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Amelie Rösinger, Gabriela Signori (Hrsg.): Die Figur des Augenzeugen

Rezensiert von Coralie Rippl

Die Figur des AugenzeugenEinzelrezension
Der Augenzeuge “ist selbst Medium“ (159). Äußerst spannend ist daher die Frage, wie der Augenzeuge, an den sich schon früh Konzepte von Wahrheit und Geschichte knüpfen, selbst medial repräsentiert wird, in welchem Verhältnis dieses ‘Ur-Medium’ zu nachfolgenden Medien steht. Bereits die Titelgebung weist darauf hin, dass ‘der Augenzeuge’ sich abhebt von personaler Verkörperung: Mit der ‘Figur des Augenzeugen’ ist jene Oszillation markiert zwischen Einzelnem und kulturellem Konzept, Individualität und Exemplarität, Unmittelbarkeit und Mittelbarkeit, Subjektivität und Objektivität.

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Ivo Ritzer: Wie das Fernsehen den Krieg gewann

Rezensiert von Katharina Gerund

9783658059194_ritzer.inddEinzelrezension
In ihrer vielbeachteten Monographie Hollywoods Kriege: Geschichte einer Heimsuchung hat Elisabeth Bronfen argumentiert, dass “das Kino als ein privilegierter Ort der Erinnerung fungiert, an dem die amerikanische Kultur kontinuierlich die traumatischen Spuren ihrer historischen Vergangenheit wiederverhandelt“. Ivo Ritzer zeigt nun in seinem recht kompakten, aber lesenswerten Buch, dass auch das Fernsehen ein besonders “privilegierte[r] Raum für die Zirkulation kultureller Energien und der diskursiven Aushandlung“ ist. Denn die TV-Serie reflektiere in doppelter Weise das historische Geschehen des Krieges: als diskursive Intervention und als ästhetische und generische Form(ung). Sie sei “immer zugleich Memoration und Projektion“. Mehr

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Mike S. Schäfer, Silje Kristiansen, Heinz Bonfadelli (Hrsg.): Wissenschaftskommunikation im Wandel

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Wissenschaftskommunikation im WandelEinzelrezension
Studien zur Wissenschaftskommunikation scheinen Konjunktur zu haben, nimmt man die jüngsten Publikationen als Maß, wie auch einige Meta-Analysen aus den letzten Jahren bestätigen. Sogar ein “Handbuch“ ist dazu hierzulande bereits 2012 erschienen. Die Herausgebenden des vorliegenden Readers konstatieren zudem eine wachsende Institutionalisierung in der internationalen Kommunikationswissenschaft durch Arbeitsgruppen, Tagungen und Fachorgane. In Deutschland hat sich besonders eine Bielefelder Forschungsgruppe um den Wissenschaftssoziologen Peter Weingart darum gekümmert, da sie eine zunehmende “Verwissenschaftlichung der Gesellschaft“ sowie eine “Vergesellschaftung der Wissenschaft“ diagnostiziert. Mehr

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Elizabeth Prommer, Martina Schuegraf, Claudia Wegener (Hrsg.) Gender – Medien – Screens

Rezensiert von Martina Thiele

Gender - Medien - ScreensEinzelrezension
Via Bildschirmmedien (“Screens“) vermittelte Geschlechterbilder können aus unterschiedlichen Positionen betrachtet werden. Ist diese Vielfalt von Vorteil oder von Nachteil? Was spricht dafür, was dagegen, sich sowohl mit “Gender im Wandel“, als auch mit “Rezeptionspraktiken“, “Karrieren“ und “Künstlerischen Perspektiven“ zu befassen? Verbunden mit dem Anspruch, “(De)Konstruktionen aus wissenschaftlicher und künstlerischer Perspektive“ vorzunehmen? Mehr

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Ulla Autenrieth: Die Bilderwelten der Social Network Sites

Rezensiert von Jan-Hinrik Schmidt

Die Bilderwelten der Social Network SitesEinzelrezension
Die medientechnologischen Innovationen des Smartphones und der sozialen Medien, insbesondere der Netzwerk- und Multimediaplattformen wie Facebook, YouTube oder Instagram, haben es in den vergangenen Jahren enorm erleichtert, (digitale) Bilder aufzunehmen, an andere Menschen zu verbreiten und mit ihnen darüber zu sprechen. Zugleich bestätigen regelmäßig repräsentative Befragungen zum Gerätebesitz und Mediengebrauch, dass diese Technologien für die meisten Jugendlichen und jungen Erwachsenen zur Grundausstattung gehören; zudem existieren zahlreiche spezialisierte Studien, die sich mit der Aneignung mobiler wie sozialer Medien und ihrer Rolle für das alltägliche Identitäts-, Beziehungs- und Informationsmanagement befassen. Doch den Bildern, die eine so wesentliche Rolle in den entsprechenden Nutzungspraktiken spielen, wurde bislang in der kommunikationswissenschaftlichen Forschung nur wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Mehr

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Lars Robert Krautschick: Gespenster der Technokratie

Rezensiert von Michael Hörner

Gespenster der TechnokratieEinzelrezension
Die Tatsache, dass der Horrorfilm innerhalb der Medienwissenschaften oft noch allzu stiefmütterlich behandelt wird, kann durchaus als Ärgernis bezeichnet werden. Lars Robert Krautschicks Versuch einer relativ umfangreichen Analyse des medienreflexiven Potentials eines der unzähligen Subgenres des Horrors ist also sehr zu begrüßen, auch wenn die Umsetzung des Vorhabens stellenweise etwas zu wünschen übrig lässt. Mehr

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Ivo Ritzer, Marcus Stiglegger (Hrsg.): Neues ostasiatisches Kino

Rezensiert von Astrid Matron

Neues ostasiatisches KinoEinzelrezension
Die Anthologie Neues ostasiatisches Kino ist ein weiterer Band der Reclam-Reihe “Stilepochen des Films”. Die Reihe, die aus einem filmwissenschaftlichen Forschungsprojekt an der Uni Mainz erwachsen ist, hat es sich zur Aufgabe gemacht, Filmgeschichte als Stilgeschichte zu schreiben. So widmen sich die verschiedenen Bände der Serie, die etwa zum Classical Hollywood oder dem Neuen Deutschen Film bereits erschienen sind, verstärkt den ästhetischen Aspekten filmischen Erzählens und der Suche nach Gemeinsamkeiten im diversen Filmkonvolut einer bestimmten Epoche. Mehr

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Jens R. Derksen: Storys mit Studien

Rezensiert von Stefan Wehmeier

978-3-658-06252-1_Cover_1.inddEinzelrezension
Jens Derksen hat mit seiner Dissertationsschrift Storys mit Studien. Die Produktion von Aufmerksamkeit mit Rankings und Statistiken in Journalismus und PR eine interessante, systematisch aufgebaute und relevante Arbeit vorgelegt. Ausgangspunkt der Arbeit ist die Frage, wie sich die Beziehung von Public Relations (PR) und Journalismus vor dem Hintergrund beschreiben lässt, dass PR-Verantwortliche mittels empirischer Untersuchungen Medienarbeit betreiben und Journalisten über Studienergebnisse berichten. Es geht Jens Derksen um die Rolle von Studien in der Interaktion beider Disziplinen. Mehr

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Christoph Bultmann, Antje Linkenbach (Hrsg.): Religionen übersetzen

Rezensiert von Marie-Therese Mäder

Religionen übersetzenEinzelrezension
Der Sammelband beinhaltet Beiträge aus einer Vorlesungsreihe an der Universität Erfurt von 2013/14, die im interdisziplinären Forum Religion durchgeführt wurde. Dementsprechend ist die Auswahl der Artikel aus den Bereichen der Journalistik, Ethik, Bibelwissenschaften, Religionswissenschaft, Theologie und der Kommunikationswissenschaft fachlich vielfältig. Mehr

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Sebastian Gießmann: Die Verbundenheit der Dinge

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Die Verbundenheit der DingeEinzelrezension
Spätestens mit den Internet und den sozialen Netzwerken ist Netz zu einem selbstverständlichen, ja trivialen Schlagwort des Alltags geworden: Alle benutzen es, keine/r weiß so recht, was es bedeutet. Können da Blicke in die Kulturgeschichte und begriffliche Rekonstruktionen Klärungen, mindestens Impressionen sowohl in ihre Materialität bzw. “Objektreferenz“ (8) als auch in ihre epistemischen, symbolischen und theoretischen Konstruktionen, durch “wissenshistorische, medientheoretische und bildwissenschaftliche Zugänge“ (10) weiterhelfen? Mehr

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