Sorge

Gut gefälschtEinzelrezension
Ein erzkonservativer Sektenführer, der gegen kurdische Separatisten hetzt: So beschrieb der Spiegel 2012 den türkischen Imam Fethullah Gülen. Als Beleg diente ein Zitat Gülens, das der Erfurter Theologe Christoph Bultmann als Fälschung erkannt haben will. Seine Beobachtung hat er dokumentiert in Gut gefälscht, erschienen im Ulenspiegel-Verlag. Bultmann sah einen Verstoß gegen das Wahrhaftigkeits- und Sorgfaltsgebot der Ziffern 1 und 2 des Pressekodexes. Doch der Presserat wies seine Beschwerde als unbegründet zurück, genauso wie zwei weitere Anträge, etwa, weil der Spiegel das Zitat später wiederholte. Bultmanns These: Der Presserat habe "ein gefälschtes Zitat" zu Unrecht als ethisch einwandfrei bewertet. Dies sei "[w]ohl deshalb [geschehen], weil sie [die Zitatfälschung] im Spiegel steht“. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Bjørn von Rimscha, Gabriele Siegert: Medienökonomie

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

MedienökonomieEinzelrezension
In der etablierten Kommunikations- und Publizistikwissenschaft blieben medienökonomische Zugänge und Fragestellungen lange Zeit weitgehend unbeachtet, wie eine der Pionierinnen, die langjährige Media Perspektiven-Redakteurin Marie Luise Kiefer, mehrfach monierte. Mit der Kritischen Theorie und materialistischen Medienkritik (z.B. Franz Dröge, Dieter Prokop, Horst Holzer u.a.) seit den 1960er Jahren wurden medienökonomische Ansätze dann zentral, fast monopolistisch, und sie beurteilten mögliche Interdependenzen nahezu eindeutig; damals hatte ihnen die so genannte bürgerliche Ökonomie kaum etwas entgegenzusetzen, obwohl einer der Begründer der Zeitungswissenschaft in Leipzig – wie sich manche zu erinnern begannen -, nämlich der Verleger und Publizist Karl Bücher, schon in den 1920er Jahren durchaus wirtschaftliche Zusammenhänge zumal in markanten Formulierungen zur Grundlage des Zeitungswesens und damit der publizistikwissenschaftlichen Analyse erklärt hatte. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Caroline Schmitt, Asta Vonderau (Hrsg.): Transnationalität und Öffentlichkeit

Rezensiert von Swantje Lingenberg

Bildschirmfoto 2014-11-28 um 15.19.36Einzelrezension
Die Entstehung grenzüberschreitender Öffentlichkeiten in lokalen alltagsweltlichen und institutionellen Kontexten bildet den Gegenstand des von Caroline Schmitt und Asta Vonderau herausgegebenen Bandes Transnationalität und Öffentlichkeit. Interdisziplinäre Perspektiven. Das Hauptanliegen des Sammelbandes besteht darin, auf die "weniger sichtbaren, scheinbar marginalen Situationen und Kontexte des sozialen Lebens aufmerksam zu machen, die Öffentlichkeiten darstellen und als solche zu untersuchen sind" (7). Aus einer empirisch-basierten Perspektive heraus analysieren die insgesamt zwölf Beiträge unterschiedliche transnationale Settings wie informelle Märkte, Jugendproteste, anti-AIDS-Aktionen, NGOs, Vereine für Migrantinnen und Migranten sowie transnationale Pfingstkirchen. Die Zusammenstellung der Beiträge ist dabei wahrlich interdisziplinär: Die Autorinnen und Autoren stammen aus der Kulturanthropologie, der Ethnologie, der Pädagogik, der Politikwissenschaft, der Soziologie, der Geografie und der Kommunikations- und Medienwissenschaft. Heterogen sind dabei nicht nur die forschungspraktischen und methodischen Vorgehensweisen, sondern auch die sprachlichen Darbietungen: Während zehn Beträge in deutscher Sprache verfasst sind, sind zwei Beiträge in englischer Sprache verfasst. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Marcel Stepanek: Wahlkampf im Zeichen der Diktatur

Rezensiert von Konrad Dussel

Wahlkampf im Zeichen der DiktaturEinzelrezension
Die vier Reichstagswahlen und Volksabstimmungen, die im NS-Staat abgehalten wurden, hatten höchstens symbolische Bedeutung, darüber kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Gleichwohl wurde darauf nicht verzichtet. Und trotz aller Machenschaften des Regimes, die darauf abzielten, möglichst an die absolute 100-Prozent-Marke heranzukommen, schreckte man doch – zumindest in dieser Hinsicht – vor der Radikalität des faschistischen Italiens zurück: Bei den dortigen 'Wahlen' 1929 und 1934 waren nicht nur die Ja- und Nein-Zettel in unterschiedlichen Farben gehalten, sie mussten auch in verschiedene Urnen geworfen werden. Vor diesem Hintergrund ist es eher erstaunlich, dass 1934 doch noch rund 15.000 Nein-Stimmen und 'nur' zehn Millionen Ja-Stimmen zustande kamen (260f). Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Barbara Brandstetter: Verbraucherjournalismus

Rezensiert von Holger Handstein

VerbraucherjournalismusEinzelrezension
Der Titel dieses Buches ist ein Missverständnis. Mit Verbraucherjournalismus legt Barbara Brandstetter nahe, dass die Beschäftigung mit einer Spielart des Wirtschaftsjournalismus im Vordergrund steht. Immerhin ist der Begriff Verbraucher innerhalb des europäischen Rechtsrahmens klar definiert. In Deutschland ist § 13 des Bürgerlichen Gesetzbuches maßgeblich. Diesem zufolge ist ein "Verbraucher jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können." Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Amy Shore: Suffrage and the Silver Screen

Rezensiert von Katarina Saalfeld

Suffrage and the Silver ScreenEinzelrezension
Die feministische Filmwissenschaft wird vorrangig assoziiert mit Schriften, die in den 1960er und -70er Jahren im Kontext der zweiten Welle der Frauenbewegung entstanden. Amy Shores Studie Suffrage and the Silver Screen, erschienen in der von Frank Beaver herausgegebenen Schriftenreihe Framing Film. The History & Art of Cinema, wirft einen Blick auf Filme der 1910er Jahre, die innerhalb der US-amerikanischen Suffragetten-Bewegung produziert wurden, und rückdatiert somit die Wurzeln der feministischen Filmwissenschaft. In acht ausführlichen Kapiteln untersucht Shore mittels der Methode der historischen Diskursanalyse die Verquickungen zwischen der Organisation der politischen Bewegung und der dabei genutzten visuellen Kultur mit Fokus auf das Medium Film. Indem sie die kinematografischen Arbeiten der Suffragetten-Bewegung als integralen Bestandteil der Tradition des feministischen Filmemachens ausweist, positioniert sie sich in einem erst seit Kurzem prosperierenden Forschungsfeld: der feministischen Filmhistoriografie. Mehr

Getagged mit: , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Julia Metag: Politische Kommunikation in lokalen und nationalen Öffentlichkeiten

Rezensiert von Wiebke Möhring

Politische Kommunikation in lokalen und nationalen ÖffentlichkeitenEinzelrezension
Der Titel des Buches macht neugierig – gibt es die immer wieder in politischen Debatten bemühten Unterschiede bei der Nutzung und Verarbeitung von politischen Medieninhalten tatsächlich? Ausgangspunkt für die aufwändige und kenntnisreiche Untersuchung ist die Debatte um direktdemokratische Verfahren in Deutschland – diese sind auf der lokalen (kommunalen) Ebene möglich, mit Verweis auf Unterschiede bei lokalen und nationalen Entscheidungen auf der Bundesebene jedoch bisher nicht. Über die Einführung von bundesweiten Volksentscheidungen wird diskutiert. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Ulrike Röttger, Joachim Preusse, Jana Schmitt: Grundlagen der Public Relations

Rezensiert von Ralf Spiller

Grundlagen der Public RelationsEinzelrezension
Sobald der Wissensstand einer Disziplin zunimmt, werden die Lehrbücher immer dicker. Das gilt auch für das Berufsfeld Public Relations. So umfassen die beiden Lehrbücher von Kunczik (2010) und Mast (2012), beide in fünfter Auflage erschienen, bereits über 500 Seiten. Handbücher, die versuchen das aktuelle Wissen des Fachs zusammenzufassen, sind häufig noch voluminöser: Das Werk von Bentele/Fröhlich/Szyska (2012) hat über 600 Seiten, das aktuell neu erschienene Werk von Zerfaß/Piwinger (2014) gar über 1400 Seiten. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Harald Weiß (Hrsg.): 100 Jahre Biene Maja

Rezensiert von Peter Conrady

100 Jahre Biene MajaEinzelrezension
"Am Anfang war die Biene Maja." Dieses Zitat aus dem Buch (143) mag sinngemäß für so vieles gelten, was mit "Biene Maja" verbunden wird, was sie wirklich ist, was sie ausgelöst und bewirkt hat, wie mit ihr umgegangen wurde und wird, wo und wie sie lebt, welchen Charakter sie hat. Dabei ist eines besonders verwunderlich: eigentlich kennen wir alle "Biene Maja", oder – besser gesagt – wir alle meinen, sie zu kennen. Und doch gab es bisher lediglich hier und da wissenschaftliche Auseinandersetzungen und Beiträge zu dieser literarischen und medialen Figur und zu seinem Schöpfer und zu seinen Nach-Schöpfern. Bis 2014. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension
  1 2 3 ... 32 33 34 35 36 ... 81 82 83