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Erik Meyer: Zwischen Partizipation und Plattformisierung

Rezensiert von Michael Johann

Der durch die Digitalisierung bedingte technologische und gesellschaftliche Wandel hat längst auch in die politische Kommunikation Einzug gehalten. Völlig zu Recht merkt Erik Meyer im vorliegenden Buch dazu an, dass sich dabei ein Spannungsfeld zwischen “Beteiligungseuphorie und pauschale[r] Ablehnung” herausgebildet hat. Die Herausforderung besteht angesichts der Dynamik im Bereich der Informations- und Kommunikationstechnologien darin, mit diesen Entwicklungen Schritt zu halten. Dies gilt sowohl für die praktische als auch für die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit Phänomenen wie beispielsweise Fake News, Social Bots oder Microtargeting, die in den vergangenen Jahren den Diskurs um die politische Kommunikation geprägt haben. Der Autor hat es sich dabei mit dem vorliegenden Buch zur Aufgabe gemacht, die wichtigsten Themen in diesem Kontext zu beleuchten und einzuordnen. Am zahlreichen Beispielen aus der politischen Kommunikationspraxis “exploriert die vorliegende Ausarbeitung unterschiedlich konfigurierte Angebote und Verfahren digitaler Partizipation” und thematisiert “eine Reihe von Entwicklungen, die aus demokratietheoretischer Perspektive problematisch erscheinen”. Mehr

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Katherine M. Engelke: Die journalistische Darstellung von Vertrauen, Misstrauen und Vertrauensproblemen im Kontext der Digitalisierung

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Vertrauen ist das Schlagwort der Moderne. Wer vertraut wem und warum? Oder vielmehr: Warum wird wem nicht (mehr) vertraut? Wächst das Misstrauen gegenüber politischen und ökonomischen Akteuren? Seit 20 Jahren erforscht die PR-Agentur Edelman weltweit das Vertrauen in Regierungen, Nicht-Regierungsorganisationen, Wirtschaft und Medien (https://www.edelman.de/research/edelman-trust-barometer-2020). Leider ist dieser Link in der sonst sehr umfangreichen Bibliographie der Dissertation von Katherine M. Engelke nicht zu finden. Das ist nicht problematisch, hätte aber einen weiteren Blick in empirische Erkenntnisse des Forschungsgegenstandes ermöglicht. Diese Anmerkung ist allerdings angesichts der Gesamtleistung der Autorin eine Petitesse. Mehr

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Andrew DeGraff, A. D. Jameson: Cinemaps

Rezensiert von Jürgen Stiller

Unter dem Titel “I Went” schuf der japanische Konzeptkünstler On Kawara zwischen 1968 und 1979 eine Serie besonderer Zeichnungen, indem er auf fotokopierten Stadtplänen unterschiedlicher Städte mit rotem Kugelschreiber die von ihm dort im Tagesverlauf zurückgelegte Wegstrecke eintrug und durch einen Datumsstempel des betreffenden Tages ‘besiegelte’: Das New Yorker Guggenheim-Museum stellt beispielsweise mit dem Stempel vom 04. April 1969 eine Karte Manhattans mit Kawaras eingezeichneter Route aus. Kawara zählt somit neben anderen Künstlern, die wie z. B. Robert Smithson ähnlich arbeiteten, zu den Begründern der ‘künstlerischen Kartografie’ bzw. des ‘Atlas-Mapping’. Mehr

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Jutta Röser, Kathrin Friederike Müller, Stephan Niemand, Ulrike Roth: Das mediatisierte Zuhause im Wandel

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Um Medienwandel, wie rasant und einschneidend er derzeit auch sei, angemessen analysieren zu können, bedarf es langfristiger Beobachtung und geeigneter Methoden. Leider sind solche Studien trotz aller publizierten Aufmerksamkeit hierzulande bislang noch rar. Da ist eine über acht Jahre laufende qualitative Panelstudie hochwillkommen. Mit einem Sample von 25 Paaren kann zwar nur exemplarisch, dafür aber sehr differenziert argumentiert werden. Die Studie hat einen breit fundierten und methodisch sorgfältig erarbeiteten ethnografischen Ansatz, der mehrere Analyseschritte über die zentralen Leitfadeninterviews hinaus umfasst. Hier wird zweifellos theoretisches und methodologisches Neuland betreten, in den Traditionen von Cultural Studies, Grounded Theorie und qualitativer Rezeptionsforschung. Mehr

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Kai von Lewinski (Hrsg.): Immersiver Journalismus

Rezensiert von Markus Kaiser

Als das “nächste große Ding der Mensch-Maschine-Interaktion” bezeichnet Kai von Lewinski, Herausgeber des Buchs Immersiver Journalismus. Technik – Wirkung – Regulierung Virtual Reality und Augmented Reality. Deshalb fand im März 2018 an der Universität Passau die Tagung “Immersiver Journalismus – Technik, Wirkung, Regulierung” statt, deren Vorträge in einem in der Edition Medienwissenschaft beim Verlag transcript erschienenen Sammelband gemündet sind. Mehr

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Hanne Detel: Netzprominenz

Rezensiert von Christoph Jacke

Auch wenn öffentliche Personen und Figuren in unserem medienalltäglichen Leben dauerpräsent und ubiquitär sind – ob nun als aufmerksamkeitsökonomisch vermarktetes Selbst, neu auftauchender YouTube-Star, verlächerlichte Casting-Figur oder doch als allen mehr oder weniger bekannter Superstar des Blockbuster-Films, der Popmusik oder des Fußballs –, so befinden sich die Forschungen dazu immer noch sehr am Anfang. Im Gegensatz zum Wissenschaftsraum des Anglo-Amerikanischen und Internationalen, in dem es bereits seit längerem eigene Tagungen, Publikationen, Projekte, Fachgesellschaften und Journals vor allem zu den Celebrity Studies und deren Vorläufern zu verzeichnen gibt, ist insbesondere in der deutschsprachigen Starkult- und Prominenzforschung immer noch Zurückhaltung und Fragmentarismus zu konstatieren. Mehr

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Elizabeth Prommer, Christine Linke: Ausgeblendet

Rezensiert von Ingrid Schicker

Vielerorts hört man heute von kritischen Journalist*innen häufiger die Frage, ob Medienmacher*innen sich im Sinne ihrer eigenen Glaubwürdigkeit für mehr Diversität in der Produktion von Nachrichten, Film oder Fernsehen stark machen müssen. Dazu gehört, neben vielfältig besetzten Redaktionen und Produktionsteams, auf ein ausgeglichenes Geschlechterverhältnis in der Darstellung von Männern und Frauen auf Fernseh- und Kinobildschirmen zu achten. Mehr

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Armin Nassehi: Muster. Theorie der digitalen Gesellschaft

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Spätkapitalismus, Risiko-, Informations- und/oder Wissensgesellschaft, Erlebnisgesellschaft, Resonanz, Singularität, digitaler Kapitalismus oder auch schlicht Spätmoderne – an paradigmatischen, aber auch pauschalen Etiketten für gegenwärtige und künftige Gesellschaftsformationen mangelt es Soziologen gemeinhin nicht, wenn sie zur ganzheitlichen Diagnose ausholen. So hält es der Münchner Soziologe, der zugleich Herausgeber der ehrwürdigen, ehemals kritischen Kulturzeitschrift Kursbuch ist und auch schon als Vordenker der Grünen ventiliert wurde, gleich eingangs seines jüngsten Buches seiner Zunft vor. Ganz anders – versteht sich – sei es mit seiner Kategorie, zumal im Gegensatz zu all den anderen aktuellen kritischen oder euphorischen Einlassungen zur anhaltenden Digitalisierung, nämlich dem “Muster”. Mit ihm wolle er nämlich “eine soziologische Theorie der digitalen Gesellschaft” (11) begründen, die prinzipiell davon ausgehe, “dass die gesellschaftliche Moderne immer schon digital war, dass die Digitaltechnik also letztlich nur die logische Konsequenz einer in ihrer Grundstruktur digital gebauten Gesellschaft ist” (ebd.). Mehr

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Andreas Busch, Yana Breindl, Tobias Jakobi: Netzpolitik

Rezensiert von Wolf J. Schünemann

Möchte man eingangs gleich etwas Kritisches zu dem Buch Netzpolitik schreiben, dann dies: Dieser “einführende Überblick”, wie er im Untertitel bezeichnet wird, kommt angesichts der dynamischen Entwicklung des Feldes sehr spät. In vielerlei Hinsicht ist dies aber nur scheinbare Kritik und eigentlich als Kompliment gemeint, denn das Buch füllt eine offensichtliche Lücke auf dem deutschen wissenschaftlichen Buchmarkt und empfiehlt sich als lange Zeit vermisster zugänglicher Einstieg in das breite Themenfeld Netzpolitik. Spät heißt in diesem Zusammenhang also eher endlich als zu spät. Mehr

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Zehn Jahre r:k:m – unabhängig, vielfältig, zeitgemäß

Zehn Jahre r:k:m – die erste Rezension erschien im Frühjahr 2009 auf der Seite von rezensionen:kommnikation:medien. Mittlerweile sind dort über 700 Besprechungen von kommunikations- und medienwissenschaftlicher Literatur nachzulesen und r:k:m hat sich einen festen Platz als Plattform für die Kommunikation von Kommunikationswissenschaftlerinnen und Kommunikationswissenschaftlern untereinander, aber auch mit ihrer Umwelt erobert. Ein guter Grund für Dankbarkeit und Freude – und auch für Besinnung auf Motive und Leitideen unserer Arbeit. Mehr

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