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Frank Lobigs, Gerret von Nordheim (Hrsg.): Journalismus ist kein Geschäftsmodell

Rezensiert von Wolfgang Seufert

Journalismus ist kein GeschäftsmodellEinzelrezension
“Was bedeutet die kapitalistische Entwicklung innerhalb des Pressewesens für die soziologische Position der Presse im Allgemeinen, für ihre Rolle innerhalb der Entstehung der öffentlichen Meinung?” Diese von Max Weber 1910 auf dem ersten Deutschen Soziologentag gestellte Frage hat nichts von ihrer Aktualität verloren. Zum einen ist die überwiegende Zahl der Journalisten immer noch in gewinnorientierten Unternehmen tätig. Zum anderen unterliegen die wirtschaftlich-technischen Grundlagen der Presse (und der in den letzten 100 Jahren hinzugekommenen Massenmedien) einem permanenten Wandlungsprozess, der immer auch die Arbeitsbedingungen von Journalisten verändert. Mehr

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Jeff Kaye; Stephen Quinn: Funding Journalism in the Digital Age

Rezensiert von Lars Rinsdorf

Einzelrezension
Jeff Kaye und Stephen Quinn gehen in ihrem Buch einer Frage nach, mit der sich die gesamte Nachrichtenbranche intensiv beschäftigt: Wie lässt sich Journalismus in Zukunft finanzieren? Eine einfache Antwort darauf liefert auch dieser Band nicht, aber immerhin zwei wichtige Erkenntnisse: Jedes erfolgreiche Geschäftsmodell muss passgenau auf das journalistische Angebot zugeschnitten sein, das es finanzieren soll. Und kaum ein Angebot wird sich – wie bisher – auf eine Erlösquelle verlassen können. Wer sich auf die Suche nach dem Erfolgsrezept für seine eigene Redaktion macht, findet in dem Band zahlreiche Zutaten. Denn Kaye und Quinn stellen unterschiedlichste Finanzierungquellen vor – von Spenden über die Mikrofinanzierung bis zur Integration von E-Commerce-Elementen in journalistische Angebote. Zusätzlich setzen sie sich mit Innovationen bei klassischen Geschäftsmodellen wie der Anzeigenfinanzierung auseinander. Dabei geizen sie nicht mit Beispielen und Fallstudien, die meist aus dem anglo-amerikanischen Sprachraum stammen. Der in Teilen anekdotische Stil mit vielen Zitaten von Experten und Praktikern macht diese Übersicht zudem gut lesbar. Mehr

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Guido Schröder: Positive Medienökonomik

Rezensiert von Marie Luise Kiefer

schroder2008Einzelrezension
Der Autor will mit diesem Buch, dem seine Dissertation zugrunde liegt, das Defizit medienökonomischer Theoriebildung abbauen – und das unter Rückgriff ausschließlich auf das Instrumentarium der (neo)klassischen Ökonomik. Interdisziplinär geprägten Versuchen, eine Medienökonomik zu entwickeln, erteilt er eine Absage: Das Einfügen ökonomikfremder Modellelemente aus der Publizistikwissenschaft, der Soziologie oder Politologie bedeute weniger eine „Ergänzung des ökonomischen Ansatzes, sondern vor allem dessen Relativierung“, was die Gefahr berge, dass eine so entwickelte Medienökonomik an wissenschaftlichem Gehalt verlöre und für konkrete Probleme nur beliebige Erklärungen anzubieten hätte. Mehr

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