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Lynsey Addario: Jeder Moment ist Ewigkeit

Rezensiert von Evelyn Runge

Einzelrezension
Lynsey Addario ist eine der wenigen Frauen, die sich seit vielen Jahren als Fotojournalistin in Krisen- und Kriegsgebieten behauptet. In ihrer Autobiografie Jeder Moment ist Ewigkeit. Als Fotojournalistin in den Krisengebieten der Welt (2016) erzählt sie ihren Werdegang. Sie fokussiert dabei auch, was es bedeutet, als Frau im internationalen Fotojournalismus zu arbeiten, beruflich wie privat – weshalb der Untertitel des englischen Originals passender ist als der deutsche: A Photographer’s Life of Love and War. Illustriert mit eindrücklichen Farbfotos, ist Addarios Autobiografie trotz der subjektiven Haltung auch für das wissenschaftliche Publikum interessant: Die Lektüre verdeutlicht Forschungslücken, etwa die Produktionsbedingungen von Fotojournalisten in Krisengebieten, und die Ambivalenz, der weibliche Kriegsfotografen permanent ausgesetzt sind. Mehr

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Reinhold Neven Du Mont: Mit Büchern und Autoren. Mein Leben als Verleger

Rezensiert von Oliver Ruf

Einzelrezension
Reinhold Neven Du Mont leitete von 1969 bis 2001 die Geschicke des Verlags Kiepenheuer & Witsch in Köln. In seinen Erinnerungen erzählt er die Verlagsgeschichte, soweit er sie selbst begleiten und lenken durfte. Seine Schilderungen gruppieren sich, wie der Titel verspricht, um die wichtigsten Bücher und deren Verfasser. Oliver Ruf hat sich für das rkm-Journal der Berufsbiographie eines der großen deutschen Verleger angenommen, der, wie Ruf es formuliert, einen Grandseigneur des Literaturbetriebs der vergangenen vier Jahrzehnte darstellt. Ein Gentleman, der gleichzeitig unbeirrt seinen Weg als Vermittler vor allem gegenwärtiger Literatur gegangen ist und dabei aus einem traditionsreichen Verlagshaus einen Buchmarktmotor mit immensem Einfluss gemacht hat. Mehr

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Wolf Schneider: Hottentottenstottertrottel. Mein langes, wunderliches Leben

Rezensiert von Kristina Wied

Einzelrezension
Auch im hohen Alter lässt Wolf Schneider nicht locker: 2010 erweiterte der Journalist, Sachbuchautor und ehemalige Dozent seinen Klassiker Deutsch für Profis, um sich für „lesbares Deutsch im Zeitalter von Blog und Mail“ einzusetzen. 2012 erschien das neue Handbuch des Journalismus und Online-Journalismus. Nun veröffentlichte er in seinem Hausverlag Rowohlt seine Autobiografie. In dem Buch beschreibt der inzwischen 91-Jährige seinen Werdegang vom stotternden Jungen zum weithin bekannten Sprachkritiker. Nebenbei liefert er Einblicke in die deutsche Pressegeschichte und Entwicklung der Medienlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Kristina Wied hat sich für das rkm-Journal auf sein „langes, wunderliches Leben“ eingelassen und lüftet dabei auch das Geheimnis um den aufmerksamkeitsfördernden Titel: Hottentottenstottertrottel. Mehr

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Peter Rothenbühler: Frösche küssen – Kröten schlucken

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Auf Schilderungen aus seinem Privatleben verzichtet er. Ausgerechnet er, der Erfinder des Schweizer People-Journalismus: Peter Rothenbühler. In seiner gerade erschienenen Autobiografie Frösche küssen – Kröten schlucken erklärt er gleich zu Beginn: „Was privat ist muss privat bleiben, weil es eben privat ist, sage ich, (…) der seine lieben Promis immer vom Gegenteil zu überzeugen versuchte und damit oft Erfolg hatte“ (S. 16). Die Autobiografie erzählt vor allem seine berufliche Geschichte: Vom 68er-Journalist zum Medienentwickler und Chefredaktor bis zum Unternehmensberater, Hochschuldozenten und reflektierten Kolumnisten. In diesem Leben spiegelt sich auch ein Teil der jüngeren Schweizer Mediengeschichte: die Ausdifferenzierung der Boulevardmedien, die Verbreitung der People-Magazine sowie das neue Privatfernsehen. Mehr

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