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Irma Nelles: Der Herausgeber. Erinnerungen an Rudolf Augstein

Rezensiert von Beatrice Dernbach

Einzelrezension
Irma Nelles war 30 Jahre für das Hamburger Magazin Der Spiegel als Sekretärin und Redakteurin tätig. In dieser Zeit leitete sie knapp zehn Jahre lang das Büro des Herausgebers Rudolf Augstein. Für den Aufbau Verlag schrieb sie nun ihre Erinnerungen auf (2016) – an ein Leben, das auf einer nordfriesischen Insel begann und sie über das Bonner Büro des Magazins ins zwölfte Stockwerk des Spiegel-Hochhauses in Hamburg führte. Und an einen Mann, der für die deutsche Mediengeschichte bedeutsam war, in seinem Verhalten aber als kauzig, empfindlich und verschlossen galt. Beatrice Dernbach hat für das rkm-Journal geprüft, wieviel Intimität diese Medienbiografie zulässt und was der Herausgeber zeit seines Lebens selbst über sich preiszugeben wagte. Mehr

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Christoph Bultmann: Gut gefälscht

Rezensiert von Petra Sorge

Gut gefälschtEinzelrezension
Ein erzkonservativer Sektenführer, der gegen kurdische Separatisten hetzt: So beschrieb der Spiegel 2012 den türkischen Imam Fethullah Gülen. Als Beleg diente ein Zitat Gülens, das der Erfurter Theologe Christoph Bultmann als Fälschung erkannt haben will. Seine Beobachtung hat er dokumentiert in Gut gefälscht, erschienen im Ulenspiegel-Verlag. Bultmann sah einen Verstoß gegen das Wahrhaftigkeits- und Sorgfaltsgebot der Ziffern 1 und 2 des Pressekodexes. Doch der Presserat wies seine Beschwerde als unbegründet zurück, genauso wie zwei weitere Anträge, etwa, weil der Spiegel das Zitat später wiederholte. Bultmanns These: Der Presserat habe “ein gefälschtes Zitat” zu Unrecht als ethisch einwandfrei bewertet. Dies sei “[w]ohl deshalb [geschehen], weil sie [die Zitatfälschung] im Spiegel steht“. Mehr

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