Blog-Archive

Sonja Yeh: Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich

Rezensiert von Günter Helmes

Anything goesEinzelrezension
Die in Münster entstandene Dissertation ist dankbar aufzunehmen. Sie trägt mit ihrer Grundintention, dem perspektivenreichen, systematischen Theorievergleich unter Berücksichtigung historischer und funktionaler Kontexte, nicht nur eindrucksvoll dazu bei, ein internationales Forschungsdesiderat zu beheben – dafür steht eine Fülle von hier im einzelnen nicht zu referierenden Ergebnissen und Einsichten; sie kann darüber hinaus auch als gute Einführung in die Theoriewelten McLuhans, Baudrillards, Virilios, F. Kittlers und Flussers gelesen werden. Für den zuletzt genannten Sachverhalt sprechen nicht allein der sowohl Primär- als auch Sekundärquellen (vgl. das 23-seitige Literaturverzeichnis) betreffende Kenntnisreichtum und die uneingeschränkte Argumentationssicherheit der Verfasserin, sondern maßgeblich auch der einsichtige Aufbau, die luzide Darbietung (bspw. immer wieder die Präsentation von Zwischenergebnissen), die damit einhergehende sehr gute Lesbarkeit sowie die dank zahlreicher informationsgesättigter Tabellen und Abbildungen hohe Anschaulichkeit der Studie.Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Katharina Kleinen-von Königslöw und Kati Förster (Hrsg.): Medienkonvergenz und Medienkomplementarität aus Rezeptions- und Wirkungsperspektive

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Medienkonvergenz und MedienkomplementaritätEinzelrezension
Wenn in letzter Zeit von mehr oder weniger epochalen Veränderungen im Mediensystem die Rede ist, was sich seit der anhaltenden Digitalisierung zwangsläufig häuft und intensiviert, dann wird vielfach – oft auch aus analytischer Verlegenheit – auf die These des Altphilologen und Chefredakteurs der Nürnberger Zeitung, Wolfgang Riepl, verwiesen: Bereits 1913 glaubte er in seiner Dissertation über das römische Nachrichtenwesen prinzipiell belegen zu können, das kein neues, ‘höher’ entwickeltes Medium ein altes vollständig verdrängen könne. Im Blick hatte Riepl dabei alle Mittel, Methoden und Formen des antiken Nachrichtenverkehrs und natürlich keineswegs die gegenwärtigen technischen, hoch organisierten Medien. Dennoch wurde und wird sein Grundsatz bis heute so oft – zumal beschwichtigend – zitiert, dass er zu einer nahezu gesetzmäßigen Aussage, zum Rieplschen Gesetz über die Komplementarität von Medien, avancierte. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Olaf Hoffjann, Thomas Pleil (Hrsg.): Strategische Onlinekommunikation

Rezensiert von Christian Rudeloff

strategische onlinekommunikationEinzelrezension
Als Follow-up zur Jahrestagung 2013 der Fachgruppe PR/Organisationskommunikation der Deutschen Gesellschaft für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft liegt inzwischen der von Olaf Hoffjann und Thomas Pleil herausgegebene Sammelband Strategische Onlinekommunikation: Theoretische Konzepte und empirische Befunde vor. Der Band versammelt insgesamt dreizehn Beiträge, die in vier programmatisch betitelte Kapitel unterteilt sind: Nach den ‘Theoretischen Perspektiven’ folgen die Kapitel ‘Überschätzter Dialog’, ‘Überschätzte Risiken’ und ‘Überschätzte Innovationskraft’. Bereits im Blick auf das Inhaltsverzeichnis wird also sehr deutlich, wohin die Reise geht. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Roger Blum: Lautsprecher und Widersprecher

Rezensiert von Indira Dupuis

Lautsprecher und WidersprecherEinzelrezension
Unter dem Titel Lautsprecher & Widersprecher ist die Ausarbeitung des pragmatischen Differenz-Ansatzes in Buchform von Roger Blum erschienen. Bereits seit 2005 hat Blum diesen unter dem einschlägigeren Titel “Bausteine zu einer Theorie der Mediensysteme” auf verschiedenen Tagungen und auch in der Zeitschrift der Schweizer Gesellschaft für Medien und Kommunikationswissenschaft vorgestellt und dadurch im deutschen Raum produktiv zur Diskussion in der vergleichenden Mediensystemforschung beigetragen, die sich nach der Publikation von Hallin & Mancinis Comparing Media Systems im Jahr 2004 entwickelte. Mehr

Getagged mit: ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christoph Bultmann: Gut gefälscht

Rezensiert von Petra Sorge

Gut gefälschtEinzelrezension
Ein erzkonservativer Sektenführer, der gegen kurdische Separatisten hetzt: So beschrieb der Spiegel 2012 den türkischen Imam Fethullah Gülen. Als Beleg diente ein Zitat Gülens, das der Erfurter Theologe Christoph Bultmann als Fälschung erkannt haben will. Seine Beobachtung hat er dokumentiert in Gut gefälscht, erschienen im Ulenspiegel-Verlag. Bultmann sah einen Verstoß gegen das Wahrhaftigkeits- und Sorgfaltsgebot der Ziffern 1 und 2 des Pressekodexes. Doch der Presserat wies seine Beschwerde als unbegründet zurück, genauso wie zwei weitere Anträge, etwa, weil der Spiegel das Zitat später wiederholte. Bultmanns These: Der Presserat habe “ein gefälschtes Zitat” zu Unrecht als ethisch einwandfrei bewertet. Dies sei “[w]ohl deshalb [geschehen], weil sie [die Zitatfälschung] im Spiegel steht“. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Bjørn von Rimscha, Gabriele Siegert: Medienökonomie

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

MedienökonomieEinzelrezension
In der etablierten Kommunikations- und Publizistikwissenschaft blieben medienökonomische Zugänge und Fragestellungen lange Zeit weitgehend unbeachtet, wie eine der Pionierinnen, die langjährige Media Perspektiven-Redakteurin Marie Luise Kiefer, mehrfach monierte. Mit der Kritischen Theorie und materialistischen Medienkritik (z.B. Franz Dröge, Dieter Prokop, Horst Holzer u.a.) seit den 1960er Jahren wurden medienökonomische Ansätze dann zentral, fast monopolistisch, und sie beurteilten mögliche Interdependenzen nahezu eindeutig; damals hatte ihnen die so genannte bürgerliche Ökonomie kaum etwas entgegenzusetzen, obwohl einer der Begründer der Zeitungswissenschaft in Leipzig – wie sich manche zu erinnern begannen -, nämlich der Verleger und Publizist Karl Bücher, schon in den 1920er Jahren durchaus wirtschaftliche Zusammenhänge zumal in markanten Formulierungen zur Grundlage des Zeitungswesens und damit der publizistikwissenschaftlichen Analyse erklärt hatte. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Caroline Schmitt, Asta Vonderau (Hrsg.): Transnationalität und Öffentlichkeit

Rezensiert von Swantje Lingenberg

Bildschirmfoto 2014-11-28 um 15.19.36Einzelrezension
Die Entstehung grenzüberschreitender Öffentlichkeiten in lokalen alltagsweltlichen und institutionellen Kontexten bildet den Gegenstand des von Caroline Schmitt und Asta Vonderau herausgegebenen Bandes Transnationalität und Öffentlichkeit. Interdisziplinäre Perspektiven. Das Hauptanliegen des Sammelbandes besteht darin, auf die “weniger sichtbaren, scheinbar marginalen Situationen und Kontexte des sozialen Lebens aufmerksam zu machen, die Öffentlichkeiten darstellen und als solche zu untersuchen sind” (7). Aus einer empirisch-basierten Perspektive heraus analysieren die insgesamt zwölf Beiträge unterschiedliche transnationale Settings wie informelle Märkte, Jugendproteste, anti-AIDS-Aktionen, NGOs, Vereine für Migrantinnen und Migranten sowie transnationale Pfingstkirchen. Die Zusammenstellung der Beiträge ist dabei wahrlich interdisziplinär: Die Autorinnen und Autoren stammen aus der Kulturanthropologie, der Ethnologie, der Pädagogik, der Politikwissenschaft, der Soziologie, der Geografie und der Kommunikations- und Medienwissenschaft. Heterogen sind dabei nicht nur die forschungspraktischen und methodischen Vorgehensweisen, sondern auch die sprachlichen Darbietungen: Während zehn Beträge in deutscher Sprache verfasst sind, sind zwei Beiträge in englischer Sprache verfasst. Mehr

Veröffentlicht unter Einzelrezension

Marcel Stepanek: Wahlkampf im Zeichen der Diktatur

Rezensiert von Konrad Dussel

Wahlkampf im Zeichen der DiktaturEinzelrezension
Die vier Reichstagswahlen und Volksabstimmungen, die im NS-Staat abgehalten wurden, hatten höchstens symbolische Bedeutung, darüber kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Gleichwohl wurde darauf nicht verzichtet. Und trotz aller Machenschaften des Regimes, die darauf abzielten, möglichst an die absolute 100-Prozent-Marke heranzukommen, schreckte man doch – zumindest in dieser Hinsicht – vor der Radikalität des faschistischen Italiens zurück: Bei den dortigen ‘Wahlen’ 1929 und 1934 waren nicht nur die Ja- und Nein-Zettel in unterschiedlichen Farben gehalten, sie mussten auch in verschiedene Urnen geworfen werden. Vor diesem Hintergrund ist es eher erstaunlich, dass 1934 doch noch rund 15.000 Nein-Stimmen und ‘nur’ zehn Millionen Ja-Stimmen zustande kamen (260f). Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Barbara Brandstetter: Verbraucherjournalismus

Rezensiert von Holger Handstein

VerbraucherjournalismusEinzelrezension
Der Titel dieses Buches ist ein Missverständnis. Mit Verbraucherjournalismus legt Barbara Brandstetter nahe, dass die Beschäftigung mit einer Spielart des Wirtschaftsjournalismus im Vordergrund steht. Immerhin ist der Begriff Verbraucher innerhalb des europäischen Rechtsrahmens klar definiert. In Deutschland ist § 13 des Bürgerlichen Gesetzbuches maßgeblich. Diesem zufolge ist ein “Verbraucher jede natürliche Person, die ein Rechtsgeschäft zu Zwecken abschließt, die überwiegend weder ihrer gewerblichen noch ihrer selbständigen beruflichen Tätigkeit zugerechnet werden können.” Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Amy Shore: Suffrage and the Silver Screen

Rezensiert von Katarina Saalfeld

Suffrage and the Silver ScreenEinzelrezension
Die feministische Filmwissenschaft wird vorrangig assoziiert mit Schriften, die in den 1960er und -70er Jahren im Kontext der zweiten Welle der Frauenbewegung entstanden. Amy Shores Studie Suffrage and the Silver Screen, erschienen in der von Frank Beaver herausgegebenen Schriftenreihe Framing Film. The History & Art of Cinema, wirft einen Blick auf Filme der 1910er Jahre, die innerhalb der US-amerikanischen Suffragetten-Bewegung produziert wurden, und rückdatiert somit die Wurzeln der feministischen Filmwissenschaft. In acht ausführlichen Kapiteln untersucht Shore mittels der Methode der historischen Diskursanalyse die Verquickungen zwischen der Organisation der politischen Bewegung und der dabei genutzten visuellen Kultur mit Fokus auf das Medium Film. Indem sie die kinematografischen Arbeiten der Suffragetten-Bewegung als integralen Bestandteil der Tradition des feministischen Filmemachens ausweist, positioniert sie sich in einem erst seit Kurzem prosperierenden Forschungsfeld: der feministischen Filmhistoriografie. Mehr

Getagged mit: , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension
  1 2 3 ... 30 31 32 33 34 ... 80 81 82