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Clemens Sedmak: Mensch bleiben in der Politik

Rezensiert von Martha Kuhnhenn

Einzelrezension
Sie sollen authentisch sein, aber keine Fehler machen. Sie sollen sichere Entscheidungen treffen, aber möglichst schnell. Sie sollen politische Kompetenz zeigen, aber Mensch bleiben. Die mitunter widersprüchlichen Herausforderungen, denen sich Politiker stellen müssen, bilden den Ausgangspunkt des Buches von Clemens Sedmak (2016). Der Präsident des Internationalen Forschungszentrums für soziale und ethische Fragen in Salzburg will neben den Ansprüchen des politischen Betriebs auch Möglichkeiten aufzeigen, wie man diesen begegnen kann. Dazu präsentiert und reflektiert er Aussagen aus 15 Interviews mit Politikern, die für diese Publikation geführt wurden, und verknüpft sie in seiner essayistischen Analyse mit Klassikern der antiken Rhetorik, Standardwerken der Politikwissenschaft, Philosophie und Sozialwissenschaft sowie aktuellen Quellen. Mehr

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Reinhold Neven Du Mont: Mit Büchern und Autoren. Mein Leben als Verleger

Rezensiert von Oliver Ruf

Einzelrezension
Reinhold Neven Du Mont leitete von 1969 bis 2001 die Geschicke des Verlags Kiepenheuer & Witsch in Köln. In seinen Erinnerungen erzählt er die Verlagsgeschichte, soweit er sie selbst begleiten und lenken durfte. Seine Schilderungen gruppieren sich, wie der Titel verspricht, um die wichtigsten Bücher und deren Verfasser. Oliver Ruf hat sich für das rkm-Journal der Berufsbiographie eines der großen deutschen Verleger angenommen, der, wie Ruf es formuliert, einen Grandseigneur des Literaturbetriebs der vergangenen vier Jahrzehnte darstellt. Ein Gentleman, der gleichzeitig unbeirrt seinen Weg als Vermittler vor allem gegenwärtiger Literatur gegangen ist und dabei aus einem traditionsreichen Verlagshaus einen Buchmarktmotor mit immensem Einfluss gemacht hat. Mehr

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Wolf Schneider: Hottentottenstottertrottel. Mein langes, wunderliches Leben

Rezensiert von Kristina Wied

Einzelrezension
Auch im hohen Alter lässt Wolf Schneider nicht locker: 2010 erweiterte der Journalist, Sachbuchautor und ehemalige Dozent seinen Klassiker Deutsch für Profis, um sich für „lesbares Deutsch im Zeitalter von Blog und Mail“ einzusetzen. 2012 erschien das neue Handbuch des Journalismus und Online-Journalismus. Nun veröffentlichte er in seinem Hausverlag Rowohlt seine Autobiografie. In dem Buch beschreibt der inzwischen 91-Jährige seinen Werdegang vom stotternden Jungen zum weithin bekannten Sprachkritiker. Nebenbei liefert er Einblicke in die deutsche Pressegeschichte und Entwicklung der Medienlandschaft nach dem Zweiten Weltkrieg. Kristina Wied hat sich für das rkm-Journal auf sein „langes, wunderliches Leben“ eingelassen und lüftet dabei auch das Geheimnis um den aufmerksamkeitsfördernden Titel: Hottentottenstottertrottel. Mehr

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Irma Nelles: Der Herausgeber. Erinnerungen an Rudolf Augstein

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Einzelrezension
Irma Nelles war 30 Jahre für das Hamburger Magazin Der Spiegel als Sekretärin und Redakteurin tätig. In dieser Zeit leitete sie knapp zehn Jahre lang das Büro des Herausgebers Rudolf Augstein. Für den Aufbau Verlag schrieb sie nun ihre Erinnerungen auf (2016) – an ein Leben, das auf einer nordfriesischen Insel begann und sie über das Bonner Büro des Magazins ins zwölfte Stockwerk des Spiegel-Hochhauses in Hamburg führte. Und an einen Mann, der für die deutsche Mediengeschichte bedeutsam war, in seinem Verhalten aber als kauzig, empfindlich und verschlossen galt. Beatrice Dernbach hat für das rkm-Journal geprüft, wieviel Intimität diese Medienbiografie zulässt und was der Herausgeber zeit seines Lebens selbst über sich preiszugeben wagte. Mehr

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Peter Rothenbühler: Frösche küssen – Kröten schlucken

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Auf Schilderungen aus seinem Privatleben verzichtet er. Ausgerechnet er, der Erfinder des Schweizer People-Journalismus: Peter Rothenbühler. In seiner gerade erschienenen Autobiografie Frösche küssen – Kröten schlucken erklärt er gleich zu Beginn: „Was privat ist muss privat bleiben, weil es eben privat ist, sage ich, (…) der seine lieben Promis immer vom Gegenteil zu überzeugen versuchte und damit oft Erfolg hatte“ (S. 16). Die Autobiografie erzählt vor allem seine berufliche Geschichte: Vom 68er-Journalist zum Medienentwickler und Chefredaktor bis zum Unternehmensberater, Hochschuldozenten und reflektierten Kolumnisten. In diesem Leben spiegelt sich auch ein Teil der jüngeren Schweizer Mediengeschichte: die Ausdifferenzierung der Boulevardmedien, die Verbreitung der People-Magazine sowie das neue Privatfernsehen. Mehr

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