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Sonja Yeh: Anything goes? Postmoderne Medientheorien im Vergleich

Rezensiert von Günter Helmes

Anything goesEinzelrezension
Die in Münster entstandene Dissertation ist dankbar aufzunehmen. Sie trägt mit ihrer Grundintention, dem perspektivenreichen, systematischen Theorievergleich unter Berücksichtigung historischer und funktionaler Kontexte, nicht nur eindrucksvoll dazu bei, ein internationales Forschungsdesiderat zu beheben – dafür steht eine Fülle von hier im einzelnen nicht zu referierenden Ergebnissen und Einsichten; sie kann darüber hinaus auch als gute Einführung in die Theoriewelten McLuhans, Baudrillards, Virilios, F. Kittlers und Flussers gelesen werden. Für den zuletzt genannten Sachverhalt sprechen nicht allein der sowohl Primär- als auch Sekundärquellen (vgl. das 23-seitige Literaturverzeichnis) betreffende Kenntnisreichtum und die uneingeschränkte Argumentationssicherheit der Verfasserin, sondern maßgeblich auch der einsichtige Aufbau, die luzide Darbietung (bspw. immer wieder die Präsentation von Zwischenergebnissen), die damit einhergehende sehr gute Lesbarkeit sowie die dank zahlreicher informationsgesättigter Tabellen und Abbildungen hohe Anschaulichkeit der Studie.Mehr

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Ann Spangenberg: Kommunikative Identität im Roman der Angelsächsischen Postmoderne

Rezensiert von Simon Meier

spangenberg2009Einzelrezension
Wie geht die Angelsächsische Postmoderne mit poststrukturalistischen Thesen von der Auflösung des Bildes des kernhaften, autonomen Subjektes wie auch des genialen Künstlers um? Diese Frage steht im Zentrum der vorliegenden Studie. Drei exemplarische Romane, Fowles’ The French Lieutenant’s Woman, Ackroyds Chatterton und Byatts Possession, werden daraufhin untersucht, “welche Konsequenzen sie aus der Annahme ziehen, es gebe kein autonomes Subjekt, dessen individueller Kern jenseits sozialer Zusammenhänge verortet ist”. Zwei für gewöhnlich vertretene Deutungen, “dass es ohne autonomes Subjekt keine Handlungsmacht gibt, sondern eine totale Fremdbestimmung besteht, oder, dass die Auflösung eines statischen Selbst die Freiheit eines Spiels mit Identitätsfragmenten bedeute”, erweisen sich hier gleichermaßen als unzutreffend. Dem hält Ann Spangenberg ein Konzept kommunikativer Identität entgegen, das aus ihrer Sicht in allen drei Romanen aufscheint und beide Extreme vermittelt. Mehr

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