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Kayo Adachi-Rabe, Andreas Becker (Hrsg.): Körperinszenierungen im japanischen Film

Rezensiert von Astrid Matron

Einzelrezension
Wer japanische Filme kennt, wird bemerkt haben, dass sich diese durch eine besondere Körperlichkeit auszeichnen: Mal verbinden sich menschliche Körper mit Maschinen oder Waffen, um als Cyborg von gesellschaftlichen Utopien und Dystopien zu künden; mal zeugen Monsterfiguren von den Gespenstern moderner Kriegstechnologie; mal wird der Körper als Spielort für wandelbare soziale und geschlechtliche Positionen dargestellt. Kayo Adachi-Rabe und Andreas Becker haben diesen vielfältigen Herangehensweisen 2013 eine Tagung an der Goethe-Universität in Frankfurt am Main gewidmet. Im nun dazu erschienenen Sammelband untersuchen die Autorinnen und Autoren in zwölf Beiträgen mit unterschiedlichen kinematographischen Schwerpunkten und theoretischen Ansätzen den Variantenreichtum japanischer Filmkörper. Mehr

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Franziska Bruckner, Erwin Feyersinger, Markus Kuhn, Maike Sarah Reinerth (Hrsg.): In Bewegung setzen …

Rezensiert von Rudi Strauch

Einzelrezension
In ihrem Tagungsband In Bewegung setzen … (2016) präsentiert die Gesellschaft für Medienwissenschaft zwölf Beiträge zur deutschsprachigen Animationsforschung. Die Inhalte changieren zwischen Kurzfilm und Blockbuster, klassischem Zeichentrick und computerbasiertem Motion-Capture-Verfahren und reichen somit von der Stummfilmära (Gertie The Dinosaur, 1914) bis zu Affe Caesar aus der Neuverfilmung Planet der Affen: Prevolution (2011) mit Andy Serkis. Die Beiträge berücksichtigen jedoch nicht nur Animation im Film, sondern auch bei Konzerten, in der Architektur und Medizin. Theaterwissenschaftler und Puppenspieler Rudi Strauch hat für das rkm-Journal hinter den Vorhang geschaut. Mehr

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Matthias Völcker: Fan-Sein. Die Identität des Star Wars Fans

Rezensiert von Julia Elena Goldmann

Einzelrezension
„Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ – „Deine Wahrnehmung bestimmt deine Realität.“ – „Als ich euch verließ, war ich der Schüler, doch jetzt bin ich der Meister.“ Jeder, der sich als Fan der legendären ,Space Opera‘ bezeichnet, weiß diese Zitate zu verorten: Star Wars hat Kulturgeschichte geschrieben und tut es noch immer – auch dank einer unermesslichen Fangemeinde. Die aktuelle Monographie von Matthias Völcker (2016) zentriert die Bedeutung von George Lucas‘ Filmepos für die Identitätskonstruktion seiner Anhänger. Auf Basis von 25 Interviews mit Fans von sieben bis 46 Jahren ist der Göttinger Erziehungs- und Sozialwissenschaftler der Frage nachgegangen, wie die Inhalte der Filmreihe, Spin-offs und zugehörige Merchandising-Artikel in die jeweilige Lebenswelt integriert werden. Julia Elena Goldmann hat sich ins Universum der Studie begeben und ist ohne Schaltkreiskollaps zurückgekehrt, um im rkm-Journal darüber zu berichten. Mehr

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Hinderk M. Emrich, Edgar Reitz: Der magische Raum

Rezensiert von Gabriele Mehling

Einzelrezension
Der Münchner Filmemacher Edgar Reitz hat in seiner berühmten Trilogie auf einzigartige Weise einen geografischen, sozialen und kulturellen Raum beschrieben: die Heimat (1984-2000). Zusammen mit Hinderk M. Emrich, Mediziner und Philosoph, wendet sich der Regisseur dem Thema nun wieder zu: In einem ungewöhnlichen Sammelband, der 2016 im Schüren Verlag erschienen ist, diskutieren sie in vier Gesprächen die Magie der filmischen Raumerzeugung. Dabei widmen sie sich sowohl den Anfängen der visuellen Erzählkunst als auch dem modernen 3-D-Kino. Gabriele Mehling hat den magischen Raum für das rkm-Journal betreten und eine Auseinandersetzung zwischen praktischen Aspekten der Filmarbeit und metaphysischen Gedanken zur Philosophie des Kinos erlebt. Mehr

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Alice Fleischmann: Frauenfiguren des zeitgenössischen Mainstreamfilms

Rezensiert von Martina Thiele

Einzelrezension
Laura Mulveys Essay Visual Pleasure and Narrative Cinema aus dem Jahr 1975 zählt zu den kanonischen Texten der Gender Media Studies. Mulvey hat darin mit dem Begriff des „male gaze“ ein „männliches Blickregime“ bezeichnet. Es sei insbesondere im klassischen Hollywoodkino und in der Werbung vorherrschend und mache Frauen zu sexualisierten Objekten. Alice Fleischmann wagt sich nun in ihrer Dissertation Frauenfiguren des zeitgenössischen Mainstreamfilms (2016) an eine Neuevaluation dieses Essays, um ihn auf seine Aktualität zu prüfen und empirisch zu untermauern. Dafür hat sie Erfolgsfilme aus den Jahren 2000 bis 2011 auf ihre Geschlechterrepräsentationen vor und hinter der Kamera ausgewertet und Filmzuschauer befragt. Martina Thiele hat sich der Suche nach Stereotypen weiblicher Filmfiguren ausgesetzt und das über 500 Seiten starke Werk für das rkm-Journal begutachtet. Mehr

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Britta Heiligenthal: Zeichentrickmusik

Rezensiert von Frédéric Döhl

Einzelrezension
Das Thema der Musik zu Walt Disneys Zeichentrickfilmen erfreut sich derzeit einer Konjunktur in den deutschsprachigen Musik- und Filmwissenschaften. Britta Heiligenthal hat sich in ihrer Dissertation Zeichentrickmusik (2016) den Disney-Klassikern Snow White and the Seven Dwarfs, The Jungle Book und Beauty and the Beast angenommen. Anliegen ihrer deskriptiven Studie, die im Nomos Verlag erschienen ist, ist eine lineare Betrachtung der Filme und ihrer Musik – Note für Note, so wie man ein Buch oder eine Partitur liest und letztlich auch einen Film sieht. Ob es ihr gelingt, auf diese Weise Funktionen und Strukturen der Filmmusiken aufzuarbeiten, hat Frédéric Döhl für das rkm-Journal geprüft. Mehr

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Wolf Schneider: Hottentottenstottertrottel. Mein langes, wunderliches Leben

Rezensiert von Kristina Wied

Einzelrezension
Auch im hohen Alter lässt Wolf Schneider nicht locker: 2010 erweiterte der Journalist, Sachbuchautor und ehemalige Dozent seinen Klassiker Deutsch für Profis, um sich für „lesbares Deutsch im Zeitalter von Blog und Mail“ einzusetzen. 2012 erschien das neue Handbuch des Journalismus und Online-Journalismus. Nun veröffentlichte er in seinem Hausverlag Rowohlt seine Autobiografie. In dem Buch beschreibt der inzwischen 91-Jährige seinen Werdegang vom stotternden Jungen zum weithin bekannten Sprachkritiker. Nebenbei liefert er Einblicke in die deutsche Pressegeschichte und Entwicklung der Medienlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Kristina Wied hat sich für das rkm-Journal auf sein „langes, wunderliches Leben“ eingelassen und lüftet dabei auch das Geheimnis um den aufmerksamkeitsfördernden Titel: Hottentottenstottertrottel. Mehr

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Franziska Kuschel: Schwarzseher, Schwarzhörer und heimliche Leser

Rezensiert von Hans-Jörg Stiehler

Einzelrezension
Die Führung der DDR betrachtete die Medien weniger als Mittel öffentlicher Kommunikation, sondern vor allem als Steuerungs- und Lenkungsinstrument der ,Massen‘. Indem die Medien der Bundesrepublik in der DDR recht freizügig nutzbar waren, hatte der Staat mit dem Fortbestehen eines „gesamtdeutschen Kommunikationsraumes“ ein Problem: Es ergab sich die für den Ostblock nahezu einzigartige Situation einer Konkurrenz von alternativen Informations- und Unterhaltungsangeboten, die den eigenen Medien Nutzer abspenstig machten und sie mit konkurrierenden Weltdeutungen und Freizeitvergnügungen versorgten. Da dieser Konkurrenz zugleich eine erhebliche Wirkmächtigkeit und die Intention der ,Störung‘ der DDR unterstellt wurde, wurden Maßnahmen für unumgänglich gehalten, den Einfluss der Westmedien zu entkräften. Die Publikation von Franziska Kuschel fragt daher, mit welchen Strategien der Staat den Medienkonsum zu kontrollieren versuchte und wie die Mediennutzer dem staatlichen Druck begegneten. Mehr

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Irma Nelles: Der Herausgeber. Erinnerungen an Rudolf Augstein

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Einzelrezension
Irma Nelles war 30 Jahre für das Hamburger Magazin Der Spiegel als Sekretärin und Redakteurin tätig. In dieser Zeit leitete sie knapp zehn Jahre lang das Büro des Herausgebers Rudolf Augstein. Für den Aufbau Verlag schrieb sie nun ihre Erinnerungen auf (2016) – an ein Leben, das auf einer nordfriesischen Insel begann und sie über das Bonner Büro des Magazins ins zwölfte Stockwerk des Spiegel-Hochhauses in Hamburg führte. Und an einen Mann, der für die deutsche Mediengeschichte bedeutsam war, in seinem Verhalten aber als kauzig, empfindlich und verschlossen galt. Beatrice Dernbach hat für das rkm-Journal geprüft, wieviel Intimität diese Medienbiografie zulässt und was der Herausgeber zeit seines Lebens selbst über sich preiszugeben wagte. Mehr

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Peter Rothenbühler: Frösche küssen – Kröten schlucken

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Auf Schilderungen aus seinem Privatleben verzichtet er. Ausgerechnet er, der Erfinder des Schweizer People-Journalismus: Peter Rothenbühler. In seiner gerade erschienenen Autobiografie Frösche küssen – Kröten schlucken erklärt er gleich zu Beginn: „Was privat ist muss privat bleiben, weil es eben privat ist, sage ich, (…) der seine lieben Promis immer vom Gegenteil zu überzeugen versuchte und damit oft Erfolg hatte“ (S. 16). Die Autobiografie erzählt vor allem seine berufliche Geschichte: Vom 68er-Journalist zum Medienentwickler und Chefredaktor bis zum Unternehmensberater, Hochschuldozenten und reflektierten Kolumnisten. In diesem Leben spiegelt sich auch ein Teil der jüngeren Schweizer Mediengeschichte: die Ausdifferenzierung der Boulevardmedien, die Verbreitung der People-Magazine sowie das neue Privatfernsehen. Mehr

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