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Andreas Hiller: Das Schulbuch zwischen Internet und Bildungspolitik

Rezensiert von Jennifer Sloane

Einzelrezension
Das Internet hat nicht nur einen medial-kulturellen Wandel ausgelöst, der sich auf Unterricht und Lernen auswirkt, sondern es beeinflusst auch das Schulbuch als Leitmedium und damit die staatlichen Einflussmöglichkeiten in der Schulbildung. Dies untersucht Andreas Hiller in seiner Dissertation aus dem Jahr 2011. Ausgehend vom Bildungsmonopol des Staates erörtert er dessen sich wandelnde Steuerungsmöglichkeiten, die er exemplarisch an den Bereichen ‘Bildungsinhalte’ und ‘Unterrichtsprozess’ darstellt. Den theoretischen Hintergrund bilden dabei die Konzepte des Sicherheitsdispositivs und der gouvernementalen Regierungsformen von Michel Foucault. Die wachsende, leicht zugängliche mediale Vielfalt, die sich wandelnde Wissenskultur sowie veränderte institutionelle Bedingungen führen zu einer Unterwanderung des Schulbuchs als Leitmedium und (staatlichen) Steuerungsinstrument. Das Internet eröffnet neue informelle und optionale Lernkontexte und Medienpraktiken. Auf ihnen liegt das Hauptinteresse der Arbeit. Im Gegensatz zu Schulbüchern als zentral vorgegebenen Wissensmedien entziehen sich dezentrale Medienpraktiken im Internet einer staatlichen Einflussnahme – werden aber von Jugendlichen in großem Maße genutzt. Mehr

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