Blog-Archive

Stefanie Diekmann, Winfried Gerling (Hrsg.): Freeze Frames

Rezensiert von Peter W. Schulze

Einzelrezension
Intermediale Bezüge zwischen Fotografie und Film wurden in den letzten Jahren verstärkt Gegenstand medienwissen-schaftlicher Forschung, wie Stefanie Diekmann und Winfried Gerling in der Einleitung von Freeze Frames. Das Verhältnis von Fotografie und Film zu Recht feststellen. Beispielhaft anführen lassen sich zwei ebenfalls 2010 erschienene Sammelbände zur Intermedialität von Fotografie und Film. Während Fixe/animé. Croisements de la photographie et du cinéma au XXe siècle anhand von fünf Themenfeldern mit umfangreichen einleitenden Aufsätzen die “Kreuzungen” beider Medien systematisch zu erfassen sucht, widmet sich Viva Fotofilm: bewegt/unbewegt dem medienspezifischen Phänomen des Fotofilms en détail. Erklärtermaßen ein “Kaleidoskop von Beiträgen”, zielt die Publikation von Diekmann und Gerling weder auf eine systematische Übersicht über das Verhältnis von Fotografie und Film noch auf die Erfassung einer speziellen Form von Intermedialität (auch wenn der Titel Freeze Frames dies suggerieren mag). Mehr

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Josef Trappel, Hannu Nieminen, Lars Nord (Hrsg.): The Media for Democracy Monitor

Rezensiert von Florin Büchel

Einzelrezension
Ein vitales Mediensystem ist eine unabdingbare Grundvoraussetzung für Demokratie. In komplexen Gesellschaften informieren Medien den Bürger, vermitteln integrativ zwischen Politik und Zivilgesellschaft und schauen den Mächtigen als ‘vierte Gewalt’ auf die Finger – im Idealfall. Denn kann man bei ‘etablierten’ Demokratien davon ausgehen, dass Medien diese zentralen Funktionen auch wirklich erfüllen? Dieser Frage geht das Forschungsprojekt The Media for Democracy Monitor nach. Ziel ist, die Medien in zehn Ländern systematisch auf die Erfüllung demokratierelevanter Funktionen zu untersuchen. Nicht Medieninhalte, sondern strukturelle Komponenten der Mediensysteme seien zu überprüfen – der gesellschaftliche Rahmen dient als Grundvoraussetzung für guten Journalismus. Mehr

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Krieg und Frieden im globalen Dorf, oder: Eine Faszinationsgeschichte des Schmerzes

Rezensiert von Martina Leeker

“Ist unsere Identität in Gefahr, fühlen wir uns berechtigt, Krieg zu führen. Die alte Vorstellung muss unbedingt wiederhergestellt werden.”

Einzelrezension
McLuhans Krieg und Frieden (1968) ist ein besonderes, ein schwieriges und ein gefährliches Buch. Diese Qualitäten erschließen sich m. E. allerdings nicht, wenn dieses Werk vor allem als Bilderbuch gelesen wird, wie es z. B. Karlheinz Barck und Martin Treml vorschlagen, Herausgeber der 2011 bei Kadmos erschienen Neuauflage. Das Buch ist zwar mit zahlreichen und aufrüttelnden Bildern ausgestattet. Darin scheint mir jedoch nicht seine eigenartige Sprengkraft zu liegen. Den Versuch, die Gutenberg-Galaxis als Ausgeburt der alphabetischen, das menschliche Sensorium aufs Visuelle und Rationale begrenzenden Schrift-Kultur bild-typografisch zu überwinden, unternahm McLuhan eher in The Medium is the Massage (1967). Wohl wissend, dass der Leser entgegen der dem phonetischen Alphabet inhärenten Un-Sinnlichkeit und der von ihm ausgelösten stillen Lektüre dennoch im Inneren einen akustischen, d. h. bei McLuhan multisensoriellen und vielperspektivischen Raum des In-der-Welt-Seins erzeugen kann, konstruiert er Krieg und Frieden dagegen als imaginäres Klangbuch. Mehr

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Ralf Spiller, Christina Vaih-Baur, Hans Scheurer (Hrsg.): PR-Kampagnen

Rezensiert von Howard Nothhaft

Einzelrezension
Mit drei Schlagzeilen vermarktet UVK die Buchreihe PR-Praxis: “Alles für den Beruf”, heißt es auf dem Buchrücken, “anschaulich durch viele Beispiele”, “von Profis für Profis”. Für sozialwissen-schaftlich orientierte Leser im Feld Public Relations sind dies vielgelesene Floskeln, die ein nicht nur leichtes Ziehen in der Magengegend bewirken. PR-Praktiker haben erwartungsgemäß ein Näschen für Eigen-PR, und das Genre des ‘Case-Study-Kompendiums’ ist in der Branche bekannt. Im schlimmsten Fall reiht sich in derlei Bänden mehr oder minder plump verpackte Erfolgsgeschichte an ebensolche. Gewöhnlich findet sich auch ein Alibi-Theorieteil, der das Ganze rahmt, einfache Antworten für schwierige Fragen feilbietet und platte Phrasen zu ewig- währenden Wahrheiten verklärt. Es ist dem Rezensenten daher nachzusehen, wenn er den Band PR-Kampagnen, herausgegeben von Ralf Spiller, Christina Vaih-Baur und Hans Scheurer, mit einiger Skepsis zur Hand nahm. Mehr

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Georg Mein, Heinz Sieburg (Hrsg.): Medien des Wissens

Rezensiert von Christoph Gardian

Einzelrezension
Der Sammelband geht zurück auf eine Ringvorlesung Interdisziplinäre Aspekte von Medialität, die im Sommersemester 2007 an der Universität Luxemburg veranstaltet wurde. “Ziel des Bandes ist es,” so die Ankündigung im U4-Text, “mit dem Begriff der Medialität die spezifische Verfasstheit des Wissens in den Mittelpunkt zu rücken – system-theoretisch formuliert: die Form der Kommunikation.” Dabei orientieren sich die Beiträge keineswegs am luhmannschen Wissensbegriff oder an seiner Medium/Form-Unterscheidung, deren Abstraktheit Georg Meins Theorie-Abriss “Anstelle einer Einführung“ bemängelt. Mein kontrastiert – so ließe sich pointieren – ‘lose’ und ‘strikt gekoppelte’ Medienbegriffe, wobei er die “Stärke” der Letzteren in der “Eingrenzung” sieht. Mehr

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Bernhard Pörksen (Hrsg.): Schlüsselwerke des Konstruktivismus

Rezensiert von Meike Adam

Einzelrezension
Bernhard Pörksen gibt mit diesem Band eine umfassende Auseinandersetzung mit zentralen Texten unterschiedlicher konstruktivistischer Strömungen heraus. Die Autor_innen stellen sich damit einem nur unklar konturierten Feld disparater, teils auch einander widersprechender Forschungsansätze. Der Begriff Konstruktivismus wird über die Grenzen wissenschaftlicher Disziplinen hinaus thematisiert und dadurch als eine breite, wenn auch wenig homogene Strömung nachvollzogen. Dem Herausgeber gelingt es in einer klaren und strukturierenden Einleitung, Konstruktivismus zugleich als ein Feld disparater Diskurse darzustellen, die von unterschiedlichen Erkenntnisinteressen und Untersuchungsgegenständen geformt werden, und verbindende axiomatische Theoreme herauszuarbeiten. Pörksen unterscheidet philosophisch orientierte Theoriebestände, psychologische Ansätze, neurologisch bzw. biologisch argumentierende Entwürfe, wissenssoziologisch fundierten Konstruktivismus und eine Kybernetik zweiter Ordnung. Mehr

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Kurt Imhof: Die Krise der Öffentlichkeit

Rezensiert von Christian Schwarzenegger

Einzelrezension
Theoretisieren bedeutet mitunter in der Beobachtung von Phänomenen über diese selbst hinauszudenken und – mit dem Blick auf Veränderungen und Konstanten im Zeitverlauf – Erklärmuster und Verständniswerkzeuge für Wiederkehrendes und Veränderliches zu entwickeln. Erst in diesem Blick auf Konstanz und Veränderung erschließen sich auch Dynamik und Ausmaß von Wandel. Kurt Imhof eröffnet in seiner Auseinandersetzung mit dem “neuen Strukturwandel der Öffentlichkeit” auf diese Weise einen mehrfaltigen Zusammenhang zwischen Krise und Öffentlichkeit. Imhof blickt auf die Öffentlichkeit in den Krisen der Moderne, die er gleichermaßen als Markierung von Umbrüchen und als Ladestation von Veränderungen sowie Katalysator sozialen Wandels stilisiert. Mehr

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Sandra Siebert: Angeprangert!

Rezensiert von Hanne Detel

Einzelrezension
Der Skandal hätte bereits im November 1999 seinen Anfang nehmen können. Damals veröffentlichte die Frankfurter Rundschau einen Bericht, der den jahrelangen Missbrauch von Schülern an der Odenwaldschule enthüllte – jedoch ohne Reaktion: keine Empörung in der Öffentlichkeit, keine anderen Medien, die sich einschalteten, keine Strafen für den Schuldigen. Der Skandal blieb aus. Es sollte mehr als zehn Jahre dauern, bis erneute Berichterstattung den bitter nötigen Skandal auslöste. Worin liegen die Gründe, dass die Enthüllung eines Missstandes in einem Fall einen Skandal initiiert und im anderen nicht? Warum lässt sich das Ausmaß der Empörung in der Bevölkerung nicht mit der Größe und Art der Missstände erklären? Warum echauffiert sich die Öffentlichkeit in manchen Fällen über kleine und unwichtige Dinge, während die Entrüstung bei einigen großen Missständen – wie zunächst im Fall der Odenwaldschule – ausbleibt? Mehr

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Jürgen Trabant: Die Sprache

Rezensiert von Stefan Schaden

Einzelrezension
Sprachwissenschaftliche Texte können bei linguistisch unvorbelasteten Lesern bisweilen den Eindruck erwecken, es handle sich bei dem von der Sprachwissenschaft beschriebenen Gegenstand um eine gänzlich andere Sprache als diejenige, die uns täglich umgibt. Denn nicht selten stehen grammatische Formalismen im Mittelpunkt des linguistischen Interesses, während die vielfältigen Funktionen, die der Sprache im alltäglichen kommunikativen Miteinander zufallen, nur am Rande erwähnt werden – und dies, obwohl doch gerade hierin die Eigenschaften liegen, die uns aus unserem eigenen Umgang mit Sprache am vertrautesten erscheinen. Mehr

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Andreas Dörpinghaus, Karl Helmer (Hrsg.): Bild – Bildung – Argumentation

Rezensiert von Nicolas Romanacci

Einzelrezension
Die vorliegende Publikation ist als fünfter Begleitband zur Tagungsreihe “Beiträge zur Theorie der Argumentation in der Pädagogik” erschienen. Forschungs-hintergrund ist hier also primär kein genuin bildwissenschaftlicher – wie es der Buchtitel nahelegen könnte – sondern die Argumentationsforschung. Hierbei wird zu zeigen sein, ob und in welcher Weise die Texte teils “über den Zusammenhang der Argumentations-forschung weit hinaus” greifen. Ausgehend von der Argumentations-forschung als Hintergrund einerseits und dem darüber “weit hinaus” Greifen einiger Beiträge andererseits, möchte ich durch eine entsprechende Einordnung der Texte einen Überblick geben und auf ausgewählte Texte etwas näher eingehen. Mehr

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