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Kristina Jaspers, Nils Warnecke, Gerlinde Waz, Rüdiger Zill (Hrsg.): Future Worlds

Rezensiert von Stefan Schenk-Haupt

Klassiker
Der Band Future Worlds ist entstanden als Begleitbuch zur Ausstellung “Things to Come” (2016) des Museums für Film und Fernsehen sowie des Einstein Forums. Zur Vorbereitung der Beiträge wurde im Vorfeld ein Symposium abgehalten. Während sich die Ausstellung ganz allgemein um Zukunftsentwürfe sowohl aus dem künstlerischen Bereich als auch aus den Natur- und Sozialwissenschaften drehte, bleibt das Buch “aus pragmatischen Gründen“, wie die Herausgeber sagen, auf Darstellungen “im filmtheoretischen Bereich“ beschränkt. Mehr

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Matthias Völcker: Fan-Sein. Die Identität des Star Wars Fans

Rezensiert von Julia Elena Goldmann

Klassiker
„Tue es oder tue es nicht. Es gibt kein Versuchen.“ – „Deine Wahrnehmung bestimmt deine Realität.“ – „Als ich euch verließ, war ich der Schüler, doch jetzt bin ich der Meister.“ Jeder, der sich als Fan der legendären ,Space Opera‘ bezeichnet, weiß diese Zitate zu verorten: Star Wars hat Kulturgeschichte geschrieben und tut es noch immer – auch dank einer unermesslichen Fangemeinde. Die aktuelle Monographie von Matthias Völcker (2016) zentriert die Bedeutung von George Lucas‘ Filmepos für die Identitätskonstruktion seiner Anhänger. Auf Basis von 25 Interviews mit Fans von sieben bis 46 Jahren ist der Göttinger Erziehungs- und Sozialwissenschaftler der Frage nachgegangen, wie die Inhalte der Filmreihe, Spin-offs und zugehörige Merchandising-Artikel in die jeweilige Lebenswelt integriert werden. Julia Elena Goldmann hat sich ins Universum der Studie begeben und ist ohne Schaltkreiskollaps zurückgekehrt, um im rkm-Journal darüber zu berichten. Mehr

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Krieg und Frieden im globalen Dorf, oder: Eine Faszinationsgeschichte des Schmerzes

Rezensiert von Martina Leeker

“Ist unsere Identität in Gefahr, fühlen wir uns berechtigt, Krieg zu führen. Die alte Vorstellung muss unbedingt wiederhergestellt werden.”

Klassiker
McLuhans Krieg und Frieden (1968) ist ein besonderes, ein schwieriges und ein gefährliches Buch. Diese Qualitäten erschließen sich m. E. allerdings nicht, wenn dieses Werk vor allem als Bilderbuch gelesen wird, wie es z. B. Karlheinz Barck und Martin Treml vorschlagen, Herausgeber der 2011 bei Kadmos erschienen Neuauflage. Das Buch ist zwar mit zahlreichen und aufrüttelnden Bildern ausgestattet. Darin scheint mir jedoch nicht seine eigenartige Sprengkraft zu liegen. Den Versuch, die Gutenberg-Galaxis als Ausgeburt der alphabetischen, das menschliche Sensorium aufs Visuelle und Rationale begrenzenden Schrift-Kultur bild-typografisch zu überwinden, unternahm McLuhan eher in The Medium is the Massage (1967). Wohl wissend, dass der Leser entgegen der dem phonetischen Alphabet inhärenten Un-Sinnlichkeit und der von ihm ausgelösten stillen Lektüre dennoch im Inneren einen akustischen, d. h. bei McLuhan multisensoriellen und vielperspektivischen Raum des In-der-Welt-Seins erzeugen kann, konstruiert er Krieg und Frieden dagegen als imaginäres Klangbuch. Mehr

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