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Astrid Zipfel: Wirkungstheorien der Medien- und-Gewalt-Forschung

Rezensiert von Jörn Ahrens

Einzelrezension
Medien wirken. Über diesen Umstand sind sich alle einig. Aber was das bedeutet, was für Konsequenzen Medienwirkung zeitigt, wie sie zu beurteilen ist und ob sie überhaupt gemessen werden kann, daran scheiden sich die Geister. Das Verhältnis von Medien und Gewalt ist schon lange Gegenstand wissenschaftlicher Untersuchungen und regelmäßig auch Thema öffentlicher, teilweise sehr breitenwirksamer Debatten. Einen wichtigen Strang nimmt hier ganz gewiss die sogenannte Medienwirkungsforschung ein, die sich mit der Wirkung von Medieninhalten auf deren Rezipienten befasst, wobei die Auseinandersetzung mit Inszenierungen von Gewalt in den verschiedenen Medienformaten sicher einen prominenten Platz einnimmt. Mehr

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Anna Jehle: Welle der Konsumgesellschaft

Rezensiert von Konrad Dussel

Einzelrezension
Rundfunkgeschichtsschreibung beschränkt sich in der Regel auf die Kultivierung einer Nische, die jenseits ihrer engen Grenzen zu Recht kaum wahrgenommen wird. Anna Jehle hat nun mit ihrer von Frank Bösch betreuten preisgekrönten Dissertation ein Buch vorgelegt, das breitere Aufmerksamkeit verdient. Ihre Geschichte der CLR/CLT – der Compagnie Luxembourgeoise de Radiodiffusion bzw. Télédiffusion – und ihres französischsprachigen Radioprogramms nach dem Zweiten Weltkrieg ist nicht nur eine akademische Abhandlung über einen x-beliebigen Privatsender und sein Angebot, sondern der Versuch, ein ganz spezielles Medienangebot nicht nur im Kontext seiner wichtigsten direkten Konkurrenten zu verorten, sondern auch die Interdependenzen zwischen allgemeiner ökonomischer, kultureller und medialer Entwicklung zu analysieren – genauso klar konzipiert wie überlegt ausgearbeitet und flüssig geschrieben. Mehr

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Martina Thiele: Medien und Stereotype

Rezensiert von Wolfgang R. Langenbucher

Einzelrezension
Zu Stereotypen allgemein und ihren Funktionen in den Medien liegen Forschungsergebnisse aus einer langen wissenschaftlichen Kontinuität vor, die nach Synthesen, Metaanalysen und systematischer Identifikation verbleibender Forschungslücken rufen. Diesen Anspruch realisiert Martina Thiele in ihrer umfangreichen Monographie Medien und Stereotype. Sie klärt Begriffe und Theorien, arbeitet die Geschichte des Forschungsfeldes auf und liefert Analysen zu Stereotypen aus den Bereichen Nationen und Ethnien, Religionen, Geschlechter, Alter und Berufe. Dabei widmet sich die Autorin, die im Fachbereich Kommunikationswissenschaft der Universität Salzburg tätig ist, auch der Frage, ob Stereotype nicht doch ein ,Körnchen Wahrheit’ enthalten und was dies für eine journalistische Berichterstattung bedeutet, die ohne Stereotype kaum auskommt. Mehr

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Mike S. Schäfer, Silje Kristiansen, Heinz Bonfadelli (Hrsg.): Wissenschaftskommunikation im Wandel

Rezensiert von Hans-Dieter Kübler

Wissenschaftskommunikation im WandelEinzelrezension
Studien zur Wissenschaftskommunikation scheinen Konjunktur zu haben, nimmt man die jüngsten Publikationen als Maß, wie auch einige Meta-Analysen aus den letzten Jahren bestätigen. Sogar ein “Handbuch“ ist dazu hierzulande bereits 2012 erschienen. Die Herausgebenden des vorliegenden Readers konstatieren zudem eine wachsende Institutionalisierung in der internationalen Kommunikationswissenschaft durch Arbeitsgruppen, Tagungen und Fachorgane. In Deutschland hat sich besonders eine Bielefelder Forschungsgruppe um den Wissenschaftssoziologen Peter Weingart darum gekümmert, da sie eine zunehmende “Verwissenschaftlichung der Gesellschaft“ sowie eine “Vergesellschaftung der Wissenschaft“ diagnostiziert. Mehr

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Annika Ehlers, Harald Rau: Startup-Finanzierung in der Medienbranche

Rezensiert von Ralf Spiller

Startup-Finanzierung in der MedienbrancheEinzelrezension
Facebook, Twitter und Google sind heute große Konzerne aus dem Technologie- und Medienumfeld, die mal klein angefangen haben. Am Beginn stand bei allen drei Unternehmen ein kleines Team mit einer guten, skalierbaren Geschäftsidee. Doch das allein reichte nicht aus für den Erfolg. Notwendig war außerdem eine Finanzierung der Entwicklung des neuen Produkts sowie die Finanzierung des Lebensunterhalts der Gründer in der Anfangsphase. Diesem wichtigen finanziellen Aspekt von Unternehmensgründungen widmen sich die Autoren Ehlers und Rau in ihrem Buch. Mehr

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Maria Edström, Ragnhild Mølster (Hrsg.): Making Change

Rezensiert von Heike Graf

Making ChangeEinzelrezension
Nordeuropa gehört zu den Vorreitern bei der Gleichstellung der Geschlechter im Arbeits- und Privatleben. Das bestätigt der im vorigen Jahr veröffentlichte Report des World Economic Forum, der die nordischen Länder auf die ersten fünf Plätze im globalen Ranking verweist. Mehr

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Ursula Hennigfeld (Hrsg.): Poetiken des Terrors

Rezensiert von Simone Sauer-Kretschmer

Poetiken des TerrorsEinzelrezension
Der von Ursula Hennigfeld im Heidelberger Universitätsverlag Winter herausgegebene Sammelband Poetiken des Terrors. Narrative des 11. September 2001 im interkulturellen Vergleich fußt auf einer im Mai 2013 in Osnabrück stattgefundenen Tagung. In ihrem Vorwort listet die Herausgeberin fünf zentrale Fragen, auf die die zwölf Beiträge des Bandes antworten wollen: Erstens soll es um die “Differenzqualität des Mediums Literatur“ gehen, zweitens um die diskursiven Prozesse der Wissensproduktion um 9/11, drittens stellt sich die Frage nach dem 9/11-Roman als neuer Gattung, viertens sollen die nationalen Unterschiede in den Narrativen untersucht werden und fünftens wird kritisch gefragt, inwiefern sich auch die wissenschaftliche Forschung an der “Konstruktion einer Wende oder eines Zäsur-Denkens“ beteiligt habe. Mehr

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Tristan Thielmann, Erhard Schüttpelz (Hrsg.): Akteur-Medien-Theorie

Rezensiert von Johanne Mohs

Thielmann_Akteur-Medien-TheorieEinzelrezension
Der von Erhard Schüttpelz und Tristan Thielmann herausgegebene Sammelband Akteur-Medien-Theorie widmet sich den medientheoretischen Implikationen der maßgeblich vonBruno Latour entwickelten Akteur-Netzwerk-Theorie (ANT). Ausgehend von der Annahme, dass “[e]in gewisser Teil der ANT […] immer schon Medientheorie gewesen” ist, stellt der umfangreiche Band klassische Texte der ANT von Bruno Latour und Antoine Hennion sowie aktuelle sozialwissenschaftliche und wissenschaftstheoretische Untersuchungen nebeneinander, die den impliziten Medienbegriff der ANT veranschaulichen sollen. Die Herausgeber nehmen sich mit ihrem Vorhaben einer medientheoretischen Konjunktur an, die oft als die “auffälligste” oder “interessanteste” Entwicklung der kulturwissenschaftlichen Medienforschung aus den letzten Jahren oder auch als ihre “überaus vielversprechende Neuformulierung” bezeichnet wurde. Mehr

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Bernard Schüler: Der Ullstein Verlag und der Stummfilm

Rezensiert von Patrick Rössler

Schüler_Der Ullstein Verlag und der StummfilmEinzelrezension
Kaum ein Branchenkongress ohne Vortrag über Triple Play, kaum ein Filmfestival ohne Vermarktertreffen – crossmediale Verwertungsketten sind inzwischen eher die Regel denn die Ausnahme in der Content-Produktion. Ein Phänomen des Internet-Zeitalters oder zumindest der explosionsartigen Ausweitung des Medienmarktes seit den 1980er Jahren, könnte man meinen, aber weit gefehlt: Schon eingangs der Weimarer Republik schmiedeten der einflussreiche Ullstein-Verlag und die zweitgrößte deutsche Filmfirma, die Decla-Bioscop AG, eine strategische Allianz. Die Uco-Film GmbH als gemeinsames Tochterunternehmen hatte einzig den Zweck, die zuvor in der Berliner Illustrierten Zeitung, einem der Flaggschiffe des Hauses Ullstein, erschienenen Fortsetzungsromane auf die Leinwand zu bringen. Diese enge Partnerschaft zwischen Presse und Film war seinerzeit tatsächlich noch ohne Vorbild, denn der Schritt des Kinos von der Jahrmarktattraktion zu einer ernstzunehmenden kulturellen Unternehmung lag noch nicht lange zurück, und seinen unzweifelhaften kommerziellen Potenzialen haftete noch immer ein zweifelhaftes Image an. Mehr

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Peter Szyszka; Dagmar Schütte; Katharina Urbahn: Public Relations in Deutschland

Rezensiert von Reinhild Rumphorst

Einzelrezension
PR-Arbeit kann vieles sein: Sinnfreies Schönschreiben irrelevanter Ereignisse ebenso wie das Entwickeln und Kommunizieren einer gemeinwohl- verträglichen Unternehmenspolitik. Niemand kann zudem mit Sicherheit sagen, wie viele Menschen mit solchen Tätigkeiten in Deutschland Einkommen erzielen: sind es 20.000 oder 50.000? Die einen nennen sich Öffentlichkeits- arbeiter, betreiben jedoch Marketing, die anderen machen Public Relations, firmieren aber als Journalisten oder Geschäftsführer. Das Berufsfeld Public Relations ist statistisch und wissenschaftlich bestenfalls an den Rändern beackert. Im Frühjahr 2002 begann daher an der Fachhochschule Osnabrück ein ambitioniertes Projekt: Public Relations in Deutschland sollte in ihren organisationsfunktionalen Zusammenhängen empirisch erfasst werden. Aus nachvollzieh- baren Gründen beschränkten die Forscher ihre Studie schließlich auf den Bereich der Wirtschaftskommunikation; auch dies war noch eine Herkulesaufgabe. Seit 2009 liegen nun die Ergebnisse als Buchveröffentlichung vor. Mehr

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