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Georg Milzner: Digitale Hysterie

Rezensiert von Martin Gehr

georgmilzner_digitalehysterie_rkmjournalEinzelrezension
Peter Lustig, einstiger Moderator der ZDF-Kindersendung Löwenzahn, sagte: „Lasst euch nicht von irgendeiner elektronischen oder digitalen Software das Gehirn zermatschen. Lieber vorher abschalten.“ Psychologe Georg Milzner scheint da anderer Meinung zu sein: In seinem Buch Digitale Hysterie legt er dar, warum Computer unsere Kinder weder dumm noch krank machen, so der Untertitel. Dabei geht er auf gesellschaftlich immer wieder diskutierte Themen wie Gewalt, Facebook und ADHS ein und beschreibt, warum es zu einfach sei, für all diese Probleme die Allgegenwart des Computers und vor allem von Computerspielen verantwortlich zu machen. Dafür zieht er Beispiele aus seiner psychotherapeutischen Praxis heran und zerlegt zudem so manche gängige Theorie. Ob das funktioniert, lesen Sie hier. Mehr

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Christian Jakubetz: Universalcode 2020

Rezensiert von Lars Rinsdorf

Christian Jakubetz: Universalcode 2020Einzelrezension
Schön sieht sie aus, Christian Jakubetz‘ Fibel Universalcode 2020 in Mattschwarz plus Signalfarbe und moderner Typographie. Das Buch sollte selbst ein digital native gerne auf dem Schreibtisch liegen haben – wenn er oder sie noch einen besitzt. Wer gerne Hoodie trägt, bei dem passt der kompakte Ratgeber vielleicht sogar in die Hosentasche. Und wem gedruckte Texte gänzlich fremd geworden sind, bookmarkt sich einfach die Website zum Buch auf seinem Smartphone. Das ist ein zeitgemäßes Gesamtpaket. Alles andere hätte auch nicht gut ausgesehen, denn schließlich verhandelt der Autor nicht weniger als den state of the art des digitalen Journalismus. Mehr

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Juliane Voigt: Nachrichtenqualität aus Sicht der Mediennutzer

Rezensiert von Katja Mehlis

Juliane Voigt: Nachrichtenqualität aus Sicht der MediennutzerEinzelrezension
Nachrichten besitzen eine große Bedeutung für die Gesellschaft und deren Kommunikation. Sie dienen der tagesaktuellen Information der Bevölkerung und liefern damit die Grundlage zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und politischen Prozess. Wenn eine funktionierende Demokratie auch von einer informierten Bürgerschaft abhängt, ist die Qualität der journalistischen Berichterstattung von zentralem Belang. Die Dissertation der Kommunikationswissenschaftlerin Juliane Voigt, die im Rahmen eines DFG-geförderten Forschungsprojekts entstand, setzt an diesem Punkt an und fragt nach der Qualität der Nachrichten vor dem Hintergrund des sich wandelnden Angebots und Mediennutzungsverhaltens. Mehr

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Clemens Apprich: Vernetzt

Rezensiert von Sebastian Gießmann

Clemens_Apprich_Vernetzt-bearbEinzelrezension
Clemens Apprich widmet sich mit Vernetzt. Zur Entstehung der Netzwerkgesellschaft einem gerade erst vergangenen und doch sehr weit entfernt wirkenden Aufbruch Europas in die Netzwerkgesellschaft. Gegenstand des Buches sind die zivilgesellschaftlichen und medienaktivistischen Initiativen der 1990er Jahre, die den neuen digitalen Raum als Gestaltungs- und Spielfläche für alternative Gesellschafts- und Lebensentwürfe verstehen wollten. Unter anderem widmet sich der Autor digitalen Städten und virtuellen Gemeinschaften, Medienlabors und Internetcafés, verknüpft mit theoretischen Exkursen. Apprichs Analyse ist eine zeitdiagnostische Mediengenealogie. Mehr

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Martin Emmer, Christian Strippel (Hrsg.): Kommunikationspolitik für die digitale Gesellschaft

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Kommunikationspolitik für die digitale GesellschaftEinzelrezension
Ein zentrales, umstrittenes Entscheidungs- und Handlungsfeld war Medienpolitik hierzulande selten, zuletzt vielleicht bei den so genannten Kabelpilotprojekten, als man glaubte oder auch nur verlautbarte, über die anstehende Kommerzialisierung des Fernsehens entscheiden zu können. Mit der anhaltenden Digitalisierung formiert sich allmählich – so die Herausgeber Martin Emmer und Christian Strippel in ihrer Einleitung – ein neuer “eigenständiger Politikbereich“, in dem “vor allem die Regulierung der zugrunde liegenden Infrastruktur (Internet Governance) und die neuen Möglichkeiten zur Unterstützung demokratischer Prozesse und Institutionen im Fokus der politischen Verhandlung [stehen]“ und demensprechend auch nach wissenschaftlicher Analyse verlangen. Mehr

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Olaf Hoffjann, Hans-Jürgen Arlt: Die nächste Öffentlichkeit

Rezensiert von Christian Schwarzenegger

Die nächste ÖffentlichkeitEinzelrezension
Olaf Hoffjann und Hans-Jürgen Arlt setzen sich mit ihrem – mit 141 Seiten kompakt gehaltenen und zügig lesbaren – Buch ein ambitioniertes Ziel. Es gilt nicht weniger als eine Theorie der Öffentlichkeit zu entwerfen, die die Vielfalt und Gegensätzlichkeit unterschiedlicher Ausprägungsformen von Öffentlichkeit von der “Instanz der Aufklärung“ bis zum “Sammelplatz der Schwarmintelligenz“ zu fassen im Stande ist. Dabei bedienen sie sich der Werkzeugkiste systemtheoretischer Argumentationsformen. Die Öffentlichkeit, um die es geht, ist dabei nicht irgendeine, sondern die “nächste“. Die Autoren sehen eine zunehmende Verdrängung von Öffentlichkeit, die durch Print- und Rundfunkmedien getragen wird, und begreifen ihre hier vorliegende theoretische Intervention als einen Kommentar zur Phase der Transformation. Das sprachliche Bild der “nächsten Öffentlichkeit“ unterstützt allerdings die Lesart, Formen der Öffentlichkeit ließen sich in einer scharfen Abfolge voneinander abgrenzen und nachvollziehen. Gedanken an die Gleichzeitigkeit von Ungleichzeitigem und letztlich auch die Kontingenz von nicht linearen Wandelprozessen geraten so leicht in den argumentativen Hintergrund.

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Sammelrezension Social Media und Öffentlichkeiten

Rezensiert von Ricarda Drüeke

SocialManiaEinzelrezension
Der Öffentlichkeitsbegriff hat mit dem Internet eine Revitalisierung erfahren. Das zeigen die kontinuierlich und in großer Zahl erscheinenden Veröffentlichungen zum Thema. Immer selbstverständlicher wird dabei auf “Öffentlichkeiten” im Plural verwiesen, da angesichts der digitalen Veränderungen kaum noch von dem Ideal einer einzigen Öffentlichkeit – der liberalen bürgerlichen Öffentlichkeit im Sinne von Habermas – ausgegangen werden kann. Eine Diskussion – und dies wird häufig angesichts der Euphorie um Internetöffentlichkeiten vergessen –, die in der sozialen Bewegungsforschung und der feministischen Theorie schon seit Jahrzehnten geführt wird. Die beiden im Folgenden besprochenen Sammelbände, die bei UVK bzw. im Franz Steiner Verlag erschienen sind, gehen auf Tagungen zum Thema Öffentlichkeit und Internet zurück. Beide Sammelbände widmen sich den Veränderungen von Öffentlichkeiten durch Digitalisierung und Privatisierung und diskutieren die neuen Formen von Kommunikation und Interaktion vor dem Hintergrund politischer und sozialer Rahmenbedingungen. Beide Sammelbände wurden von Medien- bzw. Kommunikationswissenschaftler_innen herausgegeben und versammeln in erster Linie Beiträge aus diesen beiden Disziplinen. Mehr

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Arne H. Krumsvik, Tanja Storsul (Hrsg.): Media Innovations

Rezensiert von Jakob Jünger

Media InnovationsEinzelrezension
Dass Veränderung die einzige Konstante im Universum ist, hat schon der griechische Philosoph Heraklit behauptet. Welche Veränderungen aber als Innovation gelten können, darüber reflektiert die Wissenschaft noch heute. Diese begriffliche Unsicherheit ist einer der Ausgangspunkte des Bandes zum ersten International Symposium on Media Innovations an der Universität Oslo im April 2012. In den 17 Beiträgen wird die Frage nach der Neuheit von Veränderungen immer wieder neu gestellt. Mehr

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Christian Stöcker: Nerd Attack!

Rezensiert von Anna Maria Theis-Berglmair

Einzelrezension
Im April 2012 verstarb der Vater des bis heute am meisten verkauften Computers, des Commodore 64. Jack Tramiel hatte ihn im Jahre 1982 auf den Markt gebracht. Fragt man Studierende der heutigen Generation nach dem C 64, erntet man meist Unverständnis signalisierendes Kopfschütteln. Die Computerwelt von heute ist von anderen Namen und technischen Fähigkeiten geprägt als der wegen seiner Form auch als Brotkasten bezeichnete C 64, der den Massen erstmals Zugang zu einer neuen Technologie verschaffte, was ganz im Sinne seines Erfinders war. Denn bis Ende der siebziger Jahre des letzten Jahrhunderts waren Computer tatsächlich nur wenigen zugänglich, nicht nur im technischen, sondern auch im finanziellen wie im räumlichen Sinne. Mehr

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Stephan Eisel: Internet und Demokratie

Rezensiert von Martin Emmer

Einzelrezension
Potenzielle Leser dieses Buchs sollten sich von Anfang an im Klaren darüber sein, dass das zu Beginn formulierte Ziel dieses Buchs, einen “nüchterne(n) Blick auf die Chancen und Gefahren” des Internets zu werfen, nicht einmal ansatzweise eingelöst wird. Das Buch sollte eher gelesen werden als ein exemplarisches Panorama der Ratlosigkeit und der Ängste großer Teile der etablierten politischen Klasse im Umgang mit der Digitalisierung unserer Gesell- schaft, insbesondere des konservativen Lagers – und als solches hat es durchaus Informationswert. Der Leser wird Zeuge wie der Autor – langjähriges Mitglied und Mitarbeiter von CDU, Konrad-Adenauer-Stiftung und Deutschem Bundestag – über dreihundert Seiten versucht, seine kognitive Dissonanz im Umgang mit digitalen Medien zu bewältigen. Dabei nimmt er wenig Rücksicht auf die breite Faktenlage, eine widerspruchsfreie Argumentation oder ordentliche Quellenarbeit, wenn er sich und die Leser ständig entweder der Irrelevanz und Wirkungslosigkeit oder der dramatischen Gefährlichkeit ‘des Internets’ für den politischen Prozess versichern muss. Mehr

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