Blog-Archive

Friedrich Balke, Bernhard Siegert und Joseph Vogl (Hrsg.): Mediengeschichte nach Friedrich Kittler

Rezensiert von Sonja Yeh

Mediengeschichte nach KittlerEinzelrezension
Der 13. Band des Archivs für Mediengeschichte, herausgegeben von Friedrich Balke, Bernhard Siegert und Joseph Vogl, versammelt 13 Beiträge, die das Vermächtnis Kittlers für die Medienwissenschaft diskutieren und aus verschiedenen disziplinären Blickwinkeln beleuchten. Dabei wird von den Autoren im doppelten Sinne des Wortes “nach“ (post und gemäß) der Versuch unternommen, den Stellenwert der Mediengeschichtsschreibung nach Kittler in der heutigen Medienwissenschaft aufzuzeigen.

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Clemens Zimmermann, Rainer Hudemann, Michael Kuderna (Hrsg.): Medienlandschaft Saar von 1945 bis in die Gegenwart

Rezensiert von Ilka Desgranges

Saar_onlineEinzelrezension
Gerade ist die Zahl der Saarländer unter die Millionengrenze gerutscht. Somit wohnen im Saarland jetzt weniger Menschen als in der Stadt Köln. Seine Besonderheiten hatte das kleinste Bundesland, das an Frankreich, Luxemburg und Rheinland-Pfalz grenzt, schon immer. Ebenso seine eigene ‘Medienlandschaft’, die seit einiger Zeit bestens erforscht ist. Clemens Zimmermann, Professor für Kultur- und Mediengeschichte an der Universität des Saarlandes, der Professor für Neuere und Neueste Geschichte, Rainer Hudemann, sowie der Politikredakteur des Saarländischen Rundfunks, Michael Kuderna, haben ein dreibändiges Werk herausgebracht, das von den Medien im Land handelt und damit auch von der wechselvollen Politik und Geschichte des Landes: Medienlandschaft Saar von 1945 bis in die Gegenwart. Mehr

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Anett Holzheid: Das Medium Postkarte

Rezensiert von Christine Haug

postkarte_onlineEinzelrezension
Vor dem Hintergrund des fortschreitenden Industrialisierungs- und Modernisierungsprozesses in Deutschland im 19. Jahrhundert erlebten Kommunikation und Mobilität eine regelrechte Revolution. Mit Erfindung von Telegraphie, mit Expansion von Eisenbahn und Dampfschifffahrt, flankiert von Tourismus und Ausbau der innerstädtischen Verkehrs- und Kommunikationssysteme zeichnete sich um die Mitte des 19. Jahrhunderts ein Trend hin zur Kurzkommunikation ab, der bereits mit der Telegraphie in den 1830er Jahren angestoßen worden war, mit der Einführung der Postkarte allerdings seine eigentliche Entfaltung auch in der Privatkommunikation erlebte. Mehr

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Rudolf Stöber: Neue Medien. Geschichte. Von Gutenberg bis Apple und Google

Rezensiert von Christoph Raetzsch

Neue MedienEinzelrezension
Neue Medien. Geschichte ist in gewisser Weise eine stark überarbeitete Neuauflage der zweibändigen Mediengeschichte von Rudolf Stöber, die 2003 im Westdeutschen Verlag veröffentlicht wurde. In dieser ersten Auflage wurde Mediengeschichte noch nach einzelnen Medienformen unterschieden (u. a. Presse, Rundfunk, Film), ein Verfahren, dass den Autor auf konzeptioneller Ebene wenig zufrieden stellte. Im vorliegenden Band orientiert sich die Geschichtsschreibung nun an Phasen des Erscheinens und der Etablierung neuer Medien, nicht mehr nur an der Medienform. Stöber konzentriert sich auf die “Geschichte der Verbreitungsmedien” (20) in der Neuzeit und zählt dazu vor allem die Presse, Telefon und Telegraphie, Film, Rundfunk und Fernsehen, sowie Computer und Computernetzwerke. All diese Medien werden in den drei Phasen ihrer zeitgenössischen Emergenz präsentiert: ‘Invention – Innovation – Diffusion’. Mehr

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Florian Sprenger: Medien des Immediaten

Rezensiert von Christoph Raetzsch

Einzelrezension
Das Forschungsinteresse von Florian Sprengers Medien des Immediaten lässt sich sehr prägnant an der eingangs gestellten Frage festmachen: “wie etwas dort wirken kann, wo es nicht ist”. Der Autor stellt in seiner über 500-seitigen Studie die Frage nach dem Medium neu. Das Medium ist dabei jenes ‘Dazwischen’, das einen ‘Abgrund’ zwischen Ursache und Wirkung überbrückt, eine Differenz von Sender und Empfänger herstellt, und in dem Kommunikation von Abwesendem mit Anwesenden erst möglich wird. Gleichzeitigkeit erscheint in Form der Verkleinerung oder sogar des Verschwindens des Zeitraums der Übertragung. So schreibt Sprenger: “Die Paradoxien der Unmittelbarkeit von Medien bestehen in der Negation der eigenen Voraussetzungen.” Mehr

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Fabian Klotz: Hundert Jahre Mediendebatte

Rezensiert von Tina Theobald

Einzelrezension
“Über die Medien wurde schon so viel gesagt, dass es sich lohnt, noch mehr zu sagen.” Dieser “Grundsatz”, dem Fabian Klotz folgt, ist in doppeltem Sinne kennzeichnend für seine Dissertation Hundert Jahre Mediendebatte. Da “menschliche Geschichte als Entwicklung gesehen werden [kann], in deren Verlauf immer neue Kommunikationsmedien entwickelt wurden und auf unterschiedlichste Weise Verwendung fanden und finden”, reißt einerseits das wissenschaftliche Interesse an den Medien, ihrer Struktur und Wirkung nicht ab. Andererseits findet kontinuierlich auch eine öffentliche Auseinandersetzung mit den Medien und ihrem Einfluss auf Kommunikation, Alltag, Gesellschaft und Kultur statt, die sich wiederum auf die (medien-)wissenschaftliche Theoriebildung auswirken kann. Da immer neue Medien mit immer neuen kommunikativen Möglichkeiten Teil der gesellschaftlichen Entwicklung sind, ist es folglich für Wissenschaft und Öffentlichkeit stets lohnenswert, “noch mehr [über Medien] zu sagen”. Klotz knüpft mit seiner Arbeit insofern an dieses doppeldeutige “noch mehr sagen” an, als er sich – selbst Teil eines (medien-)wis­senschaftlichen Diskurses – in einer ‘diskursanalytischen Nacherzählung’ dem zwischen 1895 und 2000 in der Frankfurter Zeitung (1895-1933) und der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (1949-2000) geführten öffentlichen Diskurs über den (sozio-)kulturellen Wert und Unwert der Medien Kino, Radio, Fernsehen, Neue Medien und Internet widmet. Mehr

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Ute Daniel, Axel Schildt: Massenmedien im Europa des 20. Jahrhunderts

Rezensiert von Rudolf Stöber

Einzelrezension
Das 20. Jahrhundert konstituiert keine Epoche der Mediengeschichte. Dieser naheliegende Eindruck drängt sich den Lesern des von Ute Daniel und Axel Schildt herausgegebenen Bandes auf. Auch stellte, zumindest nach Ansicht der Herausgeber, 1945 keine medienhisto- rische Zäsur dar. Während der Rezensent der ersten Einschätzung zustimmt, scheinen ihm an der zweiten Zweifel angebracht. Denn der Hiat des 20. Weltkriegs veränderte zwar weder die Mediengattungen noch die Rezipienten- bedürfnisse, doch medienökonomisch und ‑rechtlich-politisch wurde in allen europäischen Ländern, mit Ausnahme von den neutralen Staaten und Großbritannien, das Unterste zu oberst gekehrt. Auch der Aufstieg des Fernsehens vollzog sich nach 1945. Mehr

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Werner Telesko: Das 19. Jahrhundert. Eine Epoche und ihre Medien

Rezensiert von Clemens Zimmermann

Einzelrezension
Werner Teleskos Das 19. Jahrhundert. Eine Epoche und ihre Medien ist als Einführung und Epochenüberblick zu verstehen. Es enthält zahlreiche und gut ausgewählte Hinweise auf die einschlägige Forschungsliteratur und hat weniger methodisch-reflexiven als vielmehr darstellenden Charakter. Die insgesamt 46 Abbildungen sind adäquat ausgesucht und bilden mit den jeweiligen Textabschnitten einen sinnvollen Zusammenhang. Dem Haupttitel gemäß wird in der Einleitung der Epochencharakter des ‘langen’ 19. Jahrhunderts (bis 1917) begründet. Mehr

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Frank Bösch: Mediengeschichte

Rezensiert von Philomen Schönhagen

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Dem Historiker Frank Bösch ist mit dem vorliegenden Band ein kompakter und gut lesbarer Überblick über die Medien- geschichte von der Erfindung des Buchdrucks in Asien bis zum Fernsehen der Nachkriegszeit gelungen. Dabei stützt er sich kenntnisreich auf Literatur nicht nur aus den Geschichts- wissenschaften, sondern bezieht ebenso kommunikations- und medien- wissenschaftliche Erkenntnisse mit ein. Das Buch ist gut geschrieben, Marginalien und ein Stichwortverzeichnis erleichtern zudem die Orientierung. Offenbar wurde dem Band auch ein sorgfältiges Lektorat zuteil – es finden sich fast keine Tippfehler und sprachlichen Mängel, was ja mittlerweile (leider) eine bemerkenswerte Seltenheit ist. Mehr

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Jörg Requate (Hrsg.): Das 19. Jahrhundert als Mediengesellschaft

Rezensiert von Gunter Reus

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Der Titel ist sprachlich verunglückt – der Sammelband selbst aber durchaus ein Glücksfall für die Kommunikations- wie für die Medienwissenschaft. Für die Kommunikationswissenschaft, weil sie kulturelle Entwicklungslinien in ihrer Datenfixiertheit von sich aus nur selten nachzeichnen mag. In diesem Buch können Mediennutzungsforscher deshalb etwas lernen, zum Beispiel über die einst massenhaft verbreiteten Lichtbilder-Projektionen zur “sozialen Frage” (Ludwig Vogl-Bienek, Trier) oder das “Panorama als nationalen Erlebnisraum” nach 1870/71 (der Münsteraner Historiker Frank Becker). Für eher textanalytisch arbeitende Medienwissenschaftler wiederum ist dieses Buch ein Gewinn, weil es ihre Hermeneutik konsequent historisch (und damit empirisch) erdet. Mehr

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