Rezensiert von Nicolai Volland


Der rasante Aufstieg  Chinas zur wirtschaftlichen und politischen Großmacht ist zweifelsohne  eine der wichtigsten Mediengeschichten der vergangenen zwei Jahrzehnte.  Gleichzeitig ist China im Begriff, zur Medienmacht zu werden — als  zentrale und kontinuierliche Präsenz in den internationalen Massenmedien  einerseits, und andererseits als einflussreicher Player auf einem  globalisierten Medienschauplatz.  Zeitungsleser und Fernsehzuschauer  werden nahezu täglich mit Meldungen und Berichten über die Volksrepublik  konfrontiert, und aller Sparzwänge zum Trotz stocken deutsche  Medienunternehmen ihre Chinakapazitäten auf. Die chinesische Regierung  versucht indessen sich mittels enormer Investitionen in den  Mediensektor mehr Gehör im Ausland zu verschaffen und so ihren  internationalen Einfluss auszubauen. Beide Entwicklungen weisen jedoch  auch auf das Paradox einer kapitalistisch ausgerichteten Wirtschaftsmacht  mit kommunistisch-autoritärer Führung hin: während Chinas staatlich  gelenkte Medien bemüht sind, auf dem internationalen Medienmarkt  Glaubwürdigkeit zu finden, versuchen ausländische Korrespondenten in  China innerhalb der ihnen auferlegten Beschränkungen zu navigieren und dem Publikum in den Heimatländern den Aufstieg Chinas von der dritten in  die erste Welt zu erklären. 
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