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Kai Merten, Lucia Krämer (Hrsg.): Postcolonial Studies Meets Media Studies

Rezensiert von Kaya de Wolff

merten_kraemer_postcolonialstudiesEinzelrezension
Während Impulse der anglo-amerikanischen Postcolonial Studies hierzulande in den 1980er-Jahren nur zögerlich rezipiert wurden, sind sie seit Ende der 90er-Jahre auch im deutschsprachigen Forschungskontext angekommen. Dort haben sie quer über die Disziplinen hinweg diverse Forschungen und auch Selbstverständigungen in den jeweiligen Fächern angeregt. Dieser Trend findet sich zunehmend auch in den Medien- und Kommunikationswissenschaften wieder. Aktuelles Beispiel ist der Sammelband Postcolonial Studies Meets Media Studies. A Critical Encounter (2016). Wie die Herausgeber Kai Merten und Lucia Krämer ausführen, gründet die Idee des Bandes in einem Dialog zwischen den Postcolonial Studies und den Medienwissenschaften mit dem Ziel, in zwölf Beiträgen beide Felder zusammenzubringen und produktive Schnittstellen aufzuzeigen, aber auch unbequeme Fragen zu stellen. Mehr

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Paddy Scannell: Medien und Kommunikation

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
An deutschsprachigen Einführungen in die Kommunikations- und Medienwissenschaft (wie immer man diese Disziplinen unterscheidet) besteht hier zu Lande kein Mangel, auch die Titelelemente “Medien” und “Kommunikation” sind entgegen der Behauptung von Scannell schon vielfach verwendet, etwa besonders publik vom Funkkolleg Medien und Kommunikation. Da bestätigt sich erneut die oft schon beklagte ungenügende Vernetzung der europäischen Sozialwissenschaften. Meist behandeln diese Einführung systematisch Themen, Untersuchungsfelder und Forschungsbefunde von Kommunikation und Medien oder sie verfolgen chronologisch die einschlägige Fachgeschichte(n) nationaler, weniger internationaler Bandbreite. Mehr

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Kornelia Hahn: Ent-fernte Kommunikation

Rezensiert von Michael Jäckel

Einzelrezension
Als der Philosoph Peter Sloterdijk seine Aussage “Die kleinen Dinge lösen große Medienrevolutionen aus” erläutern wollte, griff er auf das Beispiel der Einführung von Vokalen zurück, mit denen die Griechen “den autonom lesbaren Text erfunden [haben].” Im Hinblick auf den Titel des Buches von Kornelia Hahn könnte man nunmehr sagen: Ein kleiner Bindestrich genügt, um eine andere Perspektive einzuführen. Das Wort “entfernt” dient uns in der Regel als Illustration einer Distanz. Wenn dieser Begriff im Zusammenhang mit Kommunikation verwandt wird, ist doch Telekommunikation gemeint. Das griechische “Tele” bedeutet fern. So ist Telekommunikation eine Kommunikation über Distanzen hinweg. Mit “ent-fernt” ist nun die Repräsentation abwesenden Sinns gemeint, eine Formulierung, die die Verfasserin sehr häufig einsetzt. Obwohl also beispielsweise etwas physisch nicht vorhanden ist, sorgt eine bestimmte mediale Repräsentation zumindest für die Simulation von Anwesenheit. Ent-fernung in diesem Sinne meint also aufgehobene Distanz, ohne diese letztlich völlig außer Kraft zu setzen: ein komplexes Nähe-Distanz-Verhältnis. Illustriert wird dieser Gedanke an vielen Fallbeispielen, die überwiegend aus einer neuen Lesart bereits vorhandener Analysen hervorgehen. Mehr

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Andreas Hepp; Marco Höhn; Jeffrey Wimmer (Hrsg.): Medienkultur im Wandel

Rezensiert von Marian Adolf

Einzelrezension
Mit dem Tagungsband Medienkultur im Wandel legen die Herausgeber und Veranstalter eine überaus umfängliche Dokumentation der DGPuK-Jahrestagung 2009 vor. Die 27 einzelnen Beiträge bieten eine breite inhaltliche Palette, und sind in sieben Abschnitte sortiert. Die dichte Einleitung der drei Herausgeber versucht, die fachliche Beschäftigung mit Kultur zu systematisieren, und in einzelne Theorielinien zu unterteilen. Zusammen mit einer kurzen Reflexion ihrer methodischen Besonderheiten steht dem Band somit ein Wegweiser durch die Medienkulturforschung voran. Für den ersten, theoretischen Teil des Bandes konnte man neben den in der Medienkulturforschung ausgewiesenen deutschsprachigen Vertretern Friedrich Krotz und Tanja Thomas zwei bekannte Namen aus der britischen Tradition gewinnen. Die international renommierten Kollegen Robin Mansell und David Morley eröffnen den Reigen, wobei Letzterer als heute vielleicht prominentester ehemaliger Student des Birminghamer Centre of Contemporary Cultural gelten darf. Mehr

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Oliver Fahle; Michael Hanke; Andreas Ziemann (Hrsg.): Technobilder und Kommunikologie

Rezensiert von Sonja Yeh

Einzelrezension
Der von Oliver Fahle, Michael Hanke und Andreas Ziemann herausgegebene Sammelband Technobilder und Kommunikologie. Die Medientheorie Vilém Flussers ist aus der internationalen Flusser-Tagung, die unter dem Titel “Die Medien- und Bildtheorie Flussers” an der Bauhaus-Universität Weimar 2007 stattfand, hervorgegangen. Hauptanliegen des Sammelbandes ist es, die heutige Relevanz und das theoretische Potenzial Flussers herauszustellen. Dies ist den Autoren hervorragend gelungen. Der Sammelband teilt sich in zwei zentrale Themenfelder: die Kommunikologie und die Technobilder. Diese Aufteilung wird von den Herausgebern zunächst inhaltlich-thematisch begründet, da diese zwei Konzepte als Flussers “medienwissenschaftlich anschlussfähigsten” gelten. Mehr

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Tanja Thomas (Hrsg.): Medienkultur und soziales Handeln

Rezensiert von Marcus S. Kleiner

Thomas2008Einzelrezension
In der kommunikationswissenschaftlichen Auseinandersetzung mit nationalen sowie transnationalen Medienkulturen sind zumeist drei Perspektiven kaum reflektiert worden: erstens die (theoretische und empirische) Diskussion der Interdependenz von Medienkulturen und sozialem Handeln; zweitens die Verbindung von grundlagentheoretischen Reflexionen zur Medienkultur mit empirischen Analysen; drittens die Systematisierung kommunikationswissenschaftlicher Positionen zur Medienkultur sowie grundlegender Forschungsfelder. Diesen Mangel versucht der von Tanja Thomas, unter Mitarbeit von Marco Höhn, herausgegebene Band Medienkultur und soziales Handeln zu schließen – sehr materialreich und vor dem Hintergrund einer eingehenden Diskussion der einschlägigen (internationalen) Forschungsliteratur. Mit diesem Band wird sowohl ein wichtiger Beitrag zur kommunikationswissenschaftlichen Fundierung der Medienkulturforschung geleistet als auch zu ihrer stärkeren Verankerung in den Kommunikationswissenschaften. Mehr

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