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Ulrich Teusch: Lückenpresse

Rezensiert von Sebastian Köhler

Einzelrezension
In Zeiten von Datenüberfluss scheint es besonders schwierig, Aufmerksamkeit zu wecken. Hier sollen oft so genannte Buzzwords helfen, um wahrgenommen zu werden. Erst recht, wenn sie kreativ sind und dennoch einen Wiedererkennungswert haben. Lückenpresse hat der Frankfurter Westend Verlag daher eine kritische Publikation genannt, die Debatten um ,Lügenpresse‘ aufgreift und doch weit komplexere Probleme thematisiert: Es geht in dieser Streitschrift um nicht weniger als das Ende des Journalismus, wie wir ihn kannten. Und wir sollten keine Angst davor haben. Dem Politikwissenschaftler und Journalist Ulrich Teusch ist ein in vielerlei Hinsicht lesenswertes Buch gelungen. Er schafft eine konstruktive Kritik der journalistischen Vernunft unserer Jahrzehnte – bis heute und für morgen. Mehr

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Daniel Chmielewski: Lokale Leser. Lokale Nutzer

Rezensiert von Wiebke Möhring

Einzelrezension
Sie werden immer weniger, die Menschen, die täglich eine Zeitung lesen. Die Abonnentenzahlen nehmen ab, die Verlage stehen unter Kostendruck, die Redaktionen müssen sich vermehrt Fragen stellen: Mit welchen Inhalten können wir Leser an uns binden, welches Medium soll die Inhalte transportieren? Seit Jahrzehnten gilt: Setzt auf das Lokale. Das ist es, was die Leser wollen, das ist es, was die Abonnementzeitung (abgesehen von überregionalen Titeln) ausmacht. Die Stärke und damit das (bisherige) Alleinstellungsmerkmal ist lokale Kompetenz, und das weiß der Leser zu schätzen. Das ist also nicht neu – und gilt trotzdem immer noch, wie auch diese Studie zeigt. Und es lässt sich von der Printausgabe auf die Online-Auftritte von Verlagen übertragen. Mehr

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Edgar S. Hasse: Weihnachten in der Presse

Rezensiert von Detlev Dormeyer

Einzelrezension
Bei dem Werk handelt es sich um eine Dissertation eines Journalisten mit langer Berufserfahrung an der Theologischen Fakultät der Universität Greifswald. Das Werk enthält sieben Hauptteile: A. Einleitung; B. Forschungsstand; C. Forschungsgeschichte; D. Thematische Grundlagen für die empirischen Analysen; E. Methode; F. Empirie; G. Gesamtergebnisse, Interpretation und Diskussion. Als Anhang folgen: H. Konsequenzen; I. Grafiken; J. Literaturverzeichnis, Quellen, Hilfsmittel; Codebuch. Der Ansatz dieser Arbeit ist umfassend. In der Einleitung werden das Ziel und die Hypothesen kurz vorgestellt. Es geht darum, die gängige These vom Säkularisierungsschub, mit dem als Gegenbewegung eine Zunahme der religiösen Individualisierung und Privatisierung negativ korreliert, empirisch zu überprüfen. An solchen empirischen Untersuchungen mangelt es bisher. Insbesondere ist “ein neues mediales Interesse an Religion und Religiosität zu berücksichtigen” und entsprechend eine ab 1980 ansteigende journalistische Wahrnehmung von christlichen und religiösen Themen. [mehr]

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Michael Haller; Lutz Mükke (Hrsg.): Wie die Medien zur Freiheit kamen

Rezensiert von Christoph Links

Haller/Mükke: Wie die Medien zur Freiheit kamenEinzelrezension

Der langjährige Direktor des Instituts für praktische Journalismusforschung und 2010 emeritierte Lehrstuhlinhaber für Journalistik an der Universität Leipzig, Professor Michael Haller, legt zusammen mit seinem jüngeren Kollegen Dr. Lutz Mükke eine Art Bilanzband vor, in dem 18 Jahre Begleitforschung zu den radikalen Veränderungen in der ostdeutschen Medienlandschaft dokumentiert werden. Dazu wurden elf wissenschaftliche Aufsätze als sogenannte Fallstudien zusammengestellt, die auf Absolventenarbeiten der Journalistikstu­diengänge zurückgehen, eingerahmt von zwei Interviews. [mehr]

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Sprachverlust mit System: Die Presse in der Krise

Rezensiert von Harald Rau

Einzelrezension
Nach den Diskussionen um den Boston Globe, den wiederholten Anläufe der New York Times, nun endlich doch “paid content” durchzusetzen, nach dem Niedergang honoriger Westküstenzeitungen in den Staaten, geraten – so scheint es – zunehmend auch die deutschen Zeitungsmacher in Aufruhr. Sich mit der “Presse in der Krise” zu beschäftigen – das liegt offensichtlich auch hierzulande im Trend. Vermutlich auch deshalb, weil die Einschläge näherkommen, das intellektuelle Frankreich ist längst bedient. Den letzten Ausschlag geben vermutlich die (euphemistisch formuliert) “Schwierigkeiten” der Süddeutschen und die händeringenden Versuche, die Frankfurter Rundschau nur irgendwie über die Tabloid-Runden zu retten. Mehr

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Die Zukunft der Zeitungen

Rezensiert von Christoph Neuberger

Einzelrezension
Die Tageszeitungen sind bekanntlich in eine prekäre Lage geraten: Einerseits verlieren sie Leser und Inserenten im Printbereich, wobei die Hauptursache deren Abwanderung ins Internet ist. Andererseits gelingt es ihnen nicht, diese Verluste in der Online-Welt zu kompensieren. Die Frage, was die Bevorzugung des Internets erklärt und wie journalistische Websites zu gestalten wären, damit sie als Werbeumfeld attraktiv sind und die Zahlungs- bereitschaft der Nutzer wecken, bewegt derzeit die ganze Branche. Zwei Bücher wollen bei der Suche nach einer Antwort behilflich sein – das Vorgehen der Autoren ist jedoch grundverschieden. Typisch für die Art, wie in der Zeitungsbranche selbst nachgedacht wird, ist der Band Medienzukunft und regionale Zeitungen. Mehr

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Mike Farrell; Mary Carmen Cupito: Newspapers

Rezensiert von Kenneth Starck

Einzelrezension
This is a compact review of the legacy of newspapers in the United States culminating in an attempt to bridge the fading presence of print with the explosive nature of the Internet. The book is intended as a textbook for an introductory news or journalism course. The book achieves this goal admirably. Another goal is to argue for the enduring presence of newspapers but to point to a news environment that is increasingly mediated electronically. In this regard, the authors are less successful. First, the broad contours of the book. There are 11 chapters. The first nine concentrate on newspapers with occasional references to the Internet. The tenth chapter (The Newspaper Meets the Internet) unveils the power and impact of the new technology and, as noted in the text, is written by a colleague of the authors, Deborah S. Chung. She does a good job. Mainly she focuses on the three facets of media convergence — technology, economics and regulation. Chung notes how the new technology makes it easier for citizens to participate in civic discourse and points out challenges facing journalism educators in devising a curriculum appropriate to the rapidly changing media environment. Mehr

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Peter Brummund: Die Entwicklung des Funktionsrabatts im Presse-Grosso

Rezensiert von Bernd Klammer

Einzelrezension
Brummunds Fazit ist ebenso klar wie ernüchternd, zumindest aus Sicht kleiner und mittelständischer Verlage, die Auftraggeber der von ihm vorgelegten Studie sind: Das bestehende Vertriebssystem von Zeitungen und Zeitschriften über das Presse-Grosso wäre ohne die großen Verlage nicht zu finanzieren. Änderungen bei den Kriterien für die Festlegung des Funktionsrabatts sind entweder nicht praxistauglich oder gegen den Widerstand der anderen Handelspartner nicht durchzusetzen. Deshalb müssen die mittelständischen Verlage weiterhin wirtschaftliche Nachteile in Kauf nehmen, um aus eigenem Interesse das Fortbestehen des letztlich allseits akzeptierten Vertriebssystems über den Absatzweg Groß- und Einzelhandel zu sichern. Mehr

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Stephan Ruß-Mohl: Kreative Zerstörung

Rezensiert von Stephan Weichert

ruß-mohl2009Einzelrezension
Der quälende Erosionsprozess der US-amerikanischen Zeitungsindustrie – und mit ihm die Aushöhlung des hergebrachten Qualitätsjournalismus – ist längst ein offenes Geheimnis: Kaum eine Woche vergeht, an dem keine Hiobsbotschaft von Verlagsinsolvenzen, Redaktions- zusammenlegungen oder Massen- entlassungen durch die angefressene Medienbranche wabert. Der Zustand der Presse ist in den USA, anders als in Europa, schon derart verhängnisvoll, dass dort Kampfbegriffe wie “Newspaper Endgame”, “The Vanishing Newspaper” und “The End of Journalism” zu geflügelten Worten wurden. Ein Blog mit dem zynisch klingenden Namen “Newspaper Death Watch” (“Totenwache Zeitung”) listete Anfang Dezember 2009 elf Tageszeitungen in amerikanischen Ballungsgebieten, die binnen zweieinhalb Jahren verschwunden sind. Betreiber des Blogs ist der Ex-Journalist Paul Gillian, der sich – wie viele andere Millionen Amerikaner – darum sorgt, wie sich das Siechtum der Zeitungen langfristig auf das Journalistenhandwerk und somit auf die amerikanische Gesellschaftsordnung auswirkt. Mehr

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Dieter Rucht, Simon Teune (Hrsg.): Nur Clowns und Chaoten?

Rezensiert von Sigrid Baringhorst & Andreas Hetzer

rucht&teune2008Einzelrezension
Der Sammelband von Dieter Rucht und Simon Teune steht in der Tradition der deutschen Protest- und Bewegungsforschung und beschäftigt sich mit der Analyse und Interpretation der Medienresonanz auf die G8-Protestereignisse in Heiligendamm 2007. Der G8-Gipfel kann aufgrund seiner breiten Gegenmobilisierung und der umfangreichen Berichterstattung als singuläres Protest- und Medienereignis für Deutschland bezeichnet werden. Im Mittelpunkt der Studie stehen die Medienprodukte selbst, auf eine Medienwirkungsanalyse wird verzichtet. Die Herausgeber sind ausgewiesene Experten auf dem Gebiet und begründen ihr Forschungsinteresse an der Thematik des Bandes mit ihrer “langjährige[n] Befassung mit politischen Protestbewegungen, ihre[n] öffentlichen Darstellungs- und Vermittlungsformen und die von ihnen gewollt und ungewollt erzielten massenmedialen Resonanzen”. Mehr

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