Rezensiert von Hans-Dieter Kübler


Mindestens seit 2016 wird hierzulande über digitale Bildung – als Voraussetzung und/oder als Folge der allgemeinen Digitalisierung – diskutiert, postuliert oder auch geklagt. Doch – recht besehen – ist nach wie vor unklar oder umstritten, was und wie über die IT-Technologien und mit ihnen gelernt werden soll. Die einen – vorwiegend aus pädagogischer Sicht – versichern, dass sich Bildung (und Erziehung) stets den jeweiligen gesellschaftlichen, technischen, kulturellen und sozialen Gegebenheiten stellen, für sie qualifizieren und auch vor deren Auswüchsen und Fehlentwicklungen das Individuum ein wenig schützen muss. Die anderen lassen sich von den neuen Technologien vorderhand faszinieren, fordern adäquate Infrastrukturen und Hardware, modernste Software und Programme (die im Bildungssektor noch weitgehend fehlen) sowie gründliche Qualifizierung des Lehrpersonals. Wie weit sie sich dabei von technischen Sachzwängen und vom Markt instrumentalisieren lassen, bleibt wie bei früheren ähnlichen Phasen weitgehend unbedacht und unerörtert. In manchen der IT-Pionierländer wird längst vor Überanpassungen und Risiken gewarnt, mindestens bedachtsame Implementierung geplant und verfolgt.
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