Rezensiert von Anna-Katharina Höpflinger
Romane haben, wie Anne Buck hervorhebt, den Vorteil, dass Kleider darin “in action within the novelist’s world” präsentiert werden. In einem solchen literarischen Werk ist Kleidung in einen zeitgeschichtlichen und gesellschaftlichen Kontext eingebettet, der es ermöglicht, das semantische Potenzial von Kleidung in einem (fiktiven) sozialen Rahmen zu analysieren. In diese Richtung argumentiert auch Nina Maria Niederl in ihrem Buch Körper, Kleider, Kommunikation. Ausgehend von einem literaturwissenschaftlichen Ansatz nähert sie sich der semantischen Bedeutung von Kleidung in vier ausgewählten Werken des marokkanischen Autors Tahar Ben Jelloun an. Ausgehend von der Grundannahme, dass Kleidung “nicht bloss die künstliche Hülle eines Körpers” ist, sondern “seine Definition”, fragt sie nach Interdependenzen zwischen vestimentärem Handeln und Genderrollen. Mehr