Blog-Archive

Magali Trautmann: Show and Tell

Rezensiert von Karl N. Renner

Einzelrezension
Der Dokumentarfilm galt einmal, wie das der Dokumentarfilmer Peter Krieg 1986 spöttisch formulierte, als das “einzige Schlafmittel, das man durch die Augen einnehmen kann“ (25). Das hat sich deutlich verändert. Deutschland. Ein Sommermärchen, Die Reise der Pinguine, Bowling for Columbine sind nur die bekanntesten Beispiele jener Dokumentarfilme, die zunächst im Kino und dann im Fernsehen beachtliche Erfolge erzielten. Dieser Erfolg, so die These der filmwissenschaftlichen Dissertation von Magali Trautmann, geht insbesondere darauf zurück, dass sich diese Dokumentarfilme “als filmische Erzählung[en] mit all den Parametern präsentier[en], die auch dem fiktionalen Erzähltext zur Verfügung stehen“. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension, Rezensionen

Christian Hißnauer, Bernd Schmidt: Wegmarken des Fernsehdokumentarismus

Rezensiert von Karl N. Renner

Fernsehdokumentarismus_onlineEinzelrezension
Schon immer haben einzelne Publikationen der Reihe Close Up, die vom Haus des Dokumentarfilms in Stuttgart herausgegeben wird, Themen behandelt, die im Grenzgebiet von Kino und Fernsehen, von Dokumentarfilm, Fernsehdokumentarismus und Fernsehjournalismus anzusiedeln sind. Der Band Wegmarken des Fernsehdokumentarismus. Die Hamburger Schulen, den Christian Hißnauer und Bernd Schmidt nun in dieser Reihe vorlegen, ist die Pilotstudie eines größeren Projekts, das den deutschen Fernsehdokumentarismus aus einer mediengeschichtlichen Perspektive untersucht und insgesamt auf fünf Bände angelegt ist. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Kay Hoffmann, Richard Kilborn, Werner C. Barg (Hrsg.): Spiel mit der Wirklichkeit

Rezensiert von Ulrike Schwab

Spiel mit der Wirklichkeit_onlineEinzelrezension
Das Buch befasst sich mit einer Entwicklung, die seit den frühen 1990er Jahren rasant fortschreitet und von Medienwissenschaftlern und Feuilletonautoren beobachtet und hinterfragt worden ist: die Auflösung der Grenzen zwischen faktischer und fiktionaler Darstellung im Programmangebot von Fernsehen und Kino. Die vorliegende Bestandsaufnahme zur Entstehung neuer, ‘hybrider’ Formate geht überwiegend von den Bedingungen der deutschen Medienlandschaft aus und bezieht die britische Perspektive mit ein. Zu Wort kommen Medienwissenschaftler und Medienproduzenten – die Beiträge umfassen also die wissenschaftliche Analyse und den Praxiskommentar. Mehr

Getagged mit: , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Klaus Arnold; Walter Hömberg; Susanne Kinnebrock (Hrsg.): Geschichtsjournalismus

Rezensiert von Saskia Handro

Einzelrezension
Angesichts der wiederholt beschworenen Medialisierung oder gar Mediatisierung der Geschichtskultur drängt sich die Frage nach der Eigenlogik geschichtsjournalistischer Wissensproduktion auf. Wenngleich die Herausgeber auf eine theoretische Konzeptionalisierung verzichten, sondern sich eher induktiv dem Phänomenfeld nähern, fokussiert der Band eben nicht allein Medien als Speicher und Zulieferer des kollektiven Gedächtnisses, sondern modelliert in einem weiteren Sinne Geschichtsjournalismus als geschichtskulturelles Teilsystem, das eigenen Regeln folgt. Dabei betreten die Beiträge nicht in jedem Fall Neuland, aber sie führen zentrale, bislang eher getrennt betrachtete Aspekte massenmedialer Geschichtsproduktion zusammen. Schon vorab: Die Vernetzung von Produzenten- und Rezipientenperspektive mit inhaltlichen und formalen Aspekten geschichtsjournalistischen Erzählens gehört zu den Stärken des Bandes. Gerade in Zusammenschau der Beiträge erweisen sich diese systemspezifischen Zusammenhänge als konstitutiv für die Eigenart, Heterogenität und Dynamik geschichtsjournalistischen Erzählens. In forschungsmethodischer Hinsicht stellt jedoch die Vernetzung dieser Perspektiven eine große und bislang selten eingelöste Herausforderung dar. Folglich wenden sich auch die Beiträge dieses Sammelbandes zumeist einzelnen Dimensionen zu. Mehr

Getagged mit: , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Verena Grünefeld: Dokumentarfilm populär

Rezensiert von Tereza Smid

Einzelrezension
Wie hat es Michael Moore zum bisher erfolgreichsten Dokumentarfilmer geschafft? Warum locken seine Filme ein Millionenpublikum ins Kino und bieten gleichzeitig Kritikern unzählige Angriffsflächen? Diesen Fragen geht die Amerikanistin Verena Grünefeld in ihrer Dissertation mit spürbarer Begeisterung nach. Im Zentrum steht die detaillierte Analyse von Moores vier erfolgreichsten Filmen Roger and Me, Bowling for Columbine, Fahrenheit 9/11 und Sicko, die für die Autorin am aktuellen Ende der Entwicklung des Dokumentarfilm-Genres stehen. Im ersten historisch-theoretischen Teil versucht Grünefeld ebendiese Entwicklung aufzuzeigen, indem sie sich die auf die Höhepunkte der Dokumentarfilmgeschichte stützt, um diese später als Vergleichsfolie für Moores Filme zu verwenden. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension