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Jennifer Schatz: Erste Schritte im Internet

Rezensiert von Hans Toman

Erste Schritte im InternetEinzelrezension
Die Publikation gliedert sich übersichtlich und ist sehr durchdacht. Jennifer Schatz führt auf Grundlage der Darstellung einer gesellschaftlich-orientierten Problematik sowie einer konkreten schul-orientierten Fragestellung (vgl. 11) in die Thematik ein und nennt ergänzend methodische Aspekte der Arbeit. Zum Verständnis und als Grundlage des Buches grenzt die Autorin zu Beginn sachlich richtig und im Detail die Termini 'Medien‘, 'Medienkompetenz‘ und 'Medienbildung‘ voneinander ab. Sie fokussiert hierbei die Relevanz von Medien im Alltag von Grundschulkindern als Problemaufriss und stellt die mediale Lebenswelt dieser Kinder vor. Hierbei thematisiert sie folgerichtig das Internet als den prägenden Bestandteil der heutigen Medienwelt (vgl. 21). Aussagen und die Umsetzung innerhalb der Schule ergänzen die bisherigen Erläuterungen. Als Beispiele thematisiert sie sachbezogene Beispiele aus Baden-Württemberg. Mit Hilfe von konkreten Fragen leitet die Autorin von einem Kapitel zum anderen verständlich über. Auf diese Weise erläutert Schatz auch die kognitiven und technischen Voraussetzungen für die Durchführung Ihrer Analyse. Mehr

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Cornelia Mothes: Objektivität als professionelles Abgrenzungskriterium im Journalismus

Rezensiert von Ines Engelmann

Objektivität als professionelles AbgtenzungskriteriumEinzelrezension
Der professionelle Journalismus ist im Zeitalter des Internets nicht mehr alleiniger Anbieter von Informationen. Stattdessen haben auch Bürger die Möglichkeit, sich aktiv im öffentlichen Diskurs einzubringen. Durch dieses erweiterte Informationsangebot gerät auch die gesellschaftliche Dienstleistungsfunktion des Journalismus ins Wanken, allein für die Vermittlung spezifischer Berichterstattungsinhalte verantwortlich zu sein. Aufrecht erhalten werden kann diese Funktion insbesondere dann, wenn sich Journalisten auf das grundlegende professionelle Kriterium der Objektivität verpflichten und sich damit von der zunehmenden Zahl der Laien-Kommunikatoren abgrenzen. Inwiefern sie diese Abgrenzung schaffen, damit beschäftigt sich die Monographie von Cornelia Mothes. Der Band basiert auf ihrer Dissertation und wurde 2012 am Institut für Kommunikationswissenschaft der TU Dresden eingereicht. Mehr

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Frank Lobigs, Gerret von Nordheim (Hrsg.): Journalismus ist kein Geschäftsmodell

Rezensiert von Wolfgang Seufert

Journalismus ist kein GeschäftsmodellEinzelrezension
"Was bedeutet die kapitalistische Entwicklung innerhalb des Pressewesens für die soziologische Position der Presse im Allgemeinen, für ihre Rolle innerhalb der Entstehung der öffentlichen Meinung?" Diese von Max Weber 1910 auf dem ersten Deutschen Soziologentag gestellte Frage hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Zum einen ist die überwiegende Zahl der Journalisten immer noch in gewinnorientierten Unternehmen tätig. Zum anderen unterliegen die wirtschaftlich-technischen Grundlagen der Presse (und der in den letzten 100 Jahren hinzugekommenen Massenmedien) einem permanenten Wandlungsprozess, der immer auch die Arbeitsbedingungen von Journalisten verändert. Mehr

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Ricarda Drüeke: Politische Kommunikationsräume im Internet

Rezensiert von Nina Springer

Politische Kommunikationsräume im InternetEinzelrezension
Laut "Medien und Migration“-Experte Reiner Geißler (Geißler 2010: 8) hat sich in Deutschland ein Paradigmenwechsel im öffentlichen Diskurs über Migration vollzogen: Aus dem Frame der unerwünschten Ausländer sei ein Diskurs über notwendige Migration und Integration entstanden. Die Dissertation von Ricarda Drüeke zeigt ergänzend, dass das allerdings nicht für alle gesellschaftlichen Kommunikationsräume gleichermaßen gilt. Mehr

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Colin Porlezza: Gefährdete journalistische Unabhängigkeit

Rezensiert von Claudia Riesmeyer

Gefährdete journalistische UnabhängigkeitEinzelrezension
Die Frage, wie unabhängig Journalismus ist, beschäftigt die Kommunikationswissenschaft seit vielen Jahren. Wer hat welchen Einfluss auf die Berichterstattung und wie transparent sind welche Interessenslagen? Dieser Frage widmet sich Colin Porlezza in seiner Dissertation, die er 2012 bei Stephan Ruß-Mohl an der Universität Lugano eingereicht hat. Er sorgt jedoch gleich zu Beginn seiner Arbeit für Ernüchterung: "Die sogenannte Chinesische Mauer, also die strikte Trennung zwischen ökonomischen und publizistischen Interessen, zwischen Werbung und redaktionellen Inhalten und Programmen, bekommt zunehmend Risse“. Als Beleg dafür führt er Einzelfälle an, die sich seiner Beobachtung nach in den letzten Jahren häufen. Porlezza, inzwischen an der City University London tätig, will diese Einzelfälle quantifizieren und untersucht dazu den Zusammenhang zwischen Berichterstattung und Werbeteil einer Zeitung. Welche Auswirkungen hat die "Durchmischung von Werbung und Journalismus auf den Output der redaktionellen Produktion“? Mehr

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Petra Weber: Hörfunkpraxis

Rezensiert von Michael Schornstheimer

Hörfunkpraxis_Texte und TöneEinzelrezension
Mit zwei Verbeugungen beginnt der Ratgeber Hörfunkpraxis von Petra Weber. Auf 90 Seiten hat die WDR-Redakteurin und Lehrbeauftragte der TU Dortmund Wissenswertes für angehende Radioprofis zusammengetragen. In einem notizbuchkleinen Heft, das locker in jede Jacken- oder Handtasche passt, gliedert sie sechs Aspekte über Töne und Texte. Gewidmet hat sie die Publikation ihrer Stimmlehrerin, Lieselotte Römp-Panzer, eine seltene und umso sympathischere Geste. Die zweite Verbeugung gilt dem Medium Radio. Die Autorin beginnt das erste Kapitel mit einer feinsinnigen Betrachtung: "Der Rundfunk […] muss sich […] mit dem Etikett 'Begleitmedium' zufrieden geben. Andererseits hört man diesem Wort richtig zu, dann ist Begleiten oder Begleiter sein eine anspruchsvolle journalistische Aufgabe.“ Hört hier nur der Rezensent einen bitteren Unterton? Mehr

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Jörg Helbig, Arno Rußegger, Rainer Winter (Hrsg.): Visuelle Medien

Rezensiert von Patrick Rupert-Kruse

Visuelle MedienEinzelrezension
Zurzeit könnte man von einer Blüte der medien-, kommunikations- oder allgemein bildwissenschaftlichen Publikationen sprechen, die das statische oder bewegte Bild als visuelles Kommunikat ins Zentrum ihrer Untersuchungen rücken. Während dort jedoch bisher eher Fragen nach dem Bild-Sein, nach den unterschiedlichen Methoden zur Erforschung visueller Kommunikation oder den speziellen Rezeptionsmodi des Visuellen behandelt wurden, scheint jetzt vermehrt die "kulturelle Konstruktion des Visuellen" (9) in den Fokus der wissenschaftlichen Auseinandersetzung zu geraten. Das kann nur positiv bewertet werden, da auf diese Weise Verknüpfungen von Visualität, Kultur und Gesellschaft analysiert und so die kulturellen und gesellschaftlichen Bedingungen des Visuellen aufgezeigt werden können. Daher erscheint es nur logisch, dass sich der vorliegende Band Visuelle Medien an dem proklamierten visual, iconic oder pictorial turn orientiert, um sich kulturwissenschaftlich mit diesem Phänomen zu auseinanderzusetzen. Mehr

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Markus Behmer, Birgit Bernhard, Bettina Hasselbring (Hrsg.): Das Gedächtnis des Rundfunks

Rezensiert von Michael Crone

Das Gedächtnis des RundfunksEinzelrezension
Es ist sicher inzwischen unbestritten, dass die Archive der öffentlich-rechtlichen Anstalten in ihren Gemäuern unzählige Film- und Tondokumente beherbergen, die für Wissenschaftler und Forscher nahezu aller Fachrichtungen als zeithistorische Quellen und Dokumente von enormen Wert sind, besser sein könnten. Wir reden über ein audiovisuelles Kulturerbe, das gerade für Zwecke von Wissenschaft und Forschung frei zugänglich und nutzbar sein sollte. Mehr

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Carsten Wünsch, Holger Schramm, Volker Gehrau, Helena Bilandzic (Hrsg.): Handbuch Medienrezeption

Rezensiert von Helmut Scherer

Handbuch MedienrezeptionEinzelrezension
Mit dem Begriff Handbuch ist ein besonderer Anspruch verbunden. Ein Handbuch vermittelt ein Bild von den Leistungen eines Faches in einem bestimmten Forschungsfeld. In gewisser Weise definiert ein Handbuch dieses wissenschaftliche Forschungsfeld. Ohne qualitativ hochwertige Einzelbeiträge können die Ziele eines Handbuchs nicht erreicht werden. Evaluiert man im vorliegenden Fall die Qualität der verschiedenen Beiträge, dann kann man nur zu dem wenig überraschenden Urteil kommen, dass diese durchaus unterschiedlich ist. Die Mehrzahl der Beiträge ist ordentlich und solide, einige sind sehr gut (z. B. Bilandzic, Hastall, Höflich oder Schramm), andere sind nicht ganz so gut gelungen, weil es ihnen an Strukturiertheit und Klarheit fehlt (z. B. Dohle), sie im Deskriptiven verharren (z. B. Haferkamp, Pommer) oder zentrale Begriffe nicht definiert werden (Hasebrink). Mehr

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Nadine Scherr: Die Übersetzung amerikanischer Texte in deutschen Printmedien

Rezensiert von Ursula Stachl-Peier

Die Übersetzung amerikanischer Texte in deutschen PrintmedienEinzelrezension
In ihrer Dissertation, die nun unter dem Titel Die Übersetzung amerikanischer Texte in deutschen Printmedien in der von Peter Lang herausgegebenen Reihe Mainzer Studien zur Amerikanistik erschienen ist, untersucht Nadine Scherr die Auswirkungen von Medientext-Übersetzungen auf die "Kulturmittlung zwischen den USA und Deutschland" – ein Bereich, in dem die Autorin noch reichlich Forschungsbedarf ortet. Die Ergebnisse ihrer umfassenden Analyse von "defizitären" Übersetzungen sind, so die Autorin einleitend, für mehrere Disziplinen von Belang: Für die Amerikanistik kann die Studie "wertvolle Kenntnisse darüber liefern, inwiefern die Darstellung der USA in deutschen Printmedien durch Übersetzungen beeinflusst wird", für die Übersetzungswissenschaft zeigt sie "welche Schwierigkeiten bei der Übersetzung medialer Texte bestehen und wie auf diese bei der Ausbildung der Übersetzer [...] reagiert werden muss", für die Kommunikations- und Medienwissenschaft und die journalistische Praxis wird festgestellt, "wie erfolgreich die in journalistischen Handbüchern aufgestellten Regeln zur sprachlichen Gestaltung der Texte bei der Übersetzung umgesetzt werden". Mehr

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