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Nina Maria Niederl: Körper, Kleider, Kommunikation

Rezensiert von Anna-Katharina Höpflinger

Körper Kleidung KommunikationEinzelrezension
Romane haben, wie Anne Buck hervorhebt, den Vorteil, dass Kleider darin "in action within the novelist’s world" präsentiert werden. In einem solchen literarischen Werk ist Kleidung in einen zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext eingebettet, der es ermöglicht, das semantische Potenzial von Kleidung in einem (fiktiven) sozialen Rahmen zu analysieren. In diese Richtung argumentiert auch Nina Maria Niederl in ihrem Buch Körper, Kleider, Kommunikation. Ausgehend von einem literaturwissenschaftlichen Ansatz nähert sie sich der semantischen Bedeutung von Kleidung in vier ausgewählten Werken des marokkanischen Autors Tahar Ben Jelloun an. Ausgehend von der Grundannahme, dass Kleidung "nicht bloss die künstliche Hülle eines Körpers" ist, sondern "seine Definition", fragt sie nach Interdependenzen zwischen vestimentärem Handeln und Genderrollen. Mehr

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Cornelia Jers: Konsumieren, Partizipieren und Produzieren im Web 2.0

Rezensiert von Christian Nuernbergk

Konsumieren, partizipieren_onlineEinzelrezension
Das 'Web 2.0' steht im Mittelpunkt der Dissertation von Cornelia Jers: In ihrer Arbeit versucht sie die zentrale Frage zu klären, warum Web-2.0-Nutzer in unterschiedlichem Maße aktiv sind. Sowohl die Art der Nutzungsaktivität als auch die Nutzungsintensität differieren stark zwischen den Nutzern sozialer Medien im Internet. Die Dissertation erkundet − basierend auf den Ergebnissen einer Nutzerbefragung − mittels einer sozial-kognitiven Modellierung die Anreize und Bedingungen, die diese Unterschiede erklären könnten. Wesentlich für die Charakterisierung der originellen Studie ist die Differenzierung dreier Aktivitätsstufen in der Web-2.0-Nutzung: Konsumieren, Partizipieren, Produzieren. Diese können als unterschiedlich voraussetzungsvolle Dimensionen von Nutzungsaktivität verstanden werden. Mehr

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Jessica Nitsche: Walter Benjamins Gebrauch der Fotografie

Rezensiert von Bernd Kiefer

Walter Benjamins Gebrauch der Fotografie_onlineEinzelrezension
"Kein anderes Werk dürfte in den letzten Jahrzehnten so tiefgreifenden Einfluß auf die ästhetische Reflexion gehabt haben wie dasjenige Walter Benjamins." Mit dieser Feststellung leitet der französische Kunsthistoriker Jean-Michel Palmier seine im Original 2006 erschienene monumentale Studie über Benjamin ein. Der längst globalen Rezeption Benjamins und der längst auch schon unübersichtlich gewordenen Vielzahl von Einzelstudien zu einer Vielzahl von Aspekten seines Denkens zum Trotz, wollte Palmier eine konsistente Deutung Benjamins als eines Modernisten vorlegen. Noch jeder Nuance sollte dabei ihr Ort zugewiesen werden, und so wuchs Palmiers Studie immer weiter an. Mehr

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Heike Graf (Hrsg.): Diversity in Theory and Practice

Rezensiert von Christian Schwarzenegger

Diversity in Theory and PracticeEinzelrezension
Bereits 2011 wurde Diversity in Theory and Practice von Heike Graf in der Schriftenreihe der Nordicom herausgegeben. Zielsetzung des Bandes ist es, Strategien und Formen des Umgangs mit Diversity in deutschen und schwedischen Redaktionen in Theorie und Praxis, zugleich wohl auch in Rhetorik und Wirklichkeit, zu betrachten. Hervorgegangen ist das Buch, das nach der Einleitung und einem Überblicksartikel vier weitere Aufsätze enthält, aus einem "multi-disziplinären" (17) Forschungsprojekt. Es werden dementsprechend nach der Darlegung des Projektüberbaus unterschiedliche Teilstudien aus dem Projektverbund vorgestellt. Die Herausgeberin ist an drei von sechs Beiträgen auch als (Co-)Autorin beteiligt. Mehr

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Eggo Müller: Not only Entertainment

Rezensiert von Daniel Klug

Not only EntertainmentEinzelrezension
Als spezifische Form der Massenkommunikation unterliegt Fernsehunterhaltung einem stetigen historischen Wandel. Dieser macht sich vor allem in Prozessen der Kommerzialisierung, der Globalisierung und der Digitalisierung bemerkbar. Der Band Not only Entertainment versammelt hierzu aktualisierte, zuvor bereits einzeln veröffentlichte Studien von Eggo Müller zur Pragmatik und Ästhetik der Fernsehunterhaltung. Deren gesellschaftliche Dynamik seit der Umstrukturierung der Fernsehlandschaft in den 1980er Jahren wird anhand ausgewählter Entwicklungen, Genres und Diskurse kritisch analysiert. Das Buch ist untergliedert in drei Kapitel: Fußball als Fernsehunterhaltung; Musikfernsehen, Reality-TV, Quality Drama Series und Game-Show-Formate als Diskurse und Genres der Fernsehunterhaltung; sowie drittens Phänomene wie YouTube als technische Transformationen fernsehnaher Unterhaltung, die über das Fernsehen hinausgehen. Die insgesamt elf Essays und Studien widmen sich der Verortung des Unterhaltungsbegriffs im aktuellen medienwissenschaftlichen Diskurs. Dabei fokussieren sie "den Dissenz zwischen gegenstandsbezogenen und rezeptionsorientierten Ansätzen" (11) in der interdisziplinären Theoriedebatte. Mehr

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Marcus Maurer: Agenda-Setting

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Agenda SettingEinzelrezension
Der Band von Marcus Maurer ist das dritte Buch, das in der Reihe Konzepte. Ansätze der Medien-und Kommunikationswissenschaft erschienen ist, die seit 2010 von Patrick Rössler und Hans-Bernd Brosius herausgegeben wird. Acht Bände sind bereits veröffentlicht, drei weitere für dieses Jahr geplant, 25 sollen es insgesamt werden. Konzept der Reihen-Herausgeber ist, die "Lücke zwischen den großen Überblickswerken auf der einen Seite […] und andererseits den Einträgen in Handbüchern und Lexika" zu schließen. Nur in diesem Kontext erhält der Band von Marcus Maurer seine Berechtigung und Wertigkeit. Mehr

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Marcel Finke, Mark A. Halawa (Hrsg.): Materialität und Bildlichkeit

Rezensiert von Martin Siefkes

Materialität-Bildlichkeit_onlineEinzelrezension
Materialität ist eine Eigenschaft, die Bilder immer besitzen: Selbst eine Diaprojektion oder Lasershow am Himmel hat materielle Grundlagen. Die Frage ist jedoch, wie mit dieser Materialität umgegangen wird, welche Rolle sie bei Produktion und Rezeption von Bildern spielt, und wie sie kulturell bewertet wird. Mehr

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Anett Holzheid: Das Medium Postkarte

Rezensiert von Christine Haug

postkarte_onlineEinzelrezension
Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Industrialisierungs- und Modernisierungsprozesses in Deutschland im 19. Jahrhundert erlebten Kommunikation und Mobilität eine regelrechte Revolution. Mit Erfindung von Telegraphie, mit Expansion von Eisenbahn und Dampfschifffahrt, flankiert von Tourismus und Ausbau der innerstädtischen Verkehrs- und Kommunikationssysteme zeichnete sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Trend hin zur Kurzkommunikation ab, der bereits mit der Telegraphie in den 1830er Jahren angestoßen worden war, mit der Einführung der Postkarte allerdings seine eigentliche Entfaltung auch in der Privatkommunikation erlebte. Mehr

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Stephan Günzel: Egoshooter

Rezensiert von Stefan Höltgen

Egoshooter_onlineEinzelrezension
Die akademische Beschäftigung mit Computerspielen existiert seit etwa zwei Jahrzehnten und ist aus der Frage hervorgegangen, mit welcher Art Medium wir es eigentlich zu tun haben, wenn wir mit dem Computer spielen. Zwei oft zitierte Positionen sehen das Computerspiel entweder als eine Art interaktiver Film oder Literatur, das daher mit 'narratologischen' Methoden untersucht werden kann, oder betonen den 'ludologischen' Aspekt der Interaktivität – zeitweise unter Marginalisierung des narrativen Charakters von Computerspielen. Mehr

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Rudolf Stöber: Neue Medien. Geschichte. Von Gutenberg bis Apple und Google

Rezensiert von Christoph Raetzsch

Neue MedienEinzelrezension
Neue Medien. Geschichte ist in gewisser Weise eine stark überarbeitete Neuauflage der zweibändigen Mediengeschichte von Rudolf Stöber, die 2003 im Westdeutschen Verlag veröffentlicht wurde. In dieser ersten Auflage wurde Mediengeschichte noch nach einzelnen Medienformen unterschieden (u. a. Presse, Rundfunk, Film), ein Verfahren, dass den Autor auf konzeptioneller Ebene wenig zufrieden stellte. Im vorliegenden Band orientiert sich die Geschichtsschreibung nun an Phasen des Erscheinens und der Etablierung neuer Medien, nicht mehr nur an der Medienform. Stöber konzentriert sich auf die "Geschichte der Verbreitungsmedien" (20) in der Neuzeit und zählt dazu vor allem die Presse, Telefon und Telegraphie, Film, Rundfunk und Fernsehen, sowie Computer und Computernetzwerke. All diese Medien werden in den drei Phasen ihrer zeitgenössischen Emergenz präsentiert: 'Invention - Innovation - Diffusion'. Mehr

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