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Hanne Detel: Netzprominenz

Rezensiert von Christoph Jacke

Einzelrezension
Auch wenn öffentliche Personen und Figuren in unserem medienalltäglichen Leben dauerpräsent und ubiquitär sind – ob nun als aufmerksamkeitsökonomisch vermarktetes Selbst, neu auftauchender YouTube-Star, verlächerlichte Casting-Figur oder doch als allen mehr oder weniger bekannter Superstar des Blockbuster-Films, der Popmusik oder des Fußballs –, so befinden sich die Forschungen dazu immer noch sehr am Anfang. Im Gegensatz zum Wissenschaftsraum des Anglo-Amerikanischen und Internationalen, in dem es bereits seit längerem eigene Tagungen, Publikationen, Projekte, Fachgesellschaften und Journals vor allem zu den Celebrity Studies und deren Vorläufern zu verzeichnen gibt, ist insbesondere in der deutschsprachigen Starkult- und Prominenzforschung immer noch Zurückhaltung und Fragmentarismus zu konstatieren. Mehr

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Elizabeth Prommer, Christine Linke: Ausgeblendet

Rezensiert von Ingrid Schicker

Einzelrezension
Vielerorts hört man heute von kritischen Journalist*innen häufiger die Frage, ob Medienmacher*innen sich im Sinne ihrer eigenen Glaubwürdigkeit für mehr Diversität in der Produktion von Nachrichten, Film oder Fernsehen stark machen müssen. Dazu gehört, neben vielfältig besetzten Redaktionen und Produktionsteams, auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in der Darstellung von Männern und Frauen auf Fernseh- und Kinobildschirmen zu achten. Mehr

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Armin Nassehi: Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
Spätkapitalismus, Risiko-, Informations- und/oder Wissensgesellschaft, Erlebnisgesellschaft, Resonanz, Singularität, digitaler Kapitalismus oder auch schlicht Spätmoderne – an paradigmatischen, aber auch pauschalen Etiketten für gegenwärtige und künftige Gesellschaftsformationen mangelt es Soziologen gemeinhin nicht, wenn sie zur ganzheitlichen Diagnose ausholen. So hält es der Münchner Soziologe, der zugleich Herausgeber der ehrwürdigen, ehemals kritischen Kulturzeitschrift Kursbuch ist und auch schon als Vordenker der Grünen ventiliert wurde, gleich eingangs seines jüngsten Buches seiner Zunft vor. Ganz anders – versteht sich – sei es mit seiner Kategorie, zumal im Gegensatz zu all den anderen aktuellen kritischen oder euphorischen Einlassungen zur anhaltenden Digitalisierung, nämlich dem “Muster”. Mit ihm wolle er nämlich “eine soziologische Theorie der digitalen Gesellschaft” (11) begründen, die prinzipiell davon ausgehe, “dass die gesellschaftliche Moderne immer schon digital war, dass die Digitaltechnik also letztlich nur die logische Konsequenz einer in ihrer Grundstruktur digital gebauten Gesellschaft ist” (ebd.). Mehr

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Andreas Busch, Yana Breindl, Tobias Jakobi: Netzpolitik

Rezensiert von Wolf J. Schünemann

Einzelrezension
Möchte man eingangs gleich etwas Kritisches zu dem Buch Netzpolitik schreiben, dann dies: Dieser “einführende Überblick”, wie er im Untertitel bezeichnet wird, kommt angesichts der dynamischen Entwicklung des Feldes sehr spät. In vielerlei Hinsicht ist dies aber nur scheinbare Kritik und eigentlich als Kompliment gemeint, denn das Buch füllt eine offensichtliche Lücke auf dem deutschen wissenschaftlichen Buchmarkt und empfiehlt sich als lange Zeit vermisster zugänglicher Einstieg in das breite Themenfeld Netzpolitik. Spät heißt in diesem Zusammenhang also eher endlich als zu spät. Mehr

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Stefan Joller: Skandal und Moral

Rezensiert von Steffen Burkhardt

Einzelrezension
Im Zentrum von Skandalen stehen Zustände, Entwicklungen oder Verhaltensweisen, die öffentlich als moralische Normverstöße etikettiert werden und gesellschaftliche Empörung evozieren. Damit sind Skandale nicht – wie in alltäglichen Zusammenhängen und lange Zeit auch im wissenschaftlichen Kontext angenommen – Normverstöße, sondern Kommunikationsprozesse, in denen Moral gesellschaftlich ausgehandelt und aktualisiert wird. Während dieser Aushandlungsprozesse, in denen der Journalismus nach wie vor diskursprägend operiert und mit Blick auf seine medialen Dynamiken gut erforscht worden ist, hat die Skandalforschung ihren moralischen Nukleus vernachlässigt. An diesem blinden Fleck setzt nun der Soziologe Stefan Joller an, der durch die Analyse moralsoziologischer Ansätze das Zusammenspiel von Skandal und Moral untersucht. Mehr

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Michael Jäckel, Gerrit Fröhlich, Daniel Röder: Medienwirkungen kompakt

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
Dass Medien wirken, ist eine kaum mehr bezweifelte Binse, sowohl für das Laien- als auch für das wissenschaftliche Verständnis. Nur wie, wodurch und worauf sie dies tun und wie man dies zumindest annähernd identifizieren und analysieren kann, darüber diskutieren und streiten die wissenschaftlichen Disziplinen, zumal es recht viele sind, die sich bei dem diffusen Gegenstandsfeld aufgerufen sehen. Neben der primär angesprochenen Kommunikationswissenschaft sind es, seit Medien fast omnipräsent sind, alle Sozialwissenschaften, vor allem Psychologie, Sozialpsychologie und Soziologie, aber auch andere Geisteswissenschaften wie Medienwissenschaft, die Literatur- und Sprach- sowie die Geschichtswissenschaft. Und jede von ihnen hat ihre eigenen Erkenntnisinteressen, Zugänge und Methoden, mit einem engen oder einem weiten Begriff von Wirkung, einem ausschließlich empirischen oder auch heuristischen Ansatz, um die weitesten Pole zu markieren. Mehr

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Vincent Fröhlich, Lisa Gotto, Jens Ruchatz (Hrsg.): Fernsehserie und Literatur

Rezensiert von Jonas Nesselhauf

Einzelrezension
Als Richard Kämmerlings einst The Wire (2002–2008) in der FAZ als einen “Balzac für unsere Zeit” bezeichnete und Kolumnist Joe Klein gar den Literaturnobelpreis für die Serie forderte, spielte dies auf ein spannendes Medienverhältnis (und vielleicht auch Medienmissverständnis) an. Denn die neuen und komplexen Serien des “Quality Television” scheinen die Prinzipien des seriellen Erzählens von der Literatur auf die Mattscheibe zu übertragen: Ähnlich wie in den ‘großen’ Romanen des 19. Jahrhunderts werden die ausufernden Handlungsbögen in Formaten wie The Wire quasi ‘portioniert’, und dennoch entsteht hier das gesellschaftliche Panorama von Baltimore in einer enzyklopädischen Breite, ähnlich wie im Falle von Balzacs Frankreich oder Dickens’ London. Mehr

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Giovanna Dell’Orto, Irmgard Wetzstein (Hrsg.): Refugee News, Refugee Politics

Rezensiert von Gabriele Hooffacker

Einzelrezension
Dass das Thema Flucht in den Medien und das Verhältnis der europäischen Gemeinschaft zu den Geflüchteten den politischen Diskurs bis heute prägen würde, war zu Beginn des Jahres 2015 nicht abzusehen. Bis zur Neujahrsnacht veränderten sich die gesellschaftliche Einschätzung und die Medienresonanz jedoch grundlegend. Die Begrifflichkeiten “Flüchtlingskrise” sowie das Framing von Flucht und Migration als Sicherheitsproblem der europäischen Länder legen davon Zeugnis ab. Damit ist das Thema prädestiniert für Forschungen rund um politische Ereignisse und die Dynamik von Medien und Gesellschaft. Mehr

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Klaus Sachs-Hombach, Bernd Zywietz (Hrsg.): Fake News, Hashtags & Social Bots

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Im Sammelband Fake News, Hashtags & Social Bots nehmen sich neun Autoren dem Phänomen von strategischen Falschmeldungen, oder eben Fake News, zur politischen Propaganda auf Social Media vor. Das Buch ist das Ergebnis einer Tagung mit dem gleichen Titel am Institut für Medienwissenschaft an der Universität Tübingen. Die Autorenschaft ist aber vielfältiger, als man es bei einer Fachkonferenz erwarten würde: Neben Medien- und Kommunikationswissenschaftlern trugen auch Mitarbeitende eines Instituts für Ethnologie und Afrikastudien, eines Lehrstuhls für praktische Philosophie zum Buch bei, zudem eine Marketing Managerin, ein Motion Designer und ein Digital Transformation Strategist aus der Privatwirtschaft. Entsprechend vielfältig sind die Zugänge zum Thema. Mehr

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Edson C. Tandoc Jr.: Analyzing Analytics

Rezensiert von Stephan Mündges

Einzelrezension
Worauf klicken Nutzer? Wie viel Zeit verbringen sie mit einem Artikel? Schauen sie ein Video bis zum Ende? Im Digitalen lässt sich die Nutzung von Inhalten genaustens messen. Als Schlagwort dafür hat sich der Begriff ‘Analytics’ etabliert. Auch Journalisten greifen auf Daten zurück, die ihnen mehr darüber erzählen, wie viele User ihre Seite ansteuern, wie häufig welcher Artikel gelesen wird oder wie intensiv Nutzer mit einem Post auf Facebook interagieren. Seit gut einem Jahrzehnt befasst sich auch die Journalismusforschung intensiv damit, wie Journalisten diese neuen Möglichkeiten nutzen und wie sie den Journalismus verändern. Mehr

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