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Klaus Maiwald, Anna-Maria Meyer, Claudia Maria Pecher (Hrsg.): „Klassiker“ des Kinder- und Jugendfilms

Rezensiert von Florian Krauß

Einzelrezension
Im Jahr 2015 befasste sich eine Ringvorlesung an der Universität Augsburg mit Klassikern des Kinder- und Jugendfilms. Sie fand am Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur statt und brachte einen Sammelband hervor, der nun im Schneider Verlag Hohengehren erschienen ist. Die mit 160 Seiten recht kurze Auseinandersetzung beginnt mit zwei Begriffsdiskussionen und befasst sich dann – weitgehend chronologisch – mit Betrachtungen einzelner Filme. Sie reichen von der Scherenschnitt-Animation Die Abenteuer des Prinzen Achmed (1926) bis zur Adaption des Kinderkrimis Rico, Oskar und die Tieferschatten (2014). Mehr

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Henriette Herwig, Andrea von Hülsen-Esch (Hrsg.):Alte im Film und auf der Bühne

Rezensiert von Knut Hickethier

Einzelrezension
Der vorliegende Sammelband beschäftigt sich mit „neuen Altersbildern und Altersrollen“ im Film sowie – am Rande – auch auf der Bühne. Er erscheint in der Reihe Alter(n)kulturen, die von den beiden Herausgeberinnen Henriette Herwig und Andrea von Hülsen-Esch und anderen Hochschullehrern der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf publiziert wird. Das Buch verfolgt den Ansatz, wie mit solchen Kategorien im Film umgegangen wird: Dabei reicht das Spektrum der analysierten Themen von Demenz (Honig im Kopf) über Altersliebe (Wolke 9) bis zu generationsübergreifenden Erfahrungsräumen (Lost in Translation, Wir sind die Neuen) . Mehr

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Hinderk M. Emrich, Edgar Reitz: Der magische Raum

Rezensiert von Gabriele Mehling

Einzelrezension
Der Münchner Filmemacher Edgar Reitz hat in seiner berühmten Trilogie auf einzigartige Weise einen geografischen, sozialen und kulturellen Raum beschrieben: die Heimat (1984-2000). Zusammen mit Hinderk M. Emrich, Mediziner und Philosoph, wendet sich der Regisseur dem Thema nun wieder zu: In einem ungewöhnlichen Sammelband, der 2016 im Schüren Verlag erschienen ist, diskutieren sie in vier Gesprächen die Magie der filmischen Raumerzeugung. Dabei widmen sie sich sowohl den Anfängen der visuellen Erzählkunst als auch dem modernen 3-D-Kino. Gabriele Mehling hat den magischen Raum für das rkm-Journal betreten und eine Auseinandersetzung zwischen praktischen Aspekten der Filmarbeit und metaphysischen Gedanken zur Philosophie des Kinos erlebt. Mehr

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Ioana Crăciun: Die Dekonstruktion des Bürgerlichen im Stummfilm der Weimarer Republik

Rezensiert von Michael Wedel

IoanaCraciun_DekonstruktiondesBuegerlichenEinzelrezension
Seit Siegfried Kracauer in seiner 1947 erschienenen „psychologischen Geschichte des deutschen Films“ das Kino der Weimarer Republik als Ausdruck einer tiefgreifenden Identitätskrise des Bürgertums interpretiert hat, sind an dessen Beispielen immer wieder die Zeichen einer nachhaltigen sozialen und kulturellen Verunsicherung entziffert worden. Ioana Crăciuns Arbeit reiht sich in diese Tradition ein. Im Anschluss an Kracauer lautet ihre Ausgangsthese, „dass in vielen Filmwerken der Zwanziger Jahre das Bürgerliche einer systematischen Dekonstruktion unterzogen wurde mit dem Zweck, die bürgerliche Gesellschaft mit ihrem traditionellen Kulturbegriff zu hinterfragen“. Vorausgeschickt wird den Fallstudien, die unterschiedliche Dimensionen dieser Dekonstruktion anvisieren, das Eingeständnis eines exemplarischen Vorgehens, das sich auf Filmbeispiele bezieht, die schon von Kracauer kanonisiert wurden. Die Kapitel folgen dabei keiner Chronologie, sondern sind thematisch organisiert und zielen in der Zusammenschau der Perspektiven auf den Effekt einer Komplementarität, die „eine differenzierte kulturgeschichtliche Diagnose“ ermöglichen soll. Mehr

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Christine Stenzer: Hauptdarsteller Schrift

Rezensiert von Torsten Näser

Einzelrezension
Die Wissenschaft rekurriert immer wieder auf die Dichotomie von (Film-)Bild und Schrift. Mal wird sie zum Gründungsmythos von Subdisziplinen stilisiert wie im Fall der Visuellen Anthropologie, deren frühe Fürsprecherin Margaret Mead in ihr auch einen Kontrapunkt zur Ethnologie als einer “Discipline of Words” verstand. Mal manifestiert sich die Zweiteilung in den kulturtheoretisch als Einschnitt apostrophierten turns, bspw. dann, wenn der iconic turn als Gegenentwurf des linguistic turns begriffen wird. Dass solche Zuspitzungen die feinen Nuancen hybrider Medialität zugunsten der Reproduktion eines binären Systems verschleiern, haben skeptische KulturwissenschaftlerInnen stets geahnt. Dass man sie nun mit einem konkreten Lesetipp in das Reich “ideologische[r] Diskurse” verweisen kann, ist der Publikation von Christine Stenzer zu verdanken. Mehr

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Michael Schramm: Der unterhaltsame Gott

Rezensiert von Ingo Reuter

Einzelrezension
In seinem nach 2008 nun in zweiter, erweiterter Auflage erschienenen Buch über Religion in populären Filmen erschließt Michael Schramm Filme wie Star Wars, Avatar, Signs, Der Herr der Ringe u.a. unter theologischem Blickwinkel. Dabei werden die Filme nach unterschiedlichen theologischen Themenfeldern geordnet auch mehrfach in den Blick genommen. Die Zugänge “Film und Religion”, “Die Suche nach der Wahrheit des Universums”, “Der Auftritt des Jesus von Nazareth”, “Der Gott des Christentums”, “Gott und die Übel der Welt”, “Gibt es ein Leben nach dem Tod?” erschließen aus je eigener hermeneutischer Zuspitzung die entsprechenden theologischen Aspekte der Filme. Schramm bringt dabei instruktiv sowohl historisch-exegetische Fragen als auch dogmatische Formulierungen der Tradition ins Spiel. Mehr

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Thomas Bohrmann; Werner Veith; Stephan Zöller (Hrsg.): Handbuch Theologie und populärer Film (Band 1 und 2)

Rezensiert von Stefanie Knauß

Einzelrezension
Die theologische Forschung zum Film ist mittlerweile in die Jahre gekommen und so steht es ihr gut an, in einem Handbuch systematisiert und für ein breiteres (Fach-)Publikum aufbereitet zu werden. Die bisher erschienenen zwei Bände des Handbuch Theologie und populärer Film versuchen dies mit einer Sammlung von Aufsätzen, die die theologischen Besonderheiten populärer Genres (Science Fiction, Western, Comicverfilmungen, Komödie, Horror usw.) und im Werk ausgewählter Regisseure (S. Spielberg, D. Fincher, S. Kubrick, R. Scott usw.) herausarbeiten, sowie die Darstellung theologisch relevanter Themen/Motive (Schuld/Sühne, Auferstehung, Tod, Immanenz usw.) und Figuren (ErlöserInnen, Pfarrer, Engel, Teufel, Superhelden usw.) analysieren. Den zweiten Band schließt ein Beitrag zur Verwendung von Filmen im Religionsunterricht ab. Durch die enorme Menge an Material und Themen schließt sich dabei von vornherein jeder Anspruch auf Vollständigkeit von selbst aus (Bd. 1, 11), jedoch sind die gewählten Beispiele mit Blick auf ihre Relevanz in Gesellschaft, Theologie und Film sinnvoll und repräsentativ. Mehr

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Eva Fritsch, Dirk Fritsch: Filmzugänge

Rezensiert von Christoph Jacke

Einzelrezension
“Der Anstieg des piktorialen (bildhaften) Anteils unserer Welt erfordert einen reflexiven Umgang mit visuellem Verständnis und den Voraussetzungen hierzu.” Zur Reflexion und Auseinandersetzung mit den Welten des Films wollen die an Theorie und Praxis des Films geschulten Eva und Dirk Fritsch mit diesem Band, den sie selbst als Reader einordnen, beitragen. Eva Fritsch hat als Produktionsassistentin und Kindercoach, Dirk Fritsch als Regisseur und Autor gearbeitet. Gemeinsam haben sie seit 2004 den Lernort Film etabliert, eine Plattform, die sich im Rahmen von Aus- und Weiterbildung an Schulen und Hochschulen mit dem faszinierenden Thema Film beschäftigt. Denn, so sagen die Fritschs zu Recht im Vorwort: “Filmverstehen ist gewissermaßen eine Teilmenge des Medienverstehens.” Mehr

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