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Claudia Obermeier: Seniorinnen und Senioren im Kontext der digitalen Revolution

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension

Dass ältere Menschen – gemeinhin definiert als die über 65jährigen und/oder jenseits der Berufstätigkeit – inzwischen mit dem Internet, den sozialen Netzwerken, ihren diversen Nutzungsmöglichkeiten und den Kommunikationsdiensten häufig und zunehmend versiert umgehen, davon künden seit längerem etliche Survey-Erhebungen und spezielle Studien. Von den letzteren sind einige in dieser Zeitschrift publiziert oder rezensiert worden. Die sollte man für eine Dissertationsarbeit wie für die vorliegende, die an der Soziologie der Universität Kiel angefertigt wurde, kennen, bevor man vollmundig, wie es die Verfasserin tut, behauptet, ihre Arbeit sei neben einer repräsentativen und qualitativen Studie des “Deutschen Instituts für Vertrauen und Sicherheit im Internet (DIVSI)” aus dem Jahre 2016 die einzig einschlägige. Jenes Institut wurde übrigens 2011 von der Deutschen Post gegründet und 2018 aufgelöst; ganz uneigennützig und unabhängig dürfte diese gemeinnützige AG wohl nicht agiert haben, was die Autorin jedoch nicht bekümmert. Mehr

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Matthias Brändli: Die Online-Kommunikation von politischen Interessengruppen in der Schweiz

Rezensiert von Colette Schneider Stingelin

MatthiasBraendli_OnlineKommunikation-coverEinzelrezension
Interessengruppen sind in modernen Demokratien wichtige Vermittler zwischen dem Staat und der Gesellschaft. Sie artikulieren, bündeln ihre Interessen und vermitteln diese mit dem Ziel, politisch Einfluss zu nehmen. Hat die wachsende Bedeutung der Medien in der Politik in den vergangenen Jahren das Kommunikationsverhalten und die Organisationsstrukturen von Interessengruppen verändert? Die wissenschaftliche Beschäftigung mit derartigen Verbänden und ihren kommunikativen Aktivitäten ist bis jetzt rar. Umso beachtlicher ist die großangelegte Studie von Matthias Brändli, die sich mit der Online-Kommunikation von politischen Interessengruppen in der Schweiz befasst. Mehr

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Claudia Fraas, Stefan Meier, Christian Pentzold: Online-Kommunikation

Rezensiert von Stephan Oliver Görland

Einzelrezension
Wer ein Einführungsbuch über Online-Kommunikation verfasst, dem begegnen gleich zwei Hürden. Da sind zum einen die hohen Erwartungen, die Leser an einführende Literatur stellen: den behandelten Themenbereich möglichst verdichtet und verständlich präsentiert zu bekommen. Zum anderen unterliegt das Thema “Online-Kommunikation” einer besonders hohen Dynamik, die eine Publikation innerhalb kürzester Zeit als veraltet dastehen lassen kann. Online-Kommunikation von Claudia Fraas, Stefan Meier und Christian Pentzold bestätigt diese Befürchtungen jedoch nicht. Das Buch liefert einen gelungenen Überblick über die verschiedensten Themenbereiche der Online-Kommunikation und schafft es so, der erklärten Zielgruppe – Einsteigern in die Thematik und Studienanfänger der Medien- und Kommunikationswissenschaft – die ersten Schritte in die Materie zu erleichtern. Mehr

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“Die Weisheit der Vielen”? – Chancen und Gefahren der Internetgesellschaft

Rezensiert von Bernhard Irrgang

Einzelrezension
“Um die Wende zum 21. Jahrhundert begann in der digitalen Revolution etwas falsch zu laufen. […] insgesamt hat die fragmentierte, unpersönliche Kommunikation die zwischenmenschliche Interaktion entwertet. […] Eine neue Generation ist herangewachsen, die geringere Erwartungen hinsichtlich dessen hegt, was ein Mensch sein oder werden kann”. So beginnt Jaron Lanier sein Buch Gadget oder “Schnickschnack”. Sein Fazit: “Statt Menschen als Quelle ihrer eigenen Kreativität zu behandeln, präsentierten die auf Zusammenstellung und Zusammenfassung ausgerichteten Sites anonymisierte Fragmente schöpferischer Leistungen, als wären sie vom Himmel gefallen oder aus dem Boden ausgegraben worden, ohne die wahren Quellen zu bezeichnen”. Der Autor plädiert dagegen für eine humanistische Computertechnologie. Viele der neuen Autoren glauben, dass der Unterschied zwischen Mensch und Computer verschwindet. Sie behaupten, mit dem Computer entstünde eine Lebensform, in der der Mensch sich besser versteht als vorher. Sie propagieren die Illusion einer neuen, möglichst hohen Metaebene, aber Information ist nichts anderes als entfremdete Erfahrung. Der kybernetische Totalitarismus wird zu einer Art Religion und führt zur Anbetung der digitalen Illusion.

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Wolfgang Schweiger; Klaus Beck: Handbuch Online-Kommunikation

Rezensiert von Barbara Witte

Einzelrezension
Wenn wir in den nächsten Jahren Hausarbeiten von Studierenden zur Hand nehmen, die sich geistig im Bereich der Online-Kommunikation tummeln, dann dürfte das Handbuch Online-Kommunikation in den meisten Literaturverzeichnissen zu finden sein. Der Band bietet in wesentlichen aktuellen Feldern der Online-Kommunikation einen hervorragenden Einstieg. Auch in puncto Überblick bleiben wenig Wünsche offen. Wenig, diese Einschränkung muss man machen, denn natürlich ‘krankt’ das Werk an seinem Anspruch. Etwas Bleibendes wie ein Handbuch über einen derart schnell sich entwickelnden Gegenstand wie die Online-Kommunikation herauszugeben, muss gewissermaßen logisch zu Lücken führen. Mehr

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Dörte Hein: Erinnerungskulturen online

Rezensiert von Erik Meyer

hein2009Einzelrezension
Im deutschsprachigen Raum stellt “Erinnerungskultur” einen nach wie vor expandierenden Fokus der historiografisch-kulturwissenschaftlichen Forschung dar. Insbesondere im Zusammenhang mit der medialen Repräsentation von Vergangenheit werden fortlaufend Studien vorgelegt, und nach den audio-visuellen Massenmedien richtet sich das empirische Interesse nun auf Formate der Online-Kommunikation, wie sie sich im World Wide Web vollzieht. Im gedächtnistheoretischen Diskurs wurde die Digitalisierung bislang primär unter dem Gesichtspunkt ihrer Konsequenzen für Archivierung und Speicherung behandelt, die eine Krise des Gedächtnisses evozieren würden. Die Folgen für die Verbreitung erinnerungskulturell einschlägiger Inhalte wurden zunächst vor allem praxisbezogen etwa am Beispiel von als Lehrmittel konzipierten CD-ROMs reflektiert. Mehr

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