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Johannes Angermuller, Martin Nonhoff, Eva Herschinger et al. (Hrsg.): Diskursforschung

Rezensiert von Siegfried Jäger

97838376272205429821bcb69d_720x720Einzelrezension
Das hier vorgelegte umfängliche Handbuch Diskursforschung stellt die erste Veröffentlichung der Reihe DiskursNetz im transcript Verlag dar, die von Johannes Angermuller, Eva Herschinger, Feliccitas Macgilchrist, Martin Nonhoff, Martin Reisigl, Juliette Wedl, Daniel Wrana und Alexander Ziem betreut wird. Diese zumeist sehr jungen Autorinnen und Autoren sind Mitglieder eines Gemeinschaftsprojekts von Forschenden aus den unterschiedlichsten geistes- und sozialwissenschaftlichen Disziplinen vornehmlich aus Deutschland, die sich mit dem Thema Diskurs im weitesten Sinne befassen. Mehr

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Fabian Klotz: Hundert Jahre Mediendebatte

Rezensiert von Tina Theobald

Einzelrezension
“Über die Medien wurde schon so viel gesagt, dass es sich lohnt, noch mehr zu sagen.” Dieser “Grundsatz”, dem Fabian Klotz folgt, ist in doppeltem Sinne kennzeichnend für seine Dissertation Hundert Jahre Mediendebatte. Da “menschliche Geschichte als Entwicklung gesehen werden [kann], in deren Verlauf immer neue Kommunikationsmedien entwickelt wurden und auf unterschiedlichste Weise Verwendung fanden und finden”, reißt einerseits das wissenschaftliche Interesse an den Medien, ihrer Struktur und Wirkung nicht ab. Andererseits findet kontinuierlich auch eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Medien und ihrem Einfluss auf Kommunikation, Alltag, Gesellschaft und Kultur statt, die sich wiederum auf die (medien-)wissenschaftliche Theoriebildung auswirken kann. Da immer neue Medien mit immer neuen kommunikativen Möglichkeiten Teil der gesellschaftlichen Entwicklung sind, ist es folglich für Wissenschaft und Öffentlichkeit stets lohnenswert, “noch mehr [über Medien] zu sagen”. Klotz knüpft mit seiner Arbeit insofern an dieses doppeldeutige “noch mehr sagen” an, als er sich – selbst Teil eines (medien-)wis­senschaftlichen Diskurses – in einer ‘diskursanalytischen Nacherzählung’ dem zwischen 1895 und 2000 in der Frankfurter Zeitung (1895-1933) und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1949-2000) geführten öffentlichen Diskurs über den (sozio-)kulturellen Wert und Unwert der Medien Kino, Radio, Fernsehen, Neue Medien und Internet widmet. Mehr

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Franziska Macur: Weibliche Diskurskulturen

Rezensiert von Kathrin Friederike Müller

Einzelrezension
Die kommunikations- und medienwissenschaftlichen Gender Studies haben sich lange für die Ungleichbehandlung sowie die Unterschiede in der medialen Darstellung und im Medienhandeln von Frauen und Männern interessiert. Das gilt speziell auch für die Analyse nichtmedialer und medienvermittelter interpersonaler Kommunikation, die im Wesentlich auf den Nachweis “typisch weiblicher” Kommunikationsstile zielte. Franziska Macur übt Kritik an diesen Perspektiven und entwickelt in Weibliche Diskurskulturen, ihrer Dissertationsschrift, einen alternativen Blick auf das Sujet. Im Kontrast zur bisherigen medienwissenschaftlichen Forschung und zu populärwissenschaftlichen Veröffentlichungen zielt sie nicht auf die Ermittlung von Unterschieden in der Kommunikation von Männern und Frauen. Mehr

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Wilfried Scharf: Deutsche Diskurse

Rezensiert von Stefan Meier

Einzelrezension
“Was ist deutsch?”, fragt Wilfried Scharf zu Beginn seines Buches Deutsche Diskurse. Um die Relevanz dieser Frage zu verdeutlichen, greift er tief hinein in die deutsche Kulturgeschichte. Klangvolle Namen wie Friedrich Schiller, Kurt Tucholsky, Carl Gustav Jung, Friedrich Hölderlin oder Paul Celan werden ebenso wie Christian Meier mit der deutschen Nation hadernd zitiert. Das gipfelt in ein langes Zitat von Nietzsche, das seinem Werk Jenseits von Gut und Böse entnommen ist und zum Ende die Feststellung enthält, dass die Deutschen “das Ungewisse, das Ungestaltete” lieben würden. Mehr

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Michael Brocke et al.: Visionen der gerechten Gesellschaft

Rezensiert von Petra Herczeg

Einzelrezension
Ausgehend von Gershom Sholems Feststellung, nach der es ein Mythos gewesen sei, dass es im 19. Jahrhundert einen “im Kern” unzerstörbaren deutsch-jüdischen Dialog gegeben habe, der erst durch die Shoah zerstört worden sei, versuchen die Autorinnen und Autoren die Diskursangebote der jüdischen Publizistik zu “Staat, Nation, Gesellschaft” zu analysieren, die gegen die Mehrheitspublizistik nicht angekommen sind. Dies dokumentieren die Autoren bereits im ersten Satz der Publikation: “Vor nun über 100 Jahren mussten Repräsentanten der jüdischen Minderheit in Deutschland feststellen, dass ihr Wunsch nach einer gemeinsamen jüdisch-christlichen Zivilgesellschaft von der Mehrheitsgesellschaft noch immer und erneut zurückgewiesen wurde.” Mehr

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