Rezensiert von Martina Thiele
Laura Mulveys Essay Visual Pleasure and Narrative Cinema aus dem Jahr 1975 zählt zu den kanonischen Texten der Gender Media Studies. Mulvey hat darin mit dem Begriff des „male gaze“ ein „männliches Blickregime“ bezeichnet. Es sei insbesondere im klassischen Hollywoodkino und in der Werbung vorherrschend und mache Frauen zu sexualisierten Objekten. Alice Fleischmann wagt sich nun in ihrer Dissertation Frauenfiguren des zeitgenössischen Mainstreamfilms (2016) an eine Neuevaluation dieses Essays, um ihn auf seine Aktualität zu prüfen und empirisch zu untermauern. Dafür hat sie Erfolgsfilme aus den Jahren 2000 bis 2011 auf ihre Geschlechterrepräsentationen vor und hinter der Kamera ausgewertet und Filmzuschauer befragt. Martina Thiele hat sich der Suche nach Stereotypen weiblicher Filmfiguren ausgesetzt und das über 500 Seiten starke Werk für das rkm-Journal begutachtet. Mehr