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Uwe Pörksen: Politische Rede oder Wie wir entscheiden

Rezensiert von André Haller

Einzelrezension
Ein zentraler Kritikpunkt an heutigen Politikern ist der Vorwurf, dass ihre Redekunst verloren gegangen sei. Waren rhetorische Duelle in der bundesrepublikanischen Vergangenheit oftmals Höhepunkte des Parlamentarismus, so gleichen Bundestagsdebatten heute oft einem Schauspiel, das durch Worthülsen dominiert wird. Der Sprachwissenschaftler Uwe Pörksen richtet mit seinem Buch Politische Rede oder Wie wir entscheiden (2016) den Fokus auf die politische Entscheidungsrede – das älteste Kommunikationsinstrument der Politik, das der Überzeugung von Zuhörern dient. Ob der Autor damit auch seine Leser überzeugt, hat André Haller für das rkm-Journal geprüft. Mehr

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Marcel Stepanek: Wahlkampf im Zeichen der Diktatur

Rezensiert von Konrad Dussel

Wahlkampf im Zeichen der DiktaturEinzelrezension
Die vier Reichstagswahlen und Volksabstimmungen, die im NS-Staat abgehalten wurden, hatten höchstens symbolische Bedeutung, darüber kann überhaupt kein Zweifel bestehen. Gleichwohl wurde darauf nicht verzichtet. Und trotz aller Machenschaften des Regimes, die darauf abzielten, möglichst an die absolute 100-Prozent-Marke heranzukommen, schreckte man doch – zumindest in dieser Hinsicht – vor der Radikalität des faschistischen Italiens zurück: Bei den dortigen ‘Wahlen’ 1929 und 1934 waren nicht nur die Ja- und Nein-Zettel in unterschiedlichen Farben gehalten, sie mussten auch in verschiedene Urnen geworfen werden. Vor diesem Hintergrund ist es eher erstaunlich, dass 1934 doch noch rund 15.000 Nein-Stimmen und ‘nur’ zehn Millionen Ja-Stimmen zustande kamen (260f). Mehr

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Nina Trentmann: Barack Obama gegen John McCain

Rezensiert von Yvonne Kuhn

Einzelrezension
Der Blick auf amerikanische Wahlkämpfe scheint für deutsche Politik- und Medienwissenschaftler von besonderem Reiz zu sein – wird doch immer wieder eine Adaption amerikanischer Strategien durch deutsche Parteien unterstellt. Eine Analyse der Strategien im Wahlkampf Barack Obama versus John McCain als “nie da gewesenes Ereignis” hat nun Nina Trentmann vorgelegt und verspricht, die “wichtigsten strategischen Neuerungen” vorzustellen. Ihre Ergebnisse stützen sich neben einer umfangreichen Beachtung des Forschungsstands auf eigens durchgeführten Interviews mit Wahlkampfmitarbeitern und -experten. Die Informations- und Materialfülle ist beachtlich, wenngleich die Beschäftigung mit der Kampagne Barack Obamas deutlich intensiver ausfällt als die mit seinem Konkurrenten John McCain. Mehr

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Moritz Ballensiefen: Bilder machen Sieger – Sieger machen Bilder

Rezensiert von Benjamin Drechsel

Einzelrezension
Der pictorial turn zieht immer weitere Kreise. Unterdessen häufen sich die systematischen Bemühungen um die Erforschung visueller politischer Kommunikation. Politikwissenschaftliche Arbeiten in diesem Bereich waren bislang oft an der Schnittfläche zur Kunstgeschichte angesiedelt und argumentierten insofern aus einer Außenseiterposition heraus. Ganz anders die hier zu besprechende Dissertation von Moritz Ballensiefen, dem es auf etwa 400 Seiten gelungen ist, visuelle Politik ganz und gar aus sozialwissenschaftlicher Perspektive zu erfassen. Ballensiefens Arbeit beruht auf zwei Grundannahmen: Einerseits hält er Bilder für zentrale Instrumente politischer Kommunikation in der Mediengesellschaft; andererseits macht er zu Recht geltend, dass die Politikwissenschaft viele Bereiche dieses Themenfeldes bislang weitgehend vernachlässigt hat. Dazu zählt er auch die von den Parteien unabhängige Medienkommunikation zu Wahlkampfzeiten. Mehr

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Markus Rhomberg: Politische Kommunikation

Rezensiert von Moritz Ballensiefen

Rhomberg2008Einzelrezension
Ein Lehrbuch zu schreiben, ist immer eine besondere Herausforderung. Ein komplexer Themenausschnitt muss so aufbereitet werden, dass er eine studentische Zielgruppe anspricht und einen thematischen Einblick liefert. Die Herausforderung besteht darin, Informationen zu verdichten, Zusammenhänge zu erklären und einzuordnen. Kaum ein anderer Bereich in der Politikwissenschaft bringt momentan derart viele Lehrbücher hervor wie die politische Kommunikation. Kein Wunder, denn durch die Etablierung neuer Medienformate hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur die politische Informationsaufnahme grundlegend verändert, sondern auch das Instrumentenset der Politikvermittlung. Markus Rhomberg stand mit seinem Lehrbuch also vor der Aufgabe, einen äußerst aktiven und interdisziplinären Bereich der politischen Wissenschaft in einer Umbruchphase aufzuarbeiten. Mehr

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