Rezensiert von Hans-Dieter Kübler
Rezensiert von Hans-Dieter Kübler
Rezensiert von Hans-Dieter Kübler
Noch eine Version eines pauschalen Labels für eine ganze Ära und gesellschaftliche Formation, nach den vielen anderen wie Informations- und Wissensgesellschaft, digitaler Kapitalismus, Zweite oder Dritte Moderne: Dieses stammt von der ehemals an der Harvard Business School lehrenden Ökonomin und Sozialpsychologin Shoshana Zuboff, die bereits 1988 mit dem Best- und Longseller In the Age of the Smart Machine berühmt wurde und nun erneut um die Welt tingelt: der so genannte “Überwachungskapitalismus”, entwickelt und ausgebreitet in einem Wälzer auf mehr als 700 Seiten, der erhebliche Lesemühen beansprucht. MehrRezensiert von Stephan Mündges
Vom Wunderkind zum Paria – das ist in der Kurzform die bisherige Geschichte des Unternehmens Facebook und seines Gründers Mark Zuckerberg. Kaum ein Unternehmen stand in den vergangenen Jahren häufiger im Sturm öffentlicher Kontroversen. Und nur wenige andere Unternehmer haben einen derart großen Einfluss auf und damit Verantwortung für ihr Unternehmen. Die Geschichte des Unternehmens und seines Gründers / CEO zeichnet Steven Levy in seinem neuen Buch Facebook. Weltmacht am Abgrund nach. (Wobei der englische Originaltitel etwas weniger reißerisch daherkommt: Facebook: The Inside Story.) Levy ist Tech-Journalist und Editor at Large bei Wired, der wohl einflussreichsten Zeitschrift der Technologie-Branche. Er ist in dieser Branche bestens vernetzt und beobachtet Facebook seit dessen Gründung. MehrRezensiert von Christoph Jacke
Die den meisten Akademiker*innen wohl bekannte Junius-Taschenbuchreihe “Zur Einführung” hat beinahe jeder und jedem Studierenden schon mal aus der Ahnungslosigkeit geholfen, um schnell, verbürgt und komprimiert lesenswerte Informationen zu finden, etwa zu Umberto Eco, Julia Kristeva, Jacques Lacan oder Herbert Marcuse. Diese exemplarischen Bände stehen im Regal des Rezensenten aus seinem eigenen Studium während der ersten Hälfte der neunziger Jahre – einer anderen Zeit, vor Wikipedia. Nicht unwesentlich erscheinen die mehr denn je gültigen Ansprüche der Reihenherausgebenden Michael Hagner, Ina Kerner und Dieter Thomä. Mit ihren Einführungen wollen sie “kompetent und anschaulich […] vermitteln, was kritisches Denken und Forschen jenseits naturwissenschaftlicher Zugänge heute zu leisten vermag”, so schreiben sie in ihren in die vorliegende Einführung einführenden Worten. Sie wollen Orientierung bieten, Fragen stellen, Überblick geben, Standpunkte markieren und letztlich “die Zirkulation von Ideen, Erkenntnissen und Wissen” befördern. MehrRezensiert von Roger Blum
Das Buch ist eine Premiere: Schon mehrmals wurde der Journalismus in Deutschland, Österreich und der Schweiz untersucht, aber noch nie gemeinsam und mit identischen Fragen. Allerdings überfällt einen bei der Lektüre zunächst gähnende Langeweile, weil die Ergebnisse der Studie nichts Neues über die 41.000 deutschen, 4.000 österreichischen und 10.000 schweizerischen Journalistinnen und Journalisten vermitteln. Doch dann kommt es faustdick und brisant: Die befragten Medienleute schreiben sich zu über 90 Prozent die Rolle der neutralen Informationsvermittlung zu, stufen aber die Rolle der Kritik und Kontrolle als nahezu vernachlässigbar ein. Nur 20 Prozent in Deutschland und in Österreich, nur 22 Prozent in der Schweiz sehen sich als Gegengewicht zur Regierung, während es in den USA 86 Prozent sind. Zwar haben bloß 29 Prozent der deutschen, 13 Prozent der österreichischen und 47 Prozent der schweizerischen Journalisten Vertrauen in die Regierung, und deutliche Mehrheiten finden, dass man gelegentlich vertrauliche Regierungsdokumente ohne Erlaubnis verwenden darf, aber kontrollieren wollen sie die Regierungen dennoch nicht. Hier zeigt die Studie, dass Handlungsbedarf besteht und dass die journalistische Community in den drei Ländern eine Selbstverständnisdebatte führen muss! MehrRezensiert von Michael Johann
Der durch die Digitalisierung bedingte technologische und gesellschaftliche Wandel hat längst auch in die politische Kommunikation Einzug gehalten. Völlig zu Recht merkt Erik Meyer im vorliegenden Buch dazu an, dass sich dabei ein Spannungsfeld zwischen “Beteiligungseuphorie und pauschale[r] Ablehnung” herausgebildet hat. Die Herausforderung besteht angesichts der Dynamik im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien darin, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten. Dies gilt sowohl für die praktische als auch für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Phänomenen wie beispielsweise Fake News, Social Bots oder Microtargeting, die in den vergangenen Jahren den Diskurs um die politische Kommunikation geprägt haben. Der Autor hat es sich dabei mit dem vorliegenden Buch zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Themen in diesem Kontext zu beleuchten und einzuordnen. Am zahlreichen Beispielen aus der politischen Kommunikationspraxis “exploriert die vorliegende Ausarbeitung unterschiedlich konfigurierte Angebote und Verfahren digitaler Partizipation” und thematisiert “eine Reihe von Entwicklungen, die aus demokratietheoretischer Perspektive problematisch erscheinen”. MehrRezensiert von Beatrice Dernbach
Rezensiert von Jürgen Stiller
Unter dem Titel “I Went” schuf der japanische Konzeptkünstler On Kawara zwischen 1968 und 1979 eine Serie besonderer Zeichnungen, indem er auf fotokopierten Stadtplänen unterschiedlicher Städte mit rotem Kugelschreiber die von ihm dort im Tagesverlauf zurückgelegte Wegstrecke eintrug und durch einen Datumsstempel des betreffenden Tages ‘besiegelte’: Das New Yorker Guggenheim-Museum stellt beispielsweise mit dem Stempel vom 04. April 1969 eine Karte Manhattans mit Kawaras eingezeichneter Route aus. Kawara zählt somit neben anderen Künstlern, die wie z. B. Robert Smithson ähnlich arbeiteten, zu den Begründern der ‘künstlerischen Kartografie’ bzw. des ‘Atlas-Mapping’. MehrRezensiert von Hans-Dieter Kübler
Um Medienwandel, wie rasant und einschneidend er derzeit auch sei, angemessen analysieren zu können, bedarf es langfristiger Beobachtung und geeigneter Methoden. Leider sind solche Studien trotz aller publizierten Aufmerksamkeit hierzulande bislang noch rar. Da ist eine über acht Jahre laufende qualitative Panelstudie hochwillkommen. Mit einem Sample von 25 Paaren kann zwar nur exemplarisch, dafür aber sehr differenziert argumentiert werden. Die Studie hat einen breit fundierten und methodisch sorgfältig erarbeiteten ethnografischen Ansatz, der mehrere Analyseschritte über die zentralen Leitfadeninterviews hinaus umfasst. Hier wird zweifellos theoretisches und methodologisches Neuland betreten, in den Traditionen von Cultural Studies, Grounded Theorie und qualitativer Rezeptionsforschung. MehrRezensiert von Markus Kaiser
Als das “nächste große Ding der Mensch-Maschine-Interaktion” bezeichnet Kai von Lewinski, Herausgeber des Buchs Immersiver Journalismus. Technik – Wirkung – Regulierung Virtual Reality und Augmented Reality. Deshalb fand im März 2018 an der Universität Passau die Tagung “Immersiver Journalismus – Technik, Wirkung, Regulierung” statt, deren Vorträge in einem in der Edition Medienwissenschaft beim Verlag transcript erschienenen Sammelband gemündet sind. Mehr