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Tanja Köhler (Hrsg.): Fake News, Framing, Fact-Checking

Rezensiert von Stephan Mündges

Einzelrezension

Die Nachricht kann mit Fug und Recht als Kernelement des Journalismus bezeichnet werden. Das, was neu, relevant, aktuell ist, wird von Journalist*innen als Nachricht in die Welt getragen. Die Nachricht und mit ihr der Nachrichtenjournalismus sehen sich aber, wie der Journalismus insgesamt, massiven Veränderungen und existenziellen Bedrohungen ausgesetzt: Disintermediation, der Aufstieg digitaler Plattformen und mit ihm verbunden die Revolution von Kommunikationsprozessen, die ökonomische Krise journalistischer Medienunternehmen – um nur einige wenige zu nennen. Ein Handbuch, das den Nachrichtenjournalismus umreißt, seine aktuellen Probleme analysiert und mögliche Lösungen diskutiert, ist daher ein relevantes Unterfangen. Tanja Köhler, promovierte Kommunikationswissenschaftlerin und Redaktionsleiterin Nachrichten Digital beim Deutschlandfunk, hat mit dem von ihr zusammengestellten Sammelband einen umfangreichen Beitrag dazu geleistet. Auch wenn das Werk kleinere Schwachstellen aufweist. Mehr

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Juliane Voigt: Nachrichtenqualität aus Sicht der Mediennutzer

Rezensiert von Katja Mehlis

Juliane Voigt: Nachrichtenqualität aus Sicht der MediennutzerEinzelrezension
Nachrichten besitzen eine große Bedeutung für die Gesellschaft und deren Kommunikation. Sie dienen der tagesaktuellen Information der Bevölkerung und liefern damit die Grundlage zur Teilnahme am gesellschaftlichen Leben und politischen Prozess. Wenn eine funktionierende Demokratie auch von einer informierten Bürgerschaft abhängt, ist die Qualität der journalistischen Berichterstattung von zentralem Belang. Die Dissertation der Kommunikationswissenschaftlerin Juliane Voigt, die im Rahmen eines DFG-geförderten Forschungsprojekts entstand, setzt an diesem Punkt an und fragt nach der Qualität der Nachrichten vor dem Hintergrund des sich wandelnden Angebots und Mediennutzungsverhaltens. Mehr

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Graham Meikle, Guy Redden (Hrsg.): News Online

Rezensiert von Stefan Bosshart

Einzelrezension
In den letzten Jahren ist eine Reihe englischsprachiger Publikationen erschienen, die sich mit den veränderten Rahmenbedingungen öffentlicher Kommunikation im Internet auseinandersetzen. Mit der Schnittstelle zwischen professionellem Journalismus und Laienpublizistik im Internet befassen sich etwa Stuart Allans Online News (2006), Chris Patersons und David Domingos Making Online News (2008), Einar Thorsens und Stuart Allans Citizen Journalism (2009) oder Jack Rosenberrys und Burton St. Johns Public Journalism 2.0 (2010). Im deutschsprachigen Raum existiert eine vergleichbare Publikationsfülle nicht, die Ausdruck eines entsprechenden wissenschaftlichen Diskurses wäre. Der vorliegende, von Graham Meikle (Universität Stirling) und Guy Ridden (Universität Sydney) herausgegebene Sammelband reiht sich also in einen bestehenden Kanon einschlägiger Publikationen ein, weshalb Interessierten auch Einiges daraus schon bekannt sein dürfte. Das von den hier vereinten zwölf Beiträgen rund um ‘online news’ abgedeckte Themenspektrum ist äußerst breit – so breit, dass man sich durchaus fragt, wo das Verbindende bleibt. Mehr

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Denise Sommer: Nachrichten im Gespräch

Rezensiert von Sebastian Köhler

Einzelrezension
Denise Sommers Buch Nachrichten im Gespräch will “Wesen und Wirkung” dessen nachspüren, was in der empirischen Sozialforschung “Anschlusskommunikation” heißt. Das Zwischenmenschliche als das intersubjektiv Teilbare und Erfahrbare menschlichen Verkehrens überhaupt und insbesondere von menschlicher Kommunikation steht im Mittelpunkt der Arbeit – es zieht sich von Klassikern wie Paul Watzlawick bis hin zu den Ergebnissen dieser Untersuchung selbst als gleichsam “Roter Faden” durch den Text. Methodisch beobachtet die Autorin die Anschluss- kommunikationen ihrer Probanden nach der Rezeption von bestimmten TV-Nachrichten. Dabei soll diese Anschluss- kommunikation die Rezeptionsprozesse operationalisieren, insofern diese im Gespräch verbalisiert werden. Allerdings bleiben damit Fragen nach der Rolle nonverbaler Aspekte dieser zwischenmenschlichen Kommunikation, generell nach dem “Wie” der Kommunikation, wie die Autorin selber unterstreicht. Mehr

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“Neue Sachen sind und bleiben angenehm.” Aus der Geschichte der Nachrichten

Rezensiert von Heiko Christians

Einzelrezension
Auch die Geschichte und Ordnung der Nachrichten ist Veränderungen unterworfen. Die klassischen 20-Uhr-Nachrichten als Familienzusammenkunft sind vermutlich lange passé. Heute ist es eher der minütlich aktualisierte Liveticker im Internet, der uns an ganz verschiedenen Orten auf dem Laufenden hält. Der Schriftsteller Peter Glaser betonte vor kurzem, dass der digitale Medienfluss dabei sei, “sich in eine Umweltbedingung zu verwandeln”. Wenn man die Nachrichtenlage der Gegenwart wenigstens in eine grobe Ordnung bringen wollte, könnte man sie in einer Linie abfallender Dringlichkeit so anordnen: 1. Sensationen, 2. Katastrophen, 3. Ereignisse, 4. Nachrichten und 5. Informationen. [mehr]

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Sebastian Köhler: Die Nachrichtenerzähler

Rezensiert von Karl N. Renner

Einzelrezension
“Journalismus kann als ein sozialer Bereich zur Konstruktion von gesellschaftlichem Wissen über Themen mithilfe von Texten begriffen werden.” Diese Abwandlung des bekannten Diktums von Manfred Rühl ist der Ausgangspunkt von Sebastian Köhlers Untersuchung über die Möglichkeiten und Grenzen des Storytellings in den Nachrichtensendungen des Fernsehens. Es weist ihn als einen Vertreter jener neueren Richtung der Journalistik aus, die die Trennung von Kommunikations- und Medienwissenschaft zu überwinden sucht und Erkenntnisse sprach- wie textwissenschaftliche Forschungen für die Journalistik fruchtbar machen will. Mehr

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Benjamin Fretwurst: Nachrichten im Interesse der Zuschauer

Rezensiert von Roland Göbbel

Einzelrezension
Benjamin Fretwurst verfolgt mit seiner Dissertationsstudie das ehrgeizige Vorhaben, die in der Kommunikationswissenschaft etablierte Nachrichtenwerttheorie konzeptionell und empirisch neu zu bestimmen. Konkret geht er dabei der Frage nach, ob Fernsehnachrichten als Ergebnis des journalistischen Selektionsprozesses den Interessen und Relevanzzuschreibungen ihrer Zuschauer entsprechen. In der Einleitung bedient sich Fretwurst zunächst eines unkonventionellen dramaturgischen Kniffes: einer Ergebnisvorschau, die die Tendenz der Resultate bereits vorwegnimmt. Dies erweist sich für die weitere Lektüre als vorteilhaft, da die “schwimmenden Konfidenzintervalle” als Modus der Ergebnisdarstellung eingeführt und die grundlegenden Ziele der Studie greifbar gemacht werden. Mehr

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