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Stephanie Heinecke: Fit fürs Fernsehen

Rezensiert von Christoph Bertling

Fit fürs FernsehenEinzelrezension
Ausgangsbeobachtung der vorliegenden Arbeit ist die Allgegenwärtigkeit des Sports in den Medien sowie der immer stärker werdende Konkurrenzkampf von Sportarten um mediale Aufmerksamkeit. Dies führt die Autorin zur Frage wer diese Entwicklung auslöst und warum gerade in den vergangenen Jahren eine besonders starke Medialisierung im Sport zutage tritt. Formuliertes Ziel der Untersuchung ist es somit, “Medialisierung anhand des gesellschaftlichen Teilsystems Sport zu analysieren, genauer gesagt anhand des modernen Spitzensports und seinem Zusammenspiel mit dem Medium Fernsehen“ (27f.). Die Studie geht dabei von der Grundthese aus, dass “seit 1984 in sämtlichen untersuchten Sportarten Anpassungen an die Bedürfnisse und Anforderungen des Fernsehens vorgenommen wurden. Es wird angenommen, dass sich solche Maßnahmen auf der Programmebene manifestieren und damit anhand von Regeländerungen erkennbar sind”. Mehr

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Basiswissen für die Medienpraxis

Rezensiert von Markus Paul

Sport-BasiswissenEinzelrezension
Eine Umkleidekabine in den Katakomben eines Fußball-Stadions. Es ist Pause. Man sieht eine Toilette. Hier erleichtern sich zwei Spieler, dazwischen der Moderator eines Sportsenders. Dann kommt der Werbespruch: “Mittendrin statt nur dabei”. Der Spot ist zum geflügelten Wort geworden – und er beschreibt ein strukturelles Grunddilemma des gesamten Sportjournalismus: die richtige Balance von Distanz und Nähe. Und gerade der Sportjournalismus krankt daran, oftmals allzu nah zu sein. Denn wer mittendrin ist, behält selten den Überblick. Ein denkbar schlechter Standort für Journalisten. Mehr

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Roy Krøvel, Thore Roksvold (Hrsg.): We Love to Hate Each Other

Rezensiert von Thomas Schmidt-Lux

Einzelrezension
Der vorliegende Band ist das Ergebnis einer Zusammenarbeit skandinavischer Sozial- und MedienwissenschaftlerInnen. Aus unterschiedlichen Perspektiven will der Sammelband das Zusammenspiel von Fußball, Journalismus, kulturellen Identitäten, Ideologien und Fankultur beleuchten. Allen Aufsätzen liegen dabei eigene empirische Forschungen zugrunde, was das Buch grundsätzlich lesenswert und informativ macht. Mehr

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Katja Schmitz-Dräger: Vom “Wunder von Bern” bis “Schwarz-Rot-Geil”

Rezensiert von Reimar Zeh

Einzelrezension
Fußballweltmeisterschaften sind herausragende Ereignisse für die teilnehmenden Nationen. Vieles spricht dafür, dass diese Ereignisse weit über den Sport hinaus von Bedeutung sind. Wettkämpfe dieser Art sind im besonderen Maße Medienereignisse bzw. mediatisierte Ereignisse. Betrachtet man die Berichterstattung darüber, lässt sich einiges über die gesellschaftliche Bedeutung der Turniere ablesen. Schmitz-Dräger vergleicht die Berichterstattung der Bild-Zeitung zu den Fußballweltmeisterschaften 1954, 1974 und 2006 und wählt einen sehr interessanten Blickwinkel, um die Entwicklung dieses Boulevardmediums nachzuzeichnen. Für die Autorin steht die Konstruktion des Nationalen im Mittelpunkt. Nationale Identität lässt sich, wie auch hier erneut deutlich wird, gut mit Emotionen verbinden, die gerade bei internationalen Sportereignissen fast unweigerlich bedient werden. Mehr

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Thomas Horky, Thorsten Schauerte, Jürgen Schwier, DFJV (Hrsg.): Sportjournalismus

Rezensiert von Daniel Nölleke

SportjournalismusEinzelrezension
Die Herausgeber des Sammelbandes Sportjournalismus versuchen sich an der eierlegenden Wollmilchsau. Übertragen auf den (Fußball-)Sport heißt das: Das Ziel des Bandes ist in etwa so hehr wie das Bestreben, einen talentierten Fußballer zu einem wuchtigen und kopfballstarken Strafraumstürmer zu trainieren, der das Spiel dribbelstark und kreativ lenkt, dabei zweikampfstark in der Abwehr agiert und stets als Führungs- spieler vorangeht. Für den 326 Seiten starken Band zeigt sich dieses Anliegen in der Heterogenität der Inhalte: Das Verhältnis von Sport und Medien wird theoretisch verortet, empirisch vermessen und praxisorientiert abgesteckt; der Prozess der sportjournalistischen Kommunikation wird von der Recherche bis zur Rezeption modelliert; wissenschaftliche und praktische Perspektiven werden integriert; unterschiedliche Strukturelemente wie Organisationen und Rollen fokussiert. Aber: Ist all dies in einem Band zu leisten? Kurz gesagt: Der Band ist nicht in allen Bereichen Champions-League-tauglich. Mehr

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Matthias Marschik, Rudolf Müllner (Hrsg.): “Sind’s froh, dass Sie zu Hause geblieben sind.”

Rezensiert von Rainer Rosenberg

Einzelrezension
“Sind’s froh, dass Sie zu Hause geblieben sind.” Der Satz des österreichischen Radio-Sportreporters Heribert Meisel aus dem Jahr 1949 beim Länderspiel Österreich gegen die Türkei wurde von den Herausgebern ausgewählt, um zu demonstrieren, wofür die Mediatisierung des Sports unter anderem steht: für die Wahlmöglichkeit bei Fernsehübertragungen dranzubleiben oder abzuschalten, bei Zeitungsberichten weiterzublättern, im Internet woanders hinzuklicken. Sport aus “zweiter Hand” genossen ist weniger anstrengend, weniger gemeinschaftsbildend und hat mit den Wirklichkeiten an den Austragungsorten von sportlichen Wettkämpfen nur mittelbar zu tun – mediatisiert eben. Mehr

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Christoph Bertling: Sportainment

Rezensiert von Michael Schaffrath

bertling2009Einzelrezension
Christoph Bertling widmet sich einem Thema, das in der sportpublizistischen Literatur bisher nur rudimentär berücksichtigt wurde, womit der Arbeit ein gewisses Maß an Originalität zu attestieren ist. Die Relevanz der Fragestellung ist sicher gegeben, die zu ihrer Beantwortung gewählten theoretischen wie empirischen Herangehensweisen sind aber mit einigen Defiziten behaftet. Auffallend ist zunächst das eklatante Missverhältnis zwischen dem theoretischen Teil mit 219 Seiten und dem empirischen Part mit “nur” 43 Seiten. Zu Beginn wird der zentrale Begriff der “nichtfiktiven Unterhaltung” facettenreich und quellenmäßig gut verortet aufgearbeitet, um auf dieser Basis neue Begriffsbestimmungen zu entwickeln. Mehr

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Michael Steinbrecher: Olympische Spiele und Fernsehen

Rezensiert von Jan Lucas

steinbrecher2009Einzelrezension
Michael Steinbrecher ist vor allem durch seine Bildschirmpräsenz als Sportreporter bekannt. Mit dem vorliegenden Werk, welches auf seiner im Jahr 2008 abgeschlossenen Dissertation beruht, begegnet er uns als Wissenschaftler, der sich intensiv mit dem Verhältnis der (öffentlich-rechtlichen) Fernsehsender zu den medialen Megaereignissen der olympischen Spiele befasst. Den Kern der Arbeit stellt eine empirische Analyse der Olympiaberichterstattung der öffentlich-rechtlichen Fernsehsender über sechs olympische Spiele (drei Sommer- sowie drei Winterspiele) im Zeitraum von 1996 bis 2006 dar. Erstmals wird hier das olympische Sportprogramm von ARD und ZDF in unterschiedliche, objektivierbare Kategorien der Berichterstattung unterteilt und der jeweilige zeitliche Anteil dieser Elemente an der gesamten Olympiaberichterstattung sekundengenau gemessen. Hiermit stellt Steinbrecher eine empirische Grundlage für eine tiefergehende Diskussion und Analyse der sportjournalistischen Begleitung der olympischen Spiele durch die öffentlich-rechtlichen Fernsehanstalten bereit. Mehr

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