Blog-Archive

Clemens Apprich: Vernetzt

Rezensiert von Sebastian Gießmann

Clemens_Apprich_Vernetzt-bearbEinzelrezension
Clemens Apprich widmet sich mit Vernetzt. Zur Entstehung der Netzwerkgesellschaft einem gerade erst vergangenen und doch sehr weit entfernt wirkenden Aufbruch Europas in die Netzwerkgesellschaft. Gegenstand des Buches sind die zivilgesellschaftlichen und medienaktivistischen Initiativen der 1990er Jahre, die den neuen digitalen Raum als Gestaltungs- und Spielfläche für alternative Gesellschafts- und Lebensentwürfe verstehen wollten. Unter anderem widmet sich der Autor digitalen Städten und virtuellen Gemeinschaften, Medienlabors und Internetcafés, verknüpft mit theoretischen Exkursen. Apprichs Analyse ist eine zeitdiagnostische Mediengenealogie. Mehr

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Friedrich Balke, Bernhard Siegert und Joseph Vogl (Hrsg.): Mediengeschichte nach Friedrich Kittler

Rezensiert von Sonja Yeh

Mediengeschichte nach KittlerEinzelrezension
Der 13. Band des Archivs für Mediengeschichte, herausgegeben von Friedrich Balke, Bernhard Siegert und Joseph Vogl, versammelt 13 Beiträge, die das Vermächtnis Kittlers für die Medienwissenschaft diskutieren und aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln beleuchten. Dabei wird von den Autoren im doppelten Sinne des Wortes “nach“ (post und gemäß) der Versuch unternommen, den Stellenwert der Mediengeschichtsschreibung nach Kittler in der heutigen Medienwissenschaft aufzuzeigen.

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Max Weber als Klassiker der Journalistik und Kommunikationswissenschaft

Rezensiert von Horst Pöttker

tb_PTO_1T5-Weischenberg_18717-4-31HC.inddEinzelrezension
Zwei Monographien Siegfried Weischenbergs als Informationsquellen und Kontrastfolien

Zu seinem 150. Geburtstag am 21. April 2014 hat die Post dem deutschen Gründervater (und -mythos) der Sozialwissenschaften eine Sondermarke gewidmet. Der Autor der beiden Monographien über Max Weber, die den folgenden Überlegungen als Reservoir von Informationen und Argumenten, aber auch als Kontrastfolien dienen, klebt sie auf seine Briefe an Kollegen. Der folgende Essay plädiert ebenso wie Siegfried Weischenbergs Bände dafür, Max Weber nicht zuletzt als Klassiker der Journalistik und Kommunikationswissenschaft ernst, oder wenigstens: endlich gründlich zur Kenntnis zu nehmen. In der Empfehlung zur Rezeption von Webers Schriften, um sich davon in diesen Disziplinen anregen zu lassen, stimmen Bände und Essay überein. Mit Weischenberg teile ich die Überzeugung, dass in Webers Werk ein enormes Potential besonders für das Fach Journalistik steckt. Dass das noch längst nicht ausgeschöpft ist, hängt auch mit divergenten, von gegenseitiger Ignoranz gehemmten Entwicklungen der Fächer Kommunikationswissenschaft einerseits und Soziologie andererseits zusammen. Was die Art und Weise betrifft, wie Webers Werk innovativ für die Kommunikationswissenschaft rezipiert werden kann, worin seine Bedeutung vor allem für die Journalistik besteht, gibt es zwischen Weischenbergs Bänden und den folgenden Argumenten für eine fachspezifische “Klassifikation” Webers auch Unterschiede. Mehr

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Sonja Yeh: Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich

Rezensiert von Günter Helmes

Anything goesEinzelrezension
Die in Münster entstandene Dissertation ist dankbar aufzunehmen. Sie trägt mit ihrer Grundintention, dem perspektivenreichen, systematischen Theorievergleich unter Berücksichtigung historischer und funktionaler Kontexte, nicht nur eindrucksvoll dazu bei, ein internationales Forschungsdesiderat zu beheben – dafür steht eine Fülle von hier im einzelnen nicht zu referierenden Ergebnissen und Einsichten; sie kann darüber hinaus auch als gute Einführung in die Theoriewelten McLuhans, Baudrillards, Virilios, F. Kittlers und Flussers gelesen werden. Für den zuletzt genannten Sachverhalt sprechen nicht allein der sowohl Primär- als auch Sekundärquellen (vgl. das 23-seitige Literaturverzeichnis) betreffende Kenntnisreichtum und die uneingeschränkte Argumentationssicherheit der Verfasserin, sondern maßgeblich auch der einsichtige Aufbau, die luzide Darbietung (bspw. immer wieder die Präsentation von Zwischenergebnissen), die damit einhergehende sehr gute Lesbarkeit sowie die dank zahlreicher informationsgesättigter Tabellen und Abbildungen hohe Anschaulichkeit der Studie.Mehr

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Kurt Imhof, Roger Blum, Heinz Bonfadelli, Otfried Jarren (Hrsg.): Stratifizierte und segmentierte Öffentlichkeit

Rezensiert von Stefan Joller

Stratifizierte und segmentierte ÖffentlichkeitEinzelrezension
“[D]ie funktionale Ausdifferenzierung eines eigenständigen Mediensystems”, eingebettet in die “Entflechtung einer globalisierten Ökonomie von der nationalen Politik und dann die der Ökonomie nachwachsende Entgrenzung der Politik vom Nationalstaat in Gestalt der transnationalen Mehrebenenpolitik” – das sind die programmatischen Eckpfeiler einer Gegenwartsdiagnose, die im Rahmen des Züricher Mediensymposiums 2010 den Fokus auf das komplexe Phänomen einer segmentierten und stratifizierten Öffentlichkeit lenkte und nun in Form eines Sammelbandes erschienen ist. Mehr

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Tristan Thielmann, Erhard Schüttpelz (Hrsg.): Akteur-Medien-Theorie

Rezensiert von Johanne Mohs

Thielmann_Akteur-Medien-TheorieEinzelrezension
Der von Erhard Schüttpelz und Tristan Thielmann herausgegebene Sammelband Akteur-Medien-Theorie widmet sich den medientheoretischen Implikationen der maßgeblich vonBruno Latour entwickelten Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT). Ausgehend von der Annahme, dass “[e]in gewisser Teil der ANT […] immer schon Medientheorie gewesen” ist, stellt der umfangreiche Band klassische Texte der ANT von Bruno Latour und Antoine Hennion sowie aktuelle sozialwissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Untersuchungen nebeneinander, die den impliziten Medienbegriff der ANT veranschaulichen sollen. Die Herausgeber nehmen sich mit ihrem Vorhaben einer medientheoretischen Konjunktur an, die oft als die “auffälligste” oder “interessanteste” Entwicklung der kulturwissenschaftlichen Medienforschung aus den letzten Jahren oder auch als ihre “überaus vielversprechende Neuformulierung” bezeichnet wurde. Mehr

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Florian Sprenger: Medien des Immediaten

Rezensiert von Christoph Raetzsch

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Das Forschungsinteresse von Florian Sprengers Medien des Immediaten lässt sich sehr prägnant an der eingangs gestellten Frage festmachen: “wie etwas dort wirken kann, wo es nicht ist”. Der Autor stellt in seiner über 500-seitigen Studie die Frage nach dem Medium neu. Das Medium ist dabei jenes ‘Dazwischen’, das einen ‘Abgrund’ zwischen Ursache und Wirkung überbrückt, eine Differenz von Sender und Empfänger herstellt, und in dem Kommunikation von Abwesendem mit Anwesenden erst möglich wird. Gleichzeitigkeit erscheint in Form der Verkleinerung oder sogar des Verschwindens des Zeitraums der Übertragung. So schreibt Sprenger: “Die Paradoxien der Unmittelbarkeit von Medien bestehen in der Negation der eigenen Voraussetzungen.” Mehr

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Sebastian Ziegaus: Die Abhängigkeit der Sozialwissenschaften von ihren Medien

Rezensiert von Jo Reichertz

Einzelrezension
Die Schrift von Sebastian Ziegaus, die als Dissertation bei Michael Giesecke eingereicht wurde, will zweierlei: einen alten Tempel schleifen und einen neuen errichten. Der alte Tempel, der zerstört werden soll, das ist die herkömmliche empirische Sozialforschung (qualitative wie quantitative); sie ruht, so die zentrale These des Buches, auf einem unzureichenden Fundament. Der neue, noch zu errichtende Tempel ist die kommunikative Sozialforschung; sie soll auf dem Kommunikationsmodell von Giesecke (Kommunikation als Informationsverarbeitung, Vernetzung und Spiegelung) ihren festen Halt finden. Die hier verwendete Metaphorik mag dem Leser vielleicht übertrieben erscheinen, doch sie wird dem Anliegen von Ziegaus durchaus gerecht: Er will nicht Kleines, er will Großes erreichen; er will die Sozialwissenschaften neu begründen – auch indem er sie von den Natur- und Geisteswissenschaften absondert, da sie, die Sozialwissenschaften, einen eigenen Gegenstandsbereich hätten. Mehr

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Stefan Rieger; Jens Schröter (Hrsg.): Das holographische Wissen

Rezensiert von Yvonne Schweizer

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Jonathan Crarys Buch Techniques of the Observer lieferte 1990 den programmatischen Auftakt: Der Methode Foucault’scher Diskursanalyse verpflichtet, entstand ein dichter Abriss über vereinzelte optische Apparate des 19. Jahrhunderts, gespickt mit wissenschaftshistorischen Exkursen zur Genese des modernen Subjekts. Seit Crarys Buch sind weitere optische Geschichten geschrieben worden. Die meisten gehen allerdings in Hinblick auf bestimmte Bilder exkludierend vor: Selten werden Bilder in den Blick genommen, die nicht der geometrischen Optik und deren Darstellungskonvention und Bildherstellung folgen. Bei diesen Bildern, die ein “erhebliches Irritationspotential für die Bildgeschichte bzw. -theorie” bieten, setzt der Sammelband Das holographische Wissen von Stefan Rieger und Jens Schröter an. Mehr

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Oliver Fahle; Michael Hanke; Andreas Ziemann (Hrsg.): Technobilder und Kommunikologie

Rezensiert von Sonja Yeh

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Der von Oliver Fahle, Michael Hanke und Andreas Ziemann herausgegebene Sammelband Technobilder und Kommunikologie. Die Medientheorie Vilém Flussers ist aus der internationalen Flusser-Tagung, die unter dem Titel “Die Medien- und Bildtheorie Flussers” an der Bauhaus-Universität Weimar 2007 stattfand, hervorgegangen. Hauptanliegen des Sammelbandes ist es, die heutige Relevanz und das theoretische Potenzial Flussers herauszustellen. Dies ist den Autoren hervorragend gelungen. Der Sammelband teilt sich in zwei zentrale Themenfelder: die Kommunikologie und die Technobilder. Diese Aufteilung wird von den Herausgebern zunächst inhaltlich-thematisch begründet, da diese zwei Konzepte als Flussers “medienwissenschaftlich anschlussfähigsten” gelten. Mehr

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