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Sabine Trepte, Leonard Reinecke: Medienpsychologie

Rezensiert von Ralf Spiller

Einzelrezension

Die Medienpsychologie gewinnt an Bedeutung. Zum einen aus gesellschaftlicher Perspektive durch eine immer stärker digitalisierte und mediatisierte Welt, zum anderen durch stark wachsende wirtschaftliche Anwendungsfelder wie E-Commerce, Online-Games und soziale Netzwerke, die einen zunehmenden Bedarf an medienpsychologischen Erkenntnissen erzeugen. Und nicht zuletzt interessieren sich auch Studierende immer mehr für Medienwirkungen von Instagram, Youtube und Co.Das Lehrbuch Medienpsychologie von Sabine Trepte und Leonard Reinecke wendet sich explizit an Bachelor-Studierende. Es stammt aus der Reihe “Grundriss der Psychologie”, von denen sich jeder Band ohne Rückgriff auf Wissen aus anderen Teilgebieten der Psychologie lesen lassen soll. Mehr

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Brooke Gladstone, Josh Neufeld:
Der Beeinflussungsapparat

Rezensiert von Silke Fürst

Einzelrezension
Fake News, Lügenpresse und die Macht der Mainstream-Medien – die derzeitige öffentliche Debatte scheint kaum noch ohne diese Schlagworte auszukommen. Zuerst provokativ durch rechtspopulistische Bewegungen in Europa und den USA lanciert, gehören sie inzwischen zum fast alltäglichen Vokabular verschiedenster Akteure. Wer hier Orientierung sucht, findet auf dem Buchmarkt eine wachsende Anzahl an Publikationen. Auch wenn sein Titel dies kaum erwarten lässt, hebt sich das kürzlich erschienene Buch Der Beeinflussungsapparat. Wie Massenmedien funktionieren, wie sie unsere Gesellschaft manipulieren und wie wir dazu beitragen (Correctiv) wesentlich von der Masse ab: In Form eines Comics will es breite und skeptische Leserkreise ansprechen und diesen zeigen, dass es „keine Verschwörung“ gibt. Um das Thema aufzubereiten, behandelt das Manifest allerdings kaum die gegenwärtige Medienlandschaft, sondern unternimmt einen Streifzug durch die amerikanische Presse- und Mediengeschichte. Mehr

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Frank J. Robertz, Robert Kahr (Hrsg.): Die mediale Inszenierung von Amok und Terrorismus

Rezensiert von Guido Keel

Einzelrezension
Amokläufe an Schulen, Terrorismus, Selbstmorde – diesen Phänomenen ist nicht nur gemeinsam, dass bei allen tödliche Gewalt im Zentrum steht, sondern auch, dass Medien eine Schlüsselrolle spielen. Aus gesellschaftlicher, insbesondere aber aus journalistischer Sicht interessiert deshalb die Frage, wie ein verantwortungsvoller Umgang der Massenmedien mit diesen Ereignissen aussieht. Die beiden Herausgeber des Sammelbandes Die mediale Inszenierung von Amok und Terrorismus (2016) warten mit punktgenauen Berufshintergründen auf: Frank J. Robertz leitet das Institut für Gewaltprävention und angewandte Kriminologie in Berlin, während Kommunikationswissenschaftler Robert Kahr an der Deutschen Hochschule der Polizei Einsatzmanagement bei Schwerkriminalität lehrt. Sie haben Aufsätze internationaler Autoren zusammengetragen, um Erkenntnisse für eine mediale Berichterstattung über solche Gewaltakte zu finden, die das Leiden besonders bei den direkt Betroffenen minimieren kann. Mehr

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Georg Milzner: Digitale Hysterie

Rezensiert von Martin Gehr

georgmilzner_digitalehysterie_rkmjournalEinzelrezension
Peter Lustig, einstiger Moderator der ZDF-Kindersendung Löwenzahn, sagte: „Lasst euch nicht von irgendeiner elektronischen oder digitalen Software das Gehirn zermatschen. Lieber vorher abschalten.“ Psychologe Georg Milzner scheint da anderer Meinung zu sein: In seinem Buch Digitale Hysterie legt er dar, warum Computer unsere Kinder weder dumm noch krank machen, so der Untertitel. Dabei geht er auf gesellschaftlich immer wieder diskutierte Themen wie Gewalt, Facebook und ADHS ein und beschreibt, warum es zu einfach sei, für all diese Probleme die Allgegenwart des Computers und vor allem von Computerspielen verantwortlich zu machen. Dafür zieht er Beispiele aus seiner psychotherapeutischen Praxis heran und zerlegt zudem so manche gängige Theorie. Ob das funktioniert, lesen Sie hier. Mehr

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Leonard Reinecke, Sabine Trepte (Hrsg.): Unterhaltung in neuen Medien

Rezensiert von Kathleen Arendt

Einzelrezension
Sammelbänden widmet man sich oft mit gemischten Gefühlen. Die Lektüre lässt einen mitunter mit dem ernüchterten Gefühl zurück, eine Sammlung von Beiträgen mit stark unterschiedlicher Qualität und einer mehr, aber wahrscheinlich eher minder großen Nähe zum eigentlichen Thema rezipiert zu haben. Oder aber es stellt sich, wie in diesem Fall, das zufriedene Gefühl ein, eine in sich stimmige, qualitativ hochwertige Zusammenstellung von Beiträgen gelesen zu haben, die eine differenzierte Auseinandersetzung mit einem aktuellen Thema bietet. Bei einem am Reißbrett entworfenen Konzeptband wie diesem ist der richtungsweisende Einfluss der Herausgeber(innen) deutlich prägender als beispielsweise bei einem Tagungsband – damit allerdings auch der Anspruch des Lesers. Mehr

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