Blog-Archive

Tobias Eberwein: Literarischer Journalismus

Rezensiert von Gunter Reus

Literarischer JournalismusEinzelrezension
Wenn etwas in den vergangenen Jahren an den systemtheoretischen Arbeiten zum Journalismus nicht überzeugen konnte, dann war es die Verbannung des Subjekts aus dem journalistischen Geschehen. Allmählich jedoch bildet sich wieder ein Bewusstsein für Kreativität und Verantwortung des Einzelnen heraus. Auch Tobias Eberwein tritt in seiner Dortmunder Dissertation an, den Eigenwillen des Autors zu rehabilitieren. Und er tut es – das ist kühn – mit einem systemtheoretischen Ansatz. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Andreas Graf von Bernstorff: Einführung in das Campaigning

Rezensiert von Ralf Spiller

Einzelrezension
Bücher zur Planung und Durchführung von Kampagnen gibt es eine ganze Menge, jedoch nur wenige die sich speziell oder im Schwerpunkt mit NGO-Kampagnen beschäftigen. Ein schmaler Band, erschienen im Carl-Auer-Verlag, nimmt sich nun in kompakter Form auf knapp 120 Seiten diesem Schwerpunkt an.

Das Buch ist in fünf Kapitel gegliedert. Das erste handelt vom Handwerk des Campaignings. Dabei werden anhand von Beispielen wichtige Elemente und Handlungsfiguren der Kampagnenführung dargestellt. Die kurz skizzierten Kampagnen, illustriert mit einigen aufschlussreichen Fotos, stammen aus der deutschen Umweltbewegung oder – noch genauer – aus der eigenen Kampagnenarbeit des Autors für die Umweltschutzorganisation Greenpeace. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Tilmann Sutter: Medienanalyse und Medienkritik

Rezensiert von Christian Rudeloff

Einzelrezension
Tilmann Sutter legt mit dem Band Medienanalyse und Medienkritik eine Zusammenstellung ausgewählter eigener Aufsätze vor, die in den vergangenen Jahren in ganz unterschiedlichen Kontexten geschrieben – und größtenteils auch schon publiziert wurden. Die überwiegende Mehrheit der Beiträge ist in den vergangenen zehn Jahren entstanden, einige andere bereits in der zweiten Hälfte der 1990er-Jahre. Für die vorliegende Veröffentlichung wurden sie überarbeitet bzw. erweitert. Den kleinsten gemeinsamen Nenner finden die Texte in ihrem Selbstverständnis als genuin mediensoziologische. Sie “verorten sich […] entschieden im vergleichsweise dünn besetzten Gebiet der Mediensoziologie”, so Sutter. Damit grenzt der Autor sie explizit von interdisziplinär angelegten Stoßrichtungen in den Medien- und Kommunikationswissenschaften ab, hinter denen sich “eine Schwächung der beteiligten Einzeldisziplinen eingeschlichen haben” könnte. Um dieser vermeintlichen Schwächung entgegenzuwirken, empfiehlt Sutter den diversen Einzeldisziplinen eine zumindest vorübergehende Konzentration auf ihre jeweils spezifischen programmatischen Stärken. Der vorliegende Band soll hierzu einen Beitrag leisten. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Bettina Fackelmann: Ambivalenz der Macht

Rezensiert von Pascal Tanner

Einzelrezension
“Hin und wieder bekommt eine Behörde, eine Abteilung oder Gruppe einen neuen Chef. Der Wechsel des Vorgesetzten gehört zu den wenigen aufregenden Ereignissen im Verwaltungsalltag. Man fühlt die Nervosität auf den Fluren der Ministerien, wenn die Wahlresultate bekanntwerden und ein neues Regime in Aussicht steht”. Umbrüche in Verwaltungen sind, wie Luhmann in diesem frühen Text festhielt, von Unsicherheit begleitet. So auch die Verwaltungsreform in Berlin, in Zuge derer die Bezirke Tempelhof und Schöneberg im Jahr 2001 zusammen-gelegt wurden. In der Konsequenz fanden Umschichtungen statt, die Bettina Fackelmann dokumentierend begleitete. Sie zeichnet die Auswirkungen der Fusion auf die interne Kommunikation nach. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Scarlett Schneider: Grenzüberschreitende Organisationskommunikation

Rezensiert von Reinhold Fuhrberg

Einzelrezension
Die vorliegende Dissertationsschrift bildet den Auftakt der Buchreihe Studien zur Organisationskommunikation der Erstgutachterin und Herausgeberin Anna Maria Theis-Berglmair. Sie geht der Frage nach, inwieweit Organisationen in der Lage sind, in ihrer internen Kommunikation “grenzüberschreitende” Kommunikation zu meistern. Damit ist jedoch weniger die internationale Kommunikation zwischen Unternehmenseinheiten im In- und Ausland gemeint. Vielmehr bestehen in ihrer systemtheoretischen Betrachtung Organisationen aus Kommunikation. Sie verwendet dabei einen weniger trivialen Kommunikationsbegriff. Wie gelingt es durch Kommunikation Grenzen zu schaffen und diese durch Kommunikation zu überwinden? Unterscheidungen sind dabei u. a. Abteilungsgrenzen, hierarchische Abgrenzungen, Projektgrenzen, Standortgrenzen nach Zentrum oder Peripherie sowie formale bzw. informale Abläufe. “Kommunikation mit Kollegen aus anderen Kulturkreisen, Funktionsbereichen oder Hierarchiestufen stellen eine echte Herausforderung für die Organisationsmitglieder dar”. Mehr

Getagged mit: , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Klaus Arnold: Qualitätsjournalismus

Rezensiert von Vinzenz Wyss

Einzelrezension
Um es gleich vorweg zu nehmen: Klaus Arnold legt mit seinem Werk einen Meilenstein, der in der künftigen Qualitätsforschung der Journalistik nicht übersehen werden kann. Der Privatdozent habilitierte 2008 an der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt mit dieser herausragenden Arbeit, die sowohl in der Journalismus- forschung als auch in der Medienpraxis einen Nerv der Zeit trifft. Der Autor geht davon aus, “dass es bald weniger Zeitungsverlage geben wird, die nur noch einen kleineren Teil der Bevölkerung erreichen werden”. Da interessiert natürlich sowohl Wissenschaft als auch Praxis die Frage, ob die Tageszeitung trotz überholter Finanzierungsmodelle und in Konkurrenz mit neuen Medien bestehen kann, indem sie auf Qualitätsjournalismus setzt? Diese Frage kann freilich so auch Arnold nicht beantworten. Man erfährt aber, wie journalistische Qualität definiert und operationalisiert werden kann und ob theoretisch fein säuberlich hergeleitete Qualitätskriterien auch vom Publikum der Tageszeitung als relevant erachtet werden. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Beatrice Dernbach: Die Vielfalt des Fachjournalismus

Rezensiert von Lutz Frühbrodt

Einzelrezension
Fachjournalismus? Der Begriff kursiert nun schon seit über einem Jahrzehnt verstärkt in der Medienszene. Ein Fachjournalisten-Verband hat sich etabliert. Und erste anwendungs- orientierte Fachliteratur, meist von Praktikern für Praktiker, ist erschienen – zuletzt die zweite, völlig überarbeitete Auflage von Fachjournalismus. Expertenwissen professionell vermitteln, herausgegeben von Siegfried Quandt und dem Deutschen Fachjournalisten- verband. Inzwischen sind zwar auch zahlreiche Untersuchungen zu den einzelnen Ausprägungen des Fachjournalismus veröffentlicht worden. Doch die wissenschaftliche Auseinandersetzung mit dem Phänomen als Ganzes hat bisher noch Seltenheitswert, weshalb es allein schon deshalb löblich ist, dass Beatrice Dernbach eine umfassende und systematische Annäherung an das Thema unternommen hat. Mehr

Getagged mit: , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Christian Filk: Episteme der Medienwissenschaft

Rezensiert von Ralf Adelmann

Einzelrezension
Über die Studierenden der Medienwissenschaften existiert das Vorurteil, dass ihre Studienwahl damit zu tun habe, zukünftig ‘irgendetwas-mit-Medien’ machen zu möchten. Die von Christian Filk durchgeführte Studie Episteme der Medienwissenschaft versucht für die Seite der Wissenschaft zu untersuchen, warum dieses ‘irgendetwas-mit-Medien’ in eine transdisziplinäre Ausrichtung der Medienforschung mündet: “Die Studie Episteme der Medienwissenschaft bemüht sich, sich den konzeptuellen Anforderungen und Herausforderungen einer solchen transgressiven Kooperation in der Medienforschung offensiv zu stellen”. Unter “Medienforschung” versteht Filk sowohl kulturwissenschaftlich als auch sozialwissenschaftlich fundierte Medien- und Kommunikationswissenschaften. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Annette Siemes: Zahlen in Medienangeboten

Rezensiert von Wiebke Loosen

Einzelrezension
Zahlen in Medienangeboten sind aus der journalistischen Berichterstattung nicht wegzudenken und spielen unter anderem eine zentrale Rolle bei der Darstellung von Umfrageergebnissen, Wirtschaftsdaten und Grafiken. Auf derart anwendungsorientierte Beispiele zielt die Arbeit von Annette Siemes, die 2008 an der TU Chemnitz als Dissertation angenommen wurde, allerdings nicht unmittelbar ab. Ihr geht es sehr viel grundlegender und in theoretischer und empirischer Hinsicht um die Funktion von Zahlen bei der Konstruktion von Wirklichkeit sowie um die Muster des Umgangs mit Zahlen in Kommunikationen, welche sie anhand von Medienangeboten analysiert. Bei diesem Vorhaben geht die Autorin in allen Teilen ihrer über 350 Seiten umfassenden Arbeit sehr genau, fast schon akribisch zu Werke. Mehr

Getagged mit: , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension

Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell, Horst Pöttker, Bernd Semrad (Hrsg.): Journalistische Persönlichkeit

Rezensiert von Carsten Brosda

Einzelrezension
Festschriften sind bisweilen eine schwierige Sache. Im schlechten Fall gleichen sie dem Gemischtwarenangebot eines durchschnittlichen bundesdeutschen Kaufhauses, ohne eigenes Profil und damit auch ohne nötige Prägnanz. Ganz anders dagegen der Band Journalistische Persönlichkeit. Fall und Aufstieg eines Phänomens, den Wolfgang Duchkowitsch, Fritz Hausjell, Horst Pöttker und Bernd Semrad anlässlich der Emeritierung von Wolfgang R. Langenbucher vorgelegt haben. Genauso wie der Jubilar hat auch dieser Band ein Programm: die Rehabilitierung der Kategorie der Persönlichkeit in der Journalismusforschung, nicht zuletzt mit dem Ziel, auch historische und kulturelle Dimensionen journalistischer Kommunikation sichtbar zu machen. Mehr

Getagged mit: , , , , , , , , , , ,
Veröffentlicht unter Einzelrezension
 1 2