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Constanze Jecker (Hrsg.): Religionen im Fernsehen

Rezensiert von Marie-Therese Mäder

Einzelrezension
Das Buch Religionen im Fernsehen, Analysen und Perspektiven entstand im Zusammenhang mit dem Forschungsprogramm Religionsgemeinschaften, Staat und Gesellschaft, das vom Schweizerischen Nationalfonds gefördert wurde. Es verfügt über zwei Teile: Im ersten Teil “Methoden und Resultate” stellen die Verantwortlichen Joachim Trebbe, Philomen Schönhagen, Veronika Favre und Constanze Jecker das Projekt “Religionen im Fernsehen” vor. Anschließend kommentieren im zweiten Teil Medienexpertinnen und -experten, Wissenschaftler/-innen und Religionsvertreter die Untersuchung oder ergänzen das Themenfeld mit weiteren Überlegungen. Mehr

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Sandra Sistenich: Frauen lachen über sich, Männer über andere?!

Rezensiert von Rainer Stollmann

Einzelrezension
Thema der Arbeit ist geschlechts- spezifisches Lachen als kommunikativer Akt, Materialbasis sind drei Fernsehsendungen. Methodisch konsequent vergewissert sich die Autorin zunächst dreier Theoriestränge: Lachforschung, feministische Linguistik und Fernsehen. Selbstverständlich sind mindestens Lachforschung und Medientheorie, wahrscheinlich auch die feministische Linguistik jedes für sich unüberschaubar, so dass es unfair wäre, hier mehr zu verlangen als eine grundsätzliche theoretische Orientierung für die empirische Studie. Das gelingt der Verfasserin für die Gebiete Lachen und Linguistik gut, das Thema Fernsehen bleibt theoretisch etwas unterbelichtet. Mehr

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Sabine Horn: Erinnerungsbilder

Rezensiert von Elke Grittmann

Einzelrezension
Am 12. Mai 2011 wurde der ehemalige KZ-Wachmann John Demjanjuk vom Münchner Landgericht II zu fünf Jahren Haft wegen Beihilfe zum Mord an 28.060 Juden im Vernichtungslager Sobibor verurteilt. Rund 70 Jahre nach dem Holocaust hat auch dieser NS-Prozess noch einmal eine breite mediale Aufmerksamkeit gefunden. Die Aufarbeitung der NS-Verbrechen durch die Justiz stellt nicht nur eine wichtige Quelle für die Geschichtswissenschaft dar, gerade durch die Thematisierung der Prozesse in Beiträgen und Sendungen haben die Medien immer wieder Öffentlichkeit hergestellt und damit das Bild über die NS-Vergangenheit mit geprägt (vgl. Osterloh/Vollnhals 2011). Mit der vergleichenden Untersuchung der Berichterstattung über den Auschwitz-Prozess 1963-1965 (Frankfurt a. M.) und den Majdanek-Prozess 1975-81 (Düsseldorf) im westdeutschen Fernsehen bietet die Historikerin Sabine Horn einen weiteren Einblick in die Wahrmehmung und Ausdeutung der großen Komplexverfahren in den Medien. Horn geht der Frage nach, welche dominante Lesart das Fernsehen von den Prozessen angeboten und wie sich diese Darstellung gewandelt hat. Ihr Interesse gilt dabei insbesondere der visuellen Ebene, den Erinnerungsbildern. Mehr

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Gregory Ferrell Lowe, Christian S. Nissen (eds.): Small Among Giants

Reviewed by Miriam Stehling

Einzelrezension
Gregory Ferrell Lowe and Christian S. Nissen’s edited volume Small Among Giants. Television Broadcasting in Smaller Countries focuses on the topic of television broadcasting in small countries regarding media policy and company strategy. The volume consists of nine chapters which provide a collection of different perspectives on regulatory, economic or industrial conditions of television broadcasting. Although the volume seems to lack a wider theoretical foundation (except from “‘small state’ theory”, 21), this is compensated by the variety of theoretical and methodological approaches the authors use in the chapters. Quantitative as well as qualitative approaches can be found for analyzing television broadcasting in small countries. Mehr

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Denise Sommer: Nachrichten im Gespräch

Rezensiert von Sebastian Köhler

Einzelrezension
Denise Sommers Buch Nachrichten im Gespräch will “Wesen und Wirkung” dessen nachspüren, was in der empirischen Sozialforschung “Anschlusskommunikation” heißt. Das Zwischenmenschliche als das intersubjektiv Teilbare und Erfahrbare menschlichen Verkehrens überhaupt und insbesondere von menschlicher Kommunikation steht im Mittelpunkt der Arbeit – es zieht sich von Klassikern wie Paul Watzlawick bis hin zu den Ergebnissen dieser Untersuchung selbst als gleichsam “Roter Faden” durch den Text. Methodisch beobachtet die Autorin die Anschluss- kommunikationen ihrer Probanden nach der Rezeption von bestimmten TV-Nachrichten. Dabei soll diese Anschluss- kommunikation die Rezeptionsprozesse operationalisieren, insofern diese im Gespräch verbalisiert werden. Allerdings bleiben damit Fragen nach der Rolle nonverbaler Aspekte dieser zwischenmenschlichen Kommunikation, generell nach dem “Wie” der Kommunikation, wie die Autorin selber unterstreicht. Mehr

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Gerd Hallenberger (Hrsg.): Gute Unterhaltung?! Qualität und Qualitäten der Fernsehunterhaltung

Rezensiert von Christoph Jacke

Einzelrezension
Kaum ein Begriff hat speziell in Medien- und Kommunikationswissenschaft für so viele Diskussionen gesorgt wie der der Unterhaltung. In Differenz zu Information oder als Konzept an sich zwischen Finanzierung, Gespräch und Vergnügen ziehen sich vielfältige Überlegungen und auch anschließende Bewertungen durch die letzten Jahrzehnte deutschsprachiger Medienbeobachtung. Der freiberufliche Medienwissenschaftler Gerd Hallenberger analysiert bereits seit geraumer Zeit Phänomene und Mechanismen um das vermeintlich Leichte der Medienkultur und setzt den Haupttitel seines neuen Sammelbands bewusst als fragenden Ausruf: “Gute Unterhaltung?!” Denn, so Hallenberger selbst zum gängigen Vorurteil im Vorwort: “[W]enn etwas nur Unterhaltung ist, kann es nicht ‘gut’ sein; ist es ‘gut’, dann ist es mehr als Unterhaltung.” Mehr

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Herbert Schwaab: Erfahrung des Gewöhnlichen. Stanley Cavells Filmphilosophie als Theorie der Populärkultur

Rezensiert von Ludwig Nagl

Einzelrezension
Herbert Schwaabs Dissertation, die sich mit wichtigen Aspekten der – so anspruchsvollen wie motivreichen – Film- und Fernsehanalysen des Philosophie-Emeritus aus Harvard, Stanley Cavell, auseinandersetzt, liegt nunmehr als Band 15 der von Rolf F. Nohr herausgegebenen Schriftenreihe Medien’ Welten. Braunschweiger Schriften zur Medienkultur vor. In acht ausführlichen Kapiteln untersucht der Autor das philosophiegeschichtlich hoch vernetzte Diskursfeld von Cavells Studien zu den neuen Medien. Cavells post-analytische Erkundungen liegen, in der Regel, quer zu den gängigen Film-“Theorien” und formieren sich – einem innovativen Denkansatz verpflichtet – primär vor dem Hintergrund seiner Wittgenstein- und Emersonlektüre. Schwaab stellt Cavells Gedanken zum Film ausführlich dar, bleibt jedoch nicht bei ihnen stehen, sondern versucht daraus, u. a., wichtige Anregungen für die Analyse neuer Fernsehserien zu gewinnen. Mehr

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Caroline Meyer: Der Eidophor

Rezensiert von Joachim Paech

Einzelrezension
Während des Films von Frank Tashlin Will Success Spoil Rock Hunter? [Sirene in Blond] aus dem Jahr 1957 kommt es zu einer Unterbrechung. Tony Randall tritt vor einen Vorhang (im Film) und wendet sich an die Zuschauer (im Kino). Er führt ihnen vor, wie es aussehen würde, wenn sie ihn, Tony Randall, jetzt auf einem der winzigen, grauen Fernsehbildschirme sehen müssten, die dabei sind, dem Kino Konkurrenz zu machen. Dann geht es weiter im CinemaScope-Film in Farbe mit der bildfüllenden Jayne Mansfield, die man(n) so nur im Kino erleben kann. In dieser Szene artikulierte sich der Ärger Hollywoods über das Fernsehen, das sich seit den 1950er Jahren mit staatlicher Unterstützung überaus erfolgreich in den privaten Haushalten durchsetzte. Weniger bekannt ist, dass auch die Enttäuschung darüber eine Rolle gespielt hat, dass die Kinobranche daran gehindert wurde, ein eigenes ‘Kinofernsehen’ zu betreiben, das alternativ zum privaten kleinen, grauen Heimfernsehen mit einer elektronischen Großprojektion in Farbe als ‘public service’ im Kino hätte auftreten können. Die technischen Voraussetzungen dafür waren mit dem Eidophor, der Schweizer Erfindung eines Großbildprojektionssystems, Ende der 1950er Jahre Realität. Mehr

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Sandra Ziegenhagen: Zuschauer-Engagement

Rezensiert von Andreas Fahr

Einzelrezension
Die Unzufriedenheit mit der Validität von quantitativen Reichweitenmessungen zur Erhebung von Relevanz, Zuwendung und innerer Beteiligung der Rezipienten an den präsentierten Medienbotschaften wird sowohl in der angewandten als auch in der akademischen Forschung immer wieder betont. Nach der anfänglichen Begeisterung für das Involvement-Konzept kehrte auch hier – zumindest was einen breiten Einsatz in kommerzieller und wissenschaftlicher Forschung angeht – Ernüchterung ein: Die individuelle innere Beteiligung ließ sich – in erster Linie auf Grund von Messproblemen und fehlender Einigung über valide Indikatoren – nicht als “Währung” implementieren. In das Konzept “Engagement” wird – wie schon der Titel der hier besprochenen Diplomarbeit impliziert – erneut große Hoffnung gesetzt. Um es gleich vorwegzunehmen: Als (Haupt-)”Währung” der Fernsehindustrie wird sich Engagement ebenso wenig etablieren können wie das Involvement-Konzept. Gleichwohl sind beide theoretischen Konstrukte deswegen nicht irrelevant – sie können durchaus dazu beitragen, die Beziehung zwischen Rezipienten und Medienbotschaften inhaltlich präziser zu beschreiben und zu erklären als dies reine Reichweitendaten jemals könnten. Mehr

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Eric Karstens; Jörg Schütte: Praxishandbuch Fernsehen

Rezensiert von Michael Steinbrecher

Einzelrezension
Ein Praxishandbuch Fernsehen? Was habe ich mir darunter vorzustellen? Die erste Assoziation: Es gibt schon viele praktisch orientierte Ratgeber, die sich mit redaktionellen Fernsehberufen und Darstellungsformen beschäftigen. Wie erstelle ich ein Drehbuch? Was muss ich im Interview beachten? Welche Tipps gibt es für die Moderation von TV-Sendungen? Diese Publikationen sind oft anschauliche Einstiegslektüre. Mehr nicht (und mehr wollen sie auch nicht sein). Die zweite Assoziation: Brauchen wir noch eins von dieser Sorte? Erik Karstens und Jörg Schütte wollen mehr, sogar deutlich mehr. Ihr Ziel: Beschreiben, “wie TV-Sender” arbeiten. Schon der Umfang des Buches (439 Seiten inkl. Anhang) signalisiert den Anspruch: Nicht weniger als ein Standartwerk ist beabsichtigt. Als solches wird das 1999 erstmals erschienene und nun in zweiter Neuausgabe veröffentlichte Praxishandbuch auch angekündigt. Mehr

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