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Thomas Koch, Christina Peter, Philipp Müller: Das Experiment in der Kommunikations- und Medienwissenschaft

Rezensiert von Ralf Spiller

Einzelrezension

In der Kommunikationswissenschaft stehen bei den Methoden traditionell klassische Befragungen und Inhaltsanalysen hoch im Kurs. Doch das Experiment gewinnt an Boden. Ein Grund dafür dürfte darin liegen, dass Online-Experimente relativ schnell und unkompliziert durchgeführt werden können. Doch bei experimentellen Studiendesigns sind zahlreiche Aspekte zu beachten, die die Qualität der Ergebnisse beeinflussen. Viele Psychologiebücher, die sich mit Experimenten beschäftigen, setzen bereits einiges an Vorwissen voraus. Insofern ist der Einstieg in die experimentelle Forschung für Kommunikationswissenschaftler nicht immer einfach. Das hat sich durch das Werk von Koch, Peter und Müller geändert: Sie haben ein Lehrbuch geschrieben, das speziell Experimente in der Kommunikations- und Medienwissenschaft in den Fokus nimmt. Mehr

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Christina Irrgang: Hitlers Fotograf

Rezensiert von Konrad Dussel

Einzelrezension

Seit den Maßstab setzenden Forschungen von Rudolf Herz zu “Hoffmann & Hitler” und dem dazu 1994 veröffentlichten umfangreichen Ausstellungskatalog hat sich niemand mehr nennenswert mit “Hitlers Fotograf” beschäftigt. Nun wurde dazu an der Karlsruher Hochschule für Gestaltung eine Dissertation vorgelegt, betreut von Wolfgang Ullrich, dort bis 2015 Professor für Kunstwissenschaft und Medienphilosophie, sowie Bernhard Stiegler, Professor für Neuere Deutsche Literatur im medialen Kontext an der Universität Konstanz. Was sie an wissenschaftlicher Erkenntnis Neues bringt, hätte an keiner Universität mit einem historischen Fachbereich eine Promotion gerechtfertigt. Mehr

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Thomas Birkner, Patrick Merziger, Christian Schwarzenegger (Hrsg.): Historische Medienwirkungsforschung

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

Als Jahrhundert der Massenmedien gilt das 20. Jahrhundert; entsprechend kursieren die einschlägigen Etiketten wie “Mediengesellschaft”, “Mediendemokratie” oder “Mediokratie” wohlfeil. Für Historiker*innen besonders misslich ist, dass sie zumal für die erste Hälfte nur über wenige Quellen, Daten und Studien verfügen, um diese Entwicklungen empirisch-analytisch zu unterfüttern. Deshalb veranstalteten die Herausgebenden in der DGPuK-Fachgruppe Kommunikationsgeschichte im Januar 2017 in Leipzig eine einschlägige Tagung, deren Beiträge in diesem Sammelband nunmehr veröffentlicht werden. Mehr

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Tanja Köhler (Hrsg.): Fake News, Framing, Fact-Checking

Rezensiert von Stephan Mündges

Einzelrezension

Die Nachricht kann mit Fug und Recht als Kernelement des Journalismus bezeichnet werden. Das, was neu, relevant, aktuell ist, wird von Journalist*innen als Nachricht in die Welt getragen. Die Nachricht und mit ihr der Nachrichtenjournalismus sehen sich aber, wie der Journalismus insgesamt, massiven Veränderungen und existenziellen Bedrohungen ausgesetzt: Disintermediation, der Aufstieg digitaler Plattformen und mit ihm verbunden die Revolution von Kommunikationsprozessen, die ökonomische Krise journalistischer Medienunternehmen – um nur einige wenige zu nennen. Ein Handbuch, das den Nachrichtenjournalismus umreißt, seine aktuellen Probleme analysiert und mögliche Lösungen diskutiert, ist daher ein relevantes Unterfangen. Tanja Köhler, promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Redaktionsleiterin Nachrichten Digital beim Deutschlandfunk, hat mit dem von ihr zusammengestellten Sammelband einen umfangreichen Beitrag dazu geleistet. Auch wenn das Werk kleinere Schwachstellen aufweist. Mehr

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Bernd-Peter Arnold: Die Medien sind an allem schuld!?

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

Kritik des Journalismus zumal aus Insider-Sicht gibt es derzeit zuhauf und ist wohlfeil. Dennoch hält der Autor, der langjährig Hörfunkjournalist und Wellenchef beim Hessischen Rundfunk war und nun an der Johannes-Gutenberg-Universität zu Mainz einschlägig lehrt, die verbreitete und tief sitzende “Unkenntnis” über “Struktur und Arbeitsweise der Medien” dafür verantwortlich, dass das im Titel formulierte gängige Vorurteil weiterhin grassiert und sich sogar verfestigt. Mit seinem knappen “Erklärbuch” will er ihm entgegenwirken, indem er “die Mechanismen der Medien und deren Fehlentwicklungen [erklärt] ebenso wie die Sachzwänge, unter den Journalistinnen und Journalisten arbeiten und die sehr viel öfter Ursache für Fehlleistungen sind, als die oft unterstellte Absicht”. Mehr

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Nick Srnicek: Plattform-Kapitalismus

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

Über den anstehenden strukturellen Wandel von Wirtschaft und Gesellschaft infolge der fortschreitenden Digitalisierung sei schon viel diskutiert und publiziert worden, schreibt der Autor einleitend, der Internationale Politische Ökonomie mit dem Schwerpunkt Digitale Geisteswissenschaften an der University of London lehrt. Allerdings vermisst er einen umfänglichen, auch zeithistorischen Blick auf den Kapitalismus und die involvierten technologischen Innovationen, weshalb er sein Bändchen auf die großen Technologie-Firmen und Plattformen fokussiert, gewissermaßen wie ein Prisma auf die sich neu entwickelnde Formation des “Plattform-Kapitalismus” als Prototyp der Digitalwirtschaft.
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Michael Haller, Walter Hömberg (Hrsg.): „Ich lass mir den Mund nicht verbieten!“ Journalisten als Wegbereiter der Pressefreiheit und Demokratie

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

“Ich habe die Redefreiheit niemals als eine generelle Erlaubnis zum Fälschen verstanden, als Spielweise, wo aus eigener Machtvollkommenheit ohne Respekt vor den Tatsachen behauptet werden kann, was einem gerade gefällt” (24). Das ist keine zeitgenössische Mahnung aus der Ära von Fake News, Hate Speech und Echokammern, sondern sie stammt von Daniel Defoe, dem englischen Schriftsteller und Journalisten. Der Autor von Robinson Crusoe, schrieb dies 1712 zu Zeiten des Spanischen Erbfolgekriegs (1701-1714) anlässlich der Propagandalügen aller beteiligten Kriegsparteien.
Solchen Déja-Vu-Erkenntnissen und Wiederentdeckungen begegnet man mehrfach in der ‘Helden’-Galerie des Journalismus mit 60 Porträts seit dem 17. bis zum 20. Jahrhundert, die die beiden ehemaligen Journalismus-Dozenten Haller und Hömberg zusammengestellt und publiziert haben. Mehr

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Claudia Obermeier: Seniorinnen und Senioren im Kontext der digitalen Revolution

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

Dass ältere Menschen – gemeinhin definiert als die über 65jährigen und/oder jenseits der Berufstätigkeit – inzwischen mit dem Internet, den sozialen Netzwerken, ihren diversen Nutzungsmöglichkeiten und den Kommunikationsdiensten häufig und zunehmend versiert umgehen, davon künden seit längerem etliche Survey-Erhebungen und spezielle Studien. Von den letzteren sind einige in dieser Zeitschrift publiziert oder rezensiert worden. Die sollte man für eine Dissertationsarbeit wie für die vorliegende, die an der Soziologie der Universität Kiel angefertigt wurde, kennen, bevor man vollmundig, wie es die Verfasserin tut, behauptet, ihre Arbeit sei neben einer repräsentativen und qualitativen Studie des “Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI)” aus dem Jahre 2016 die einzig einschlägige. Jenes Institut wurde übrigens 2011 von der Deutschen Post gegründet und 2018 aufgelöst; ganz uneigennützig und unabhängig dürfte diese gemeinnützige AG wohl nicht agiert haben, was die Autorin jedoch nicht bekümmert. Mehr

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Jonas Bedford-Strohm et. al. (Hrsg.): Digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Liest man den Titel des vorliegenden Bandes Digitaler Strukturwandel der Öffentlichkeit, erwartet man eine kritische Auseinandersetzung mit den Folgen neuer Technologien auf die sozialen und politischen Verhältnisse in der Gesellschaft, vorgetragen von Soziologen, Politik- und Kommunikationswissenschaftlerinnen. Der Untertitel «Interdisziplinäre Perspektiven auf politische Partizipation im Wandel» legt nahe, dass es insbesondere um demokratietheoretische Anliegen gehen dürfte. Einleitend gehen die Herausgeber dieses Bandes dann auch erwartungsgemäß auf die ambivalente Rolle der digitalen Medien und der digitalisierten Gesellschaft in der Demokratie ein, zwischen Technik-Euphorie und Kulturpessimismus. Umso überraschender ist dafür der Hinweis in der Einleitung, dass in diesem Band neben Beiträgen aus der Politikwissenschaft und der Medienethik auch solche aus der Theologie versammelt seien.
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Lauren Lucia Seywald: Investigativer Journalismus in Österreich

Boris Romahn

Einzelrezension
Lauren Lucia Seywald ist Master-Absolventin des Wiener Instituts für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft, freie Journalistin und Projektleiterin bei ichschreibe.at. In dem vorliegenden Buch verfolgt sie zwei Ziele: zum einen Rahmenbedingungen und Einflussfaktoren für investigativen Journalismus zu ergründen, zum anderen mehr über das berufliche Selbstverständnis von Medienmacher*innen, die ‘investigative reporting’ betreiben, zu erfahren. Mehr

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