Rezensiert von Jan Gerstner
Spätestens seit der Jahrtausendwende zeichnen sich (nicht nur) in der deutsch-sprachigen Gegenwartsliteratur zwei Trends ab, die mittelbar zusammen-zuhängen scheinen. Zum einen ein neues Interesse an der Erinnerung an das Dritte Reich und den Holocaust, das die eigene Erinnerungsanstrengung zum Teil der Erzählung selbst macht und häufig als Familienroman daherkommt. Zum anderen lässt sich in vielen dieser und anderer Texte ein extensiver Bezug auf das Medium Fotografie feststellen – sei es, dass Fotos im Text abgebildet sind, sei es, dass sie als Erinnerungsanstöße die Gedächtnisinszenierung des jeweiligen Textes wesentlich bestimmten. Mehr