Rezensiert von Gunter Reus
Der Titel ist sprachlich verunglückt – der Sammelband selbst aber durchaus ein Glücksfall für die Kommunikations- wie für die Medienwissenschaft. Für die Kommunikationswissenschaft, weil sie kulturelle Entwicklungslinien in ihrer Datenfixiertheit von sich aus nur selten nachzeichnen mag. In diesem Buch können Mediennutzungsforscher deshalb etwas lernen, zum Beispiel über die einst massenhaft verbreiteten Lichtbilder-Projektionen zur “sozialen Frage” (Ludwig Vogl-Bienek, Trier) oder das “Panorama als nationalen Erlebnisraum” nach 1870/71 (der Münsteraner Historiker Frank Becker). Für eher textanalytisch arbeitende Medienwissenschaftler wiederum ist dieses Buch ein Gewinn, weil es ihre Hermeneutik konsequent historisch (und damit empirisch) erdet. Mehr