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Benedikt Feiten: Jim Jarmusch: Musik und Narration

Rezensiert von Hannes Wesselkämper

Einzelrezension
In der jüngeren Geschichte des Kinos finden sich nur wenige RegisseurInnen, deren Stil sich als derart dicht, aber gleichzeitig brüchig beschreiben ließe, wie jener des Amerikaners Jim Jarmusch. Sein Gesamtwerk ist von stilistischen wie inhaltlichen Brüchen geprägt, aber es sind vor allem die Filme im Einzelnen, die jene Brüchigkeit in sich tragen, ja sogar reflexiv verhandeln. Down by Law (1986), Jarmuschs früher Achtungserfolg in Europa, verbindet etwa Zitate des amerikanischen Film Noir und des Gefängnisfilms mit absurden und antiklimaktischen Erzählformen, während sich der Ort der Handlung, New Orleans, mit seiner kulturellen Vielschichtigkeit prominent in das filmische Geschehen einschreibt. Mehr

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Wenke Liedtke: Biblische Geschichten im Zeichentrickfilm

Rezensiert von Christian Wessely

Einzelrezension
Animationsfilme werden nach wie vor weithin unterschätzt, zumindest in der binnentheologischen Fachwelt. Es haftet ihnen – wie übrigens auch dem Comic – der Ruch der mangelnden Seriosität an, und wer sich im Unterricht an der Universität oder in der Schule des Hilfsmittels Animationsfilm (sei es Anime, sei es Zeichentrick) bedient, der sollte sehr sorgfältig prüfen, ob und wie weit es im Kontext der jeweiligen Institution ratsam ist – ausgenommen natürlich selektierte Produkte. Denn es macht einen großen Unterschied, ob man sich aus dem Fundus des Unterrichtsmittelangebotes oder aus der Erlebniswelt der Kinder bedient, einerseits hinsichtlich der Qualität, andererseits hinsichtlich der Akzeptanz des Angebotenen. Mehr

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Janette Friedrich (Hrsg.): Karl Bühlers Krise der Psychologie

Rezensiert von Maria Paola Tenchini

Einzelrezension
Der Sprachwissenschaftler Karl Bühler hat in den vergangenen 30 Jahren eine Renaissance erfahren. Diese wird vor allem von der Übersetzung seines Hauptwerks Sprachtheorie. Die Darstellungsfunktion der Sprache in verschiedene Sprachen getragen, wie Achim Eschbach, Herausgeber u.a. der Bühler-Studien, unterstreicht. Mehr

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Volker Lilienthal, Irene Neverla (Hrsg.): Lügenpresse

Rezensiert von Marlis Prinzing

Einzelrezension
Die “Lügenpresse“-Parole wurde zur Sirene. Sie schreckte auf, weckte auf und ließ aufhorchen: Was war dran an den Vorwürfen? Öffentlich und im Privaten wurde heftig darüber diskutiert. Und bald auch: Welche Aufgaben haben eigentlich Journalisten? Beziehungsweise welche haben ihnen Tech-Intermediäre wie Facebook und digitale Techniken, die das Publikum selbst zu Publizisten machten, übriggelassen? So löste eine irritierende Parole eine überfällig gewordene Debatte darüber aus, in welcher Gesellschaft wir leben möchten. Mehr

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Dagmar Hoffmann, Rainer Winter (Hrsg.): Mediensoziologie

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
Seit sich die Kommunikations- und Medienwissenschaft großenteils (empirisch-) sozialwissenschaftlich versteht, gibt es an einschlägiger sozialwissenschaftlicher Kommunikations- und Medienforschung eigentlich keinen Mangel – sieht man davon ab, dass einige Forschungsfelder chronisch unbeachtet bleiben, dass quantitative Methoden und Standardforschung überwiegen und dass die Vertreter*innen des einen oder anderen Ansatzes sich unterrepräsentiert fühlen. Mehr

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Nina Heindl, Véronique Sina (Hrsg.): Notwendige Unzulänglichkeit

Rezensiert von Thomas Merten

Einzelrezension
Die mediale und künstlerische Vermittlung des Holocausts befindet sich in einem Spannungsverhältnis: Einerseits kann kein Kunstwerk der Aufgabe gerecht werden, das unfassbare Ausmaß der Verfolgung und Ermordung von Millionen Menschen im Nationalsozialismus darzustellen. Andererseits gilt jedoch das Gebot zur Darstellung, denn ohne Repräsentation droht das Vergessen. In diesem Feld siedeln sich die Texte des Sammelbands Notwendige Unzulänglichkeit an. Mehr

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Hans Mathias Kepplinger: Totschweigen und Skandalisieren

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Journalisten machen Fehler, wie alle anderen Berufsleute auch. Für den lang gedienten Mainzer Kommunikationswissenschaftler Hans Mathias Kepplinger haben diese Fehler aber eine größere Relevanz: er sieht sie im direkten Zusammenhang mit dem Vertrauensverlust in die Medien. Daraus resultiere ein Problem für die demokratische Gesellschaft, die darauf angewiesen ist, dass die Bürgerinnen und Bürger den Medien vertrauen. Es sind deshalb die Journalisten selbst, die für diese Entwicklung mitverantwortlich sind. Mehr

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Achim Eschbach (Hrsg.): Soziosemiotik

Rezensiert von Tilman Allert

SoziosemiotikEinzelrezension
Fünfzig Jahre nach Erscheinen wird im April 2016 in Wien einer der einflussreichsten Texte der Sozialwissenschaft, Die gesellschaftliche Konstruktion der Wirklichkeit von Peter Berger und Thomas Luckmann, auf einer internationalen Tagung zum Sozialkonstruktivismus gewürdigt. Die komplexe Wirkungsgeschichte dieses Schlüsselwerks veranlasst immer wieder neue Anläufe, disziplinäre Verzweigungen, Anschlusspositionen und erst Recht theoretische Vorläufer in den Blick zu nehmen. Stimmig zu der Gemengelage von Bezugnahmen und begrüßenswerter Koinzidenz ist ein wunderschön übersichtlicher Grundlagentext zur Semiotik erschienen, herausgegeben von einem der bekanntesten und eifrigsten Vertreter der Disziplin, Prof. Dr. Achim Eschbach, Universität Duisburg-Essen.

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Stefanie Averbeck-Lietz (Hrsg.): Kommunikationswissenschaft im internationalen Vergleich

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
“Transnationalität“ – ohnehin eine vage, jeweils erklärungsbedürftige Kategorie zumal in der Wissenschaft – dürfte nicht gerade zu den hervorstechenden Kennzeichen der deutschen Kommunikationswissenschaft (wie vieler anderer Disziplinen auch) gehören. Eher schon musste man, zumal nach ihrer empirischen Wende in den 1970er Jahren, eine weitgehende Abhängigkeit von der US-amerikanischen Forschung registrieren oder auch beklagen, die besonders von manchen Instituten – etwa dem Mainzer mit der demoskopischen Dependence in Allensbach und mit den weiteren Ausgründungen ihrer Adepten seit der enormen Expansion dieser Disziplin – recht rigoros verfolgt wurde; allein das Münchener Institut hat sich freilich in etwas ignoranter Verteidigung der geisteswissenschaftlichen Wurzeln lange Zeit dagegen gestemmt. Das alles hat sich in der Zwischenzeit weitgehend gelegt und relativiert, zumal der wachsende Qualifizierungsdruck den akademischen Nachwuchs zur weiteren und noch bedingungsloseren Anpassung an internationale Gepflogenheiten zwingt. Mehr

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Gerold Ungeheuer: Kommunikationstheoretische Schriften I

Rezensiert von Henrik Dindas

Einzelrezension
Auf 292 Seiten werden elf Beiträge unterschiedlichen Charakters des Bonner Kommunikations- und Sprachwissenschaftlers Gerold Ungeheuer (1930-1982) zusammengetragen, die nur eine kleine Auswahl seiner über 120 Veröffentlichungen darstellen. So finden sich in der Auswahl der Herausgeber Kolb-Albers und Schmitz neben einigen zuvor als Vorträgen konzipierten Niederschriften auch ausgefeilte und konkret anwendungsorientierte Beiträge. Mehr

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