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Peter Glotz: Das Gespräch ist die Seele der Demokratie

Rezensiert von Carsten Brosda

Das Gespräch ist die Seele der DemokratieEinzelrezension
Ein Anflug von Melancholie lässt sich kaum vermeiden, wenn man den im Nomos-Verlag erschienenen Sammelband Das Gespräch ist die Seele der Demokratie zur Hand nimmt, in dem Wolfgang R. Langenbucher und Hans Wagner medien- und kommunikationspolitische Texte von Peter Glotz zusammengetragen haben. Wortgewaltig und präzise, leidenschaftlich und zugleich auf der Höhe der jeweiligen Debatte belegt das Vermächtnis des sozialdemokratischen Medienpolitikers, zu welchen gesellschaftlichen Beiträgen das kommunikationswissenschaftliche Instrumentarium fähig ist, wenn man es nur zur Anwendung bringen will. Es zeigt damit zugleich, welche Perspektive uns in den aktuellen Diskussionen über die Zukunft der digitalen Öffentlichkeit bisweilen schmerzlich fehlt. Mehr

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Christian Haase; Axel Schildt (Hrsg.): “Die Zeit” und die Bonner Republik

Rezensiert von Gabriele Toepser-Ziegert

Einzelrezension
Im März 2007 fand in Hamburg eine Tagung zur Geschichte der Wochenzeitung “Die Zeit” statt, die von der dort beheimateten Forschungsstelle für Zeitgeschichte und der Universität Nottingham ausgerichtet wurde. Die Herausgeber des vorliegenden Sammelbandes, Axel Schildt und Christian Haase, die beide Institutionen repräsentieren, haben die 15 Referate in drei Blöcke (“Aufbruch, Liberalisierung und soziale Modernisierung”, “Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit”, “‘Die Zeit’ und die zwei deutschen Staaten”) zusammengefasst und ihnen zwei Übersichtsreferate über die Entwicklung der Wochenzeitung von ihrer Lizenzierung im Februar 1946 bis zur Wiedervereinigung 1989 hinsichtlich der deutschen Innen- wie Außenpolitik vorangestellt. Mehr

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Michael Brocke et al.: Visionen der gerechten Gesellschaft

Rezensiert von Petra Herczeg

Einzelrezension
Ausgehend von Gershom Sholems Feststellung, nach der es ein Mythos gewesen sei, dass es im 19. Jahrhundert einen “im Kern” unzerstörbaren deutsch-jüdischen Dialog gegeben habe, der erst durch die Shoah zerstört worden sei, versuchen die Autorinnen und Autoren die Diskursangebote der jüdischen Publizistik zu “Staat, Nation, Gesellschaft” zu analysieren, die gegen die Mehrheitspublizistik nicht angekommen sind. Dies dokumentieren die Autoren bereits im ersten Satz der Publikation: “Vor nun über 100 Jahren mussten Repräsentanten der jüdischen Minderheit in Deutschland feststellen, dass ihr Wunsch nach einer gemeinsamen jüdisch-christlichen Zivilgesellschaft von der Mehrheitsgesellschaft noch immer und erneut zurückgewiesen wurde.” Mehr

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Frank Bösch, Constantin Goschler (Hrsg.): Public History

Rezensiert von Martina Thiele

bösch&goschlerEinzelrezension
Mit der Vergangenheit beschäftigt sich nicht nur der Historiker, der einen Lehrstuhl für Geschichte innehat. Auch “fachfremde” Wissenschaftler sowie Zeitzeugen, Schriftsteller, Juristen und Journalisten schreiben über geschichtliche Themen. Mit dem Band “Public History” spüren die Autorinnen und Autoren den Trennlinien nach zwischen Wissenschaft, Publizistik und Schriftstellerei, zwischen Fakten und Fiktionen. Das Besondere an diesem Buch aber besteht darin, dass die Herausgeber Frank Bösch und Constantin Goschler – beide Inhaber von Lehrstühlen für Geschichte – nun gerade nicht beklagen, wie sehr die universitäre Geschichtsforschung durch “Laienhistoriker” gestört wird, sondern im Gegenteil die Anstöße, die durch Public History erfolgt sind, als außerordentlich wichtig erachten für die Geschichtswissenschaft und die Gesellschaft insgesamt. Mehr

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