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Sarah Geber: Wie Meinungsführer Meinung kommunizieren

Rezensiert von André Haller

Einzelrezension
Meinungsführertheorien gehören fest zum Lehrkanon der Kommunikationswissenschaft. Studien zu diesem Forschungsgebiet werden seit den Anfängen der Disziplin (exemplarisch sei an die “People’s Choice“-Studie von Lazarsfeld, Berelson & Gaudet 1944 erinnert) bis heute durchgeführt. Sarah Geber beschäftigt sich in ihrer Veröffentlichung mit den politischen Meinungsführern, genauer mit der Frage, wie der interpersonale Kommunikationsprozess zwischen Meinungsführern und -folgern in alltäglichen Gesprächssituationen genau verläuft. Mehr

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Lars Rinsdorf: Redaktionelle Strategien entwickeln

Rezensiert von Kristina Wied

Einzelrezension
Die Medienlandschaft verändert sich tagtäglich. Digitalisierung und technologische Innovationen treiben diese Veränderungen wesentlich an. Damit wandeln sich auch die Rahmenbedingungen, unter denen Journalismus in Redaktionen entsteht. Die Medienhäuser ebenso wie die journalistischen Redaktionen müssen mit diesem steten Wandel und dem Risiko, der Unsicherheit und der Ungewissheit, die mit Zukunfts-Entscheidungen verbunden sind, umgehen. Aber wie? Durch planvolles Handeln und mit Hilfe redaktioneller Strategien, wie Lars Rinsdorf in seinem Buch Redaktionelle Strategien entwickeln vielschichtig ausführt. Zeitgemäße Strategiearbeit sei, so hebt er mehrfach hervor, in Hyperwettbewerben “unter hoher Ungewissheit wichtiger denn je“. Zugleich stuft er “ein traditionelles Strategieverständnis“ als “anachronistisch“ ein. Mehr

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Katja Müller-Helle: Zeitspeicher der Fotografie

Rezensiert von Ulrich Hägele

Einzelrezension
Die Fotografie sucht seit ihren Anfängen nach dem realen Bild. Berühmt sind William Henry Fox Talbots Fotogramme von Farnen, Gräsern oder textilen Dingen – die fragilen Kompositionen verzücken auch 180 Jahre nach ihrer Entstehung. Detailtreue setzte ein großes Negativformat voraus. Ein Pionier auf diesem Gebiet war Johann August Lorent. Auf seinen Reisen in den Orient benutzte er in den 1850er Jahren Kameras mit 60 mal 80 Zentimeter großen Glasplatten – allein der Transport dieser Apparaturen muss ein immenser Kraftakt gewesen sein. Die Kameras besaßen keinen Verschluss und die Kollodiumplatten waren lichttechnisch träge, aber die feingezeichneten Architekturaufnahmen sind in ihrer Ästhetik bis heute unübertroffen. Einen mächtigen Sprung in Sachen Momentfotografie gelang Ottomar Anschütz 1888 mit seinem Schlitzverschluss. Fortan waren serielle Bilder Standard und Bilderfolgen im Sekundentakt kein Problem mehr – die fotografische Zukunft nahm ihren Lauf. Mehr

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Thomas S. Eberle: Fotografie und Gesellschaft

Rezensiert von Carsten Heinze

Einzelrezension
Der zur Diskussion stehende Sammelband Fotografie und Gesellschaft: Phänomenologische und wissenssoziologische Perspektiven vereint in fünf Teilen theoretische, methodologische, methodische sowie auch empirische Beiträge zum titelgebenden Verhältnis von “Fotografie und Gesellschaft“. Dabei wird die perspektivische Eingrenzung des Bandes auf Phänomenologie und Wissenssoziologie von dem Herausgeber Thomas S. Eberle bereits in der Einleitung vorgenommen und als metatheoretische Konzeptualisierung in seinem einführenden Beitrag “Fotografie und Gesellschaft. Thematische Rahmung“ systematisch ausgearbeitet. Gleichzeitig macht er deutlich, weshalb die soziologischen Auseinandersetzungen mit Fotografien sowie deren feldspezifischem Einsatz als visuelle Methode der Soziologie bislang auf disziplinäre Vorbehalte gestoßen sind. Dagegen führt er überzeugende, vor allem auch disziplingeschichtliche Gründe an, die das Visuelle als soziologischen Gegenstand als dringend geboten erscheinen lassen, nicht zuletzt angesichts der ubiquitären Durchdringung der gegenwärtigen Alltags- und Medienkulturen mit visuellen Formaten. Mehr

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Berit von der Lippe, Rune Ottosen (Hrsg.): Gendering War and Peace Reporting

Rezensiert von Julia Lönnendonker

Einzelrezension
Der Sammelband Gendering War and Peace Reporting von Ottosen und von der Lippe untersucht die Rolle von Gender in der Kriegsberichterstattung. Die Berichterstattung über Kriege ist traditionell männlich besetzt: Nicht nur die Kriegsberichterstatter waren und sind in der Mehrzahl männlich, auch ihre Quellen, wie Politiker, hochrangige Militärs und Beamte, sind häufig Männer. Mehr

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Andrea Bartl, Markus Behmer (Hrsg.): Die Rezension

Rezensiert von Holger Noltze

Einzelrezension
“Wo steht das Rezensionswesen heute?“, das ist hier (14) die Frage. Sie zielt auf das Wesen der Literaturkritik, “ein faszinierendes Feld interdisziplinärer Forschung“ (17). Neunzehn Beiträge, die überwiegend auf eine im Sommer 2015 an der Universität Bamberg stattgefundene Tagung zurückgehen, umkreisen das Feld, und sie beleuchten es in der Tat interdisziplinär: germanistisch, soziologisch, system- und medientheoretisch, ökonomisch, feuilletonistisch, literarisch, pragmatisch. Mehr

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Deutscher Fachjournalisten-Verband (Hrsg.): Journalistische Genres

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
Im deutschen Sprachgebrauch meint “journalistisches Genre“ die Textsorte und/oder Darstellungsweise, wie ein Thema in den Medien gestaltet und von ihnen übermittelt wird. Klassisch ist etwa die Nachricht mit ihrem ursprünglich festen Leadstil, daneben sind Bericht, Reportage oder Kommentar mit weniger fixierten Formen gängig. Beschrieben oder auch vorgegeben werden sie von sprachlich bzw. rhetorisch ausgerichteten Einführungen in den Journalismus, entweder als Deskription oder auch als normative Setzung: Wie man eine Nachricht schreibt, gehörte lange zum elementaren Curriculum von Journalistenschulen. Im Angelsächsischen – so Christin Fink in ihrer Einleitung des vorliegenden Readers – ist der Begriff hingegen ungleich weiter gefasst, indem er die “unterschiedlichen methodisch-konzeptionellen Herangehensweisen an die journalistische Arbeit“ (9) fast grundsätzlich bezeichnet, und damit etwas gänzlich Neues und gewiss Interessantes. Mehr

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Magali Trautmann: Show and Tell

Rezensiert von Karl N. Renner

Einzelrezension
Der Dokumentarfilm galt einmal, wie das der Dokumentarfilmer Peter Krieg 1986 spöttisch formulierte, als das “einzige Schlafmittel, das man durch die Augen einnehmen kann“ (25). Das hat sich deutlich verändert. Deutschland. Ein Sommermärchen, Die Reise der Pinguine, Bowling for Columbine sind nur die bekanntesten Beispiele jener Dokumentarfilme, die zunächst im Kino und dann im Fernsehen beachtliche Erfolge erzielten. Dieser Erfolg, so die These der filmwissenschaftlichen Dissertation von Magali Trautmann, geht insbesondere darauf zurück, dass sich diese Dokumentarfilme “als filmische Erzählung[en] mit all den Parametern präsentier[en], die auch dem fiktionalen Erzähltext zur Verfügung stehen“. Mehr

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Ingrid Haidegger (2017): Watch It!

Rezensiert von Julia Elena Goldmann

Einzelrezension
Ingrid Haidegger widmet sich in ihrer Monographie Watch It! einem Phänomen, mit dem jeder und jede wohl beinahe täglich zu tun hat: dem Filmplakat. Diese Omnipräsenz des Mediums im Alltag spiegelt sich jedoch nicht in seiner akademischen Diskussion wider. Wenn entsprechende Poster untersucht wurden, dann geschah dies bisher zumeist unter der Prämisse, dass das Plakat ein Kunstwerk ist. Vernachlässigt wurde dabei die Frage, wozu es eigentlich gedacht ist – nämlich als Marketinginstrument. Haidegger unternimmt nun einen wichtigen Schritt, um diese Forschungslücke zu schließen. Auf Basis eines beeindruckenden Korpus von 250 Filmplakaten aus den Jahren 2010-2015 arbeitet sie mithilfe eines semantisch-syntaktischen Analysemodells Indikatoren für die Postergestaltung der Genres Action, Komödie, Krimi, Historie, Horror, Musical bzw. Musikfilm, Liebesfilm, Science Fiction und Fantasy, Kriegsfilm und Western heraus. Mehr

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Ute Holfelder, Klaus Schönberger (Hrsg.): Bewegtbilder und Alltagskultur(en)

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Einzelrezension
Seit dem Super-8-Film – eigentlich schon seit der Popularisierung der Fotokamera durch die Kodak-Box seit 1916 –, sodann mittels Video und heute mit Handyfoto und -video erforschen und vergegenwärtigen sich Amateure, aber auch Profis ihre Wirklichkeit auch technisch-visuell, so dass eine fortschreitende Visualisierung und Ästhetisierung von Lebenswelt und Gesellschaft zu diagnostizieren ist, wie die Herausgebenden, beide Kulturwissenschaftler/innen mit Tübinger Wurzeln, in ihrer Einleitung zu diesem Sammelband diagnostizieren. Zugleich erkennen sie darin eine ökonomische Perspektive: nämlich die Ausbreitung immaterieller, kreativer Arbeit, “mittels derer Individuen das postfordische Arbeitsparadigma bedienen“ und “unmittelbar in Prozesse der Wertschöpfung inkorporiert werden können“ (11). Über diese hier nur postulierten Zusammenhänge hätte man gern mehr erfahren, zumal auch die insgesamt 20 Beiträge dazu kaum etwas beisteuern. Mehr

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