Blog-Archive

Jürgen Trabant: Die Sprache

Rezensiert von Stefan Schaden

Einzelrezension
Sprachwissenschaftliche Texte können bei linguistisch unvorbelasteten Lesern bisweilen den Eindruck erwecken, es handle sich bei dem von der Sprachwissenschaft beschriebenen Gegenstand um eine gänzlich andere Sprache als diejenige, die uns täglich umgibt. Denn nicht selten stehen grammatische Formalismen im Mittelpunkt des linguistischen Interesses, während die vielfältigen Funktionen, die der Sprache im alltäglichen kommunikativen Miteinander zufallen, nur am Rande erwähnt werden – und dies, obwohl doch gerade hierin die Eigenschaften liegen, die uns aus unserem eigenen Umgang mit Sprache am vertrautesten erscheinen. Mehr

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Carsten Könneker: Wissenschaft kommunizieren

Rezensiert von Christian Gruber

Einzelrezension
Wissenschaft kommunizieren ist ein Handbuch für Wissenschaftler und solche, die es werden wollen. Und da vor allem Professoren dazu tendieren, sich für große Rhetoriker zu halten, zeigt der Autor Carsten Könneker den Herren der Forschung sehr detailliert ihre Grenzen auf. Könneker listet so ziemlich alle Todsünden des Hochschulpressebetriebs auf: schlechter, unverständlicher akademischer Stil, einfallslose bis sinnentleerte Überschriften, interpretationsbedürftige, den Leser überfordernde Bilder und Grafiken. So weit, so gut. Mehr

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Jutta von Campenhausen: Wissenschafts- journalismus

Rezensiert von Wiebke Rögener

Einzelrezension
“Warum ein Buch zum Wissenschafts- journalismus?” fragt Jutta von Campenhausen im ersten Kapitel und nennt auf wenigen Seiten die wichtigsten Antworten: Wissenschaft beeinflusst unser Leben und unser Weltbild. Und während die Wissenschaft die Welt erklärt und verändert, sollen Wissenschaftsjournalisten der Welt die Wissenschaft erklären. Dabei betont Campenhausen: “Wissenschafts- journalisten sind keine Sprachrohre der Wissenschaft”. Gefordert ist ein kritischer Blick auf Wissenschaftsbetrieb und Forschungsergebnisse. Fragwürdige Publikationen etwa in der Pharmaforschung aufzudecken, Schwächen in Studien zu erkennen oder gar Fälschungen in der Forschung auf die Spur zu kommen hebt die Autorin als wichtige Aufgaben der Wissenschafts- journalisten hervor. Zugleich aber seien Wissenschaftsthemen spannend und populär. Darüber zu berichten sei, so zitiert sie zustimmend Reiner Korbmann, den Chefredakteur der Zeitschrift “Medizin- und Wissenschaftsjournalist”, der “schönste Beruf der Welt”. Mehr

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Josef Kurz, Daniel Müller, Joachim Pötschke, Horst Pöttker, Martin Gehr: Stilistik für Journalisten

Rezensiert von Jürg Häusermann

Einzelrezension
“Der sozialistische Journalist, der sich täglich an Millionen von Menschen wendet, kann seine politische Aufgabe nur dann richtig erfüllen, wenn er neben Sachkenntnis und parteilicher Leidenschaft auch über die Fähigkeit verfügt, seinen Gedanken und Gefühlen den vollkommenen sprachlichen Ausdruck zu geben, die Sprache als Waffe im ideologischen Kampf wirksam zu gebrauchen.” Dies war noch 1988 die Überzeugung der Autoren der Leipziger Stilistik für Journalisten. Als zwei von ihnen, Josef Kurz und Joachim Pötschke, zwölf Jahre später mit Dortmunder Mitautoren eine gesamtdeutsche Version des Handbuchs schrieben, waren vom Roten Kloster nur noch Überreste vorhanden, und im Text fehlte die “streitbare Auseinandersetzung mit dem Klassenfeind”. Jetzt liegt es in einer nochmals überarbeiteten und erweiterten Fassung vor. Mehr

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Oliver Hahn, Julia Lönnendonker, Roland Schröder (Hrsg.): Deutsche Auslandskorrespondenten

Rezensiert von Lutz Mükke

Einzelrezension
In den ersten 50 Jahren der Bundes- republik Deutschland beschäftigten sich deutsche Kommunikations- und Medienwissenschaftler vor allem inhaltsanalytisch mit Auslands- berichterstattung. Wenn überhaupt dann wurde sich meist nur am Rande mit Strukturen und Kommunikatoren der Auslandsberichterstattung auseinandergesetzt. Gleiches gilt für die Theoriebildung in diesem Themenbereich. Im letzten Jahrzehnt begannen sich diese Forschungslücken ein wenig zu verkleinern. Hafez legte 2002 etwa seine Habilitationschrift Die politische Dimension der Auslands- berichterstattung vor, die versucht eine Matrix der theoretischen Diskurse zu erstellen; Junghanns und Hanitzsch lieferten 2006 empirische Daten zum “unbekannten Wesen” Auslands- korrespondent und eine Reihe von Fallstudien lieferten partielle Einblicke in Korrespondentenstandorte und Berichtsgebiete, so beispielsweise Siemes 2000; Lange 2003; Stamm 2006; Vogelreiter 2008; Mükke 2002, 2009 oder Renneberg 2010. Mehr

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Nea Matzen: Onlinejournalismus

Rezensiert von Stefan Heijnk

Einzelrezension
Nea Matzens Buch mit dem Titel Onlinejournalismus hat in der gedruckten Form etwa die Größe des Postkartenformats A6. Es ist also eher ein Büchlein. Wer es zum ersten Mal in die Hand nimmt, wird deshalb vielleicht im ersten Augenblick den Gedanken haben: Naja, so klein und dünn (156 Seiten), da kann ja eigentlich nicht viel drin stehen. Doch der Eindruck täuscht gewaltig: Matzens Minihandbuch, im März 2010 erschienen in der Reihe “Wegweiser Journalismus” bei UVK, ist ein kompaktes und ebenso praktisches Kompendium für die onlinejournalistische Tätigkeit. Mit ihrem pragmatischen “So geht’s”- und “Darauf sollten Sie achten”-Ansatz, mit ihren “Merke”- und “Definition”-Kästen, mit Tipps und Tricks und mit zahlreichen Links zu einschlägigen Beispielen legt sie einen gelungenen, unbedingt nützlichen Ratgebertitel auf den Tisch. Noch dazu ist das Ganze flott geschrieben und es gibt eine begleitende Website, auf der die im Buch abgedruckten Links zum komfortablen Anklicken bereitstehen. Abtippen unnötig, so gehört sich das. Mehr

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Eric Karstens; Jörg Schütte: Praxishandbuch Fernsehen

Rezensiert von Michael Steinbrecher

Einzelrezension
Ein Praxishandbuch Fernsehen? Was habe ich mir darunter vorzustellen? Die erste Assoziation: Es gibt schon viele praktisch orientierte Ratgeber, die sich mit redaktionellen Fernsehberufen und Darstellungsformen beschäftigen. Wie erstelle ich ein Drehbuch? Was muss ich im Interview beachten? Welche Tipps gibt es für die Moderation von TV-Sendungen? Diese Publikationen sind oft anschauliche Einstiegslektüre. Mehr nicht (und mehr wollen sie auch nicht sein). Die zweite Assoziation: Brauchen wir noch eins von dieser Sorte? Erik Karstens und Jörg Schütte wollen mehr, sogar deutlich mehr. Ihr Ziel: Beschreiben, “wie TV-Sender” arbeiten. Schon der Umfang des Buches (439 Seiten inkl. Anhang) signalisiert den Anspruch: Nicht weniger als ein Standartwerk ist beabsichtigt. Als solches wird das 1999 erstmals erschienene und nun in zweiter Neuausgabe veröffentlichte Praxishandbuch auch angekündigt. Mehr

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Jan Lies (Hrsg.): Public Relations

Rezensiert von Peter Szyszka

lies2008Einzelrezension
Das Lehr- und Forschungsfeld der Public Relations ist breit und vielschichtig, die Zahl von Überblickspublikationen bislang noch klein. Hier den Versuch zu unternehmen, eine ‘Schneise’ in das ‘Dickicht’ von Begriffen, Modellen und Theorieansätzen ‘zu schlagen’, um Praktikern und Studierenden Public Relations und Kommunikationsmanagement näher zu bringen, so der Anspruch des Bandes, ist deshalb schon vom Grundsatz her verdienstvoll. Der Ende 2008 von Jan Lies vorgelegte Herausgeberband, der sich in weiten Teilen als Monographie des Herausgebers erweist, unternimmt diesen Versuch. Ob dabei allerdings von einem “Handbuch” gesprochen werden kann, ist schon deshalb kritisch zu hinterfragen, weil der Band alphabetisch angelegt ist wie ein Wörterbuch, das in 110 Begriffen – tatsächlich sind es 47, weil die Mehrzahl der Begriffe in abgeleiteten Begriffen variiert wird – ausgewählte Themen und Probleme der Public Relations aufgreift. Mehr

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