Rezensiert von Katarina Saalfeld
Die feministische Filmwissenschaft wird vorrangig assoziiert mit Schriften, die in den 1960er und -70er Jahren im Kontext der zweiten Welle der Frauenbewegung entstanden. Amy Shores Studie Suffrage and the Silver Screen, erschienen in der von Frank Beaver herausgegebenen Schriftenreihe Framing Film. The History & Art of Cinema, wirft einen Blick auf Filme der 1910er Jahre, die innerhalb der US-amerikanischen Suffragetten-Bewegung produziert wurden, und rückdatiert somit die Wurzeln der feministischen Filmwissenschaft. In acht ausführlichen Kapiteln untersucht Shore mittels der Methode der historischen Diskursanalyse die Verquickungen zwischen der Organisation der politischen Bewegung und der dabei genutzten visuellen Kultur mit Fokus auf das Medium Film. Indem sie die kinematografischen Arbeiten der Suffragetten-Bewegung als integralen Bestandteil der Tradition des feministischen Filmemachens ausweist, positioniert sie sich in einem erst seit Kurzem prosperierenden Forschungsfeld: der feministischen Filmhistoriografie. Mehr