Blog-Archive

Michael Mosel: Deranged Minds

Rezensiert von Florian Kiefer

Einzelrezension
Die Game Studies sind eine vergleichsweise junge Disziplin, die sich unter Rückgriff auf wissenschaftliche Methoden und Ansätze aus unterschiedlichen Fächern und Bereichen dem hybriden Phänomen des Computerspiels widmet. Vermutlich wird man den Game Studies besser gerecht, wenn man sie nicht als neue Fachdisziplin, sondern als interdisziplinäres Projekt bezeichnet, ähnlich wie es für die Cultural Studies reklamiert wird. Die Game Studies haben sich mittlerweile ein Stück weit etabliert, organisiert und auch ausdifferenziert. Der vorliegende Band fügt sich ein in eine Reihe neuerer Arbeiten, in denen spezifische Dimensionen dieses neuen Mediums im intermedialen Vergleich einer detaillierten Betrachtung unterzogen werden. Mehr

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Carsten Könneker: Wissenschaft kommunizieren

Rezensiert von Christian Gruber

Einzelrezension
Wissenschaft kommunizieren ist ein Handbuch für Wissenschaftler und solche, die es werden wollen. Und da vor allem Professoren dazu tendieren, sich für große Rhetoriker zu halten, zeigt der Autor Carsten Könneker den Herren der Forschung sehr detailliert ihre Grenzen auf. Könneker listet so ziemlich alle Todsünden des Hochschulpressebetriebs auf: schlechter, unverständlicher akademischer Stil, einfallslose bis sinnentleerte Überschriften, interpretationsbedürftige, den Leser überfordernde Bilder und Grafiken. So weit, so gut. Mehr

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Josefine Sporer: Der SMS-Messaging-Crawl

Rezensiert von Sonja Ruda

Einzelrezension
Josefine Sporer behandelt in fünf Kapiteln ihrer wissenschaftlichen Arbeit die Schriftkommunikation über den SMS-Messaging-Crawl: die Kommunikation mittels Kurznachrichten in einem Textfeld, welches während der VIVA-Sendung Get the Clip auf dem Bildschirm unten eingeblendet wird. Zuschauer haben dabei die Möglichkeit, per Mobiltelefon über Musikvideos abzustimmen und mit anderen Zuschauern über ihre eingesendeten, von der Redaktion gefilterten SMS zu kommunizieren. Die Analyse der Gestaltung von Kommunikation mittels SMS-Messaging-Crawl und die Bestimmung der Kommunikation über den SMS-Messaging-Crawl als eigenständige Kommunikationsform führt Josefine Sporer wie folgt durch: Im Grundlagenteil stellt sie zunächst das Fernsehsendungskonzept von “Get the Clip” vor und geht dabei zudem auf technische Voraussetzungen sowie die Zielgruppe ein. Mehr

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Erving Goffman: Interaktion im öffentlichen Raum

Rezensiert von Stefan Joller

Einzelrezension
Die Relevanz Erving Goffmans und seiner zeitlebens publizierten elf Monografien werden heute kaum noch ernsthaft in Frage gestellt – eher streiten sich unterschiedliche Paradigmen, ihn einen der ihren nennen zu dürfen. Auch wenn sich sein theoretisches Gewicht erst nach seinem Tod 1982 durch konzeptuelle Anstrengungen verschiedener Soziologen in Form einer “Goffman-Rennaissance” sichtbarer entfaltete, war Goffman zu seiner Zeit keinesfalls unbekannt. Neben seiner fachspezifischen Karriere, welche ihren institutionellen Zenit mit der Ernennung zum Präsidenten der American Sociological Association erreichte, stieß er nicht nur bei unterschiedlichen soziologischen Schulen, sondern auch bei anderen Disziplinen und populärwissenschaftlicher Leserschaft auf reges Interesse. Mittlerweile zählt er zu den meistgelesenen und -zitierten Soziologen des 20. Jahrhunderts. Dies liegt mitunter wohl an seinem leichtfüßigen, von Metaphorik durchdrungenen Schreibstil, welcher den Zugang zu soziologischen Argumentationsmustern erleichtern mag, zugleich aber auch stets über analytische Leistungen hinwegzutäuschen droht. Mehr

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Elke Amberg: Schön! Stark! Frei! Wie Lesben in der Presse (nicht) dargestellt werden

Rezensiert von Kathrin Friederike Müller

Einzelrezension
Von Außenminister Guido Westerwelle in den Nachrichten bis hin zum Männerpaar Philipp und Veit im Unterhaltungs-format Bauer sucht Frau: offen homosexuelle Männer kommen in unterschiedlichen Kontexten in den Medien vor. Doch wie steht es mit der medialen Repräsen­tation lesbischer Frauen? Schlecht – das zumindest vermutete die Lesbenberatungsstelle LeTRa aus München: Die Medienbericht-erstattung ließ die Öffentlichkeitsarbeit dieser Einrichtung gerade in Kontexten wie dem Christopher Street Day (CSD) wenig sichtbar werden und rückte statt lesbisch-schwuler Themen und Menschen primär homosexuelle Männer ins Zentrum. Um zu überprüfen, ob sich dieser Eindruck verallgemeinern lässt, initiierte sie deshalb eine inhaltsanalytische Untersuchung der vier Tageszeitungen Süddeutsche Zeitung, Münchener Merkur, Abendzeitung und Tageszeitung. Diese hat die Journalistin Elke Amberg durchgeführt und ein Buch dazu veröffentlicht. Mehr

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Christian Stöcker: Nerd Attack!

Rezensiert von Anna Maria Theis-Berglmair

Einzelrezension
Im April 2012 verstarb der Vater des bis heute am meisten verkauften Computers, des Commodore 64. Jack Tramiel hatte ihn im Jahre 1982 auf den Markt gebracht. Fragt man Studierende der heutigen Generation nach dem C 64, erntet man meist Unverständnis signalisierendes Kopfschütteln. Die Computerwelt von heute ist von anderen Namen und technischen Fähigkeiten geprägt als der wegen seiner Form auch als Brotkasten bezeichnete C 64, der den Massen erstmals Zugang zu einer neuen Technologie verschaffte, was ganz im Sinne seines Erfinders war. Denn bis Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Computer tatsächlich nur wenigen zugänglich, nicht nur im technischen, sondern auch im finanziellen wie im räumlichen Sinne. Mehr

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Silke Horstkotte: Nachbilder

Rezensiert von Jan Gerstner

Einzelrezension
Spätestens seit der Jahrtausendwende zeichnen sich (nicht nur) in der deutsch-sprachigen Gegenwartsliteratur zwei Trends ab, die mittelbar zusammen-zuhängen scheinen. Zum einen ein neues Interesse an der Erinnerung an das Dritte Reich und den Holocaust, das die eigene Erinnerungsanstrengung zum Teil der Erzählung selbst macht und häufig als Familienroman daherkommt. Zum anderen lässt sich in vielen dieser und anderer Texte ein extensiver Bezug auf das Medium Fotografie feststellen – sei es, dass Fotos im Text abgebildet sind, sei es, dass sie als Erinnerungsanstöße die Gedächtnisinszenierung des jeweiligen Textes wesentlich bestimmten. Mehr

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Michael Doh: Heterogenität der Mediennutzung im Alter

Rezensiert von Claudia Kuttner

Einzelrezension
Angesichts des demografischen Wandels fokussieren Untersuchungen insbesondere im medienwissen-schaftlichen Kontext nicht mehr nur jüngere Menschen und Erwachsene mittleren Alters; zunehmend rücken auch die Älteren auf die Agenden der Medienaneignungsforschung. Eine Analyse der vornehmlich quantitativen Studien, die in diesem Zusammenhang in den vergangenen Jahrzehnten entstanden sind, weist allerdings auf verschiedene Desiderata, darunter die in der Regel noch fehlende Differenzierung der ‘Lebensphase Alter’ nach soziodemografischen und -kulturellen Aspekten. Diese ist besonders vor dem Hintergrund erhöhter Lebenserwartung und zunehmender Pluralisierung der Lebensweisen erforderlich. Das Medienverhalten älterer Menschen wird außerdem nicht selten aus einer defizitorientierten Perspektive beleuchtet. Befürchtungen hinsichtlich einer digitalen Spaltung der Gesellschaft in jene, die dank hinreichender Medienkompetenz in vollem Umfang politisch und gesellschaftlich partizipieren können, und jenen, denen diese Voraussetzungen fehlen, führten dazu, dass ‘die Alten als Problemgruppe’ ins Visier gerieten. Darüber hinaus sind Forschungslücken mit Blick auf medienformatübergreifende Untersuchungen, Längsschnittstudien und Verschränkungen von Empirie und (medien-)theoretischen Konzepten unterschiedlicher Wissenschaftsdisziplinen zu konstatieren. Mehr

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Bettina Fackelmann: Ambivalenz der Macht

Rezensiert von Pascal Tanner

Einzelrezension
“Hin und wieder bekommt eine Behörde, eine Abteilung oder Gruppe einen neuen Chef. Der Wechsel des Vorgesetzten gehört zu den wenigen aufregenden Ereignissen im Verwaltungsalltag. Man fühlt die Nervosität auf den Fluren der Ministerien, wenn die Wahlresultate bekanntwerden und ein neues Regime in Aussicht steht”. Umbrüche in Verwaltungen sind, wie Luhmann in diesem frühen Text festhielt, von Unsicherheit begleitet. So auch die Verwaltungsreform in Berlin, in Zuge derer die Bezirke Tempelhof und Schöneberg im Jahr 2001 zusammen-gelegt wurden. In der Konsequenz fanden Umschichtungen statt, die Bettina Fackelmann dokumentierend begleitete. Sie zeichnet die Auswirkungen der Fusion auf die interne Kommunikation nach. Mehr

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W. J. T. Mitchell: Cloning Terror

Rezensiert von Stefanie Pannier

Einzelrezension
W. J. T. Mitchell ist einer der wenigen Historiker, der die Bedeutung von Bildern bereits früh thematisierte. Als Bildtheoretiker erkannte und diskutierte er nicht nur den “pictorial turn“, sondern hat durch seine Veröffentlichungen und Vorträge den gesellschaftlichen sowie den wissenschaftlichen Diskurs über Bilder und den Bildgebrauch bedeutsam geprägt. Er konzentriert sich im Wesentlichen auf die historische und gesellschaftliche Funktion von Bildern in ihrem jeweiligen Entstehungs- und Verwendungskontext – sei es die Malerei, der Bildjournalismus, die Fotografie oder der Film etc. Mitchell beschreibt und analysiert dabei die jeweiligen Entwicklungen nicht nur, sondern unterwirft sie darüber hinaus einer kritischen Reflektion. Mehr

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