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Bertram Scheufele, Ines Engelmann: Empirische Kommunikationsforschung

Rezensiert von Torsten Maurer

Einzelrezension
Seit Einführung der Bachelor-Studiengänge ist in der Kommunikations- wissenschaft ein rasanter Zuwachs an neuen Lehrbüchern zu verzeichnen, die es sich explizit zum Ziel gesetzt haben, auf die veränderten Anforderungen der Studienanfänger einzugehen. Das Lehrbuch von Bertram Scheufele und Ines Engelmann liefert für Studierende ohne Vorkenntnisse einen ersten Überblick über die empirische Kommunikationsforschung, der nach Aussage der Autoren verständlich das Basiswissen vermitteln soll, ohne den wissenschaftlichen Anspruch zu vernachlässigen. Das Buch weist den klassischen, am Forschungsprozess orientierten Aufbau von Lehrbüchern in diesem Feld auf. Zunächst wird dabei in Kapitel 1 auf die wissenschaftstheoretischen Grundlagen, den Forschungsprozess (bei dem die theoretische Anbindung der empirischen Untersuchung etwas zu kurz kommt), wissenschaftliche Begriffsarbeit und das Messen eingegangen. Kapitel 2 widmet sich der Stichprobenbildung, wobei einleitend ausführlicher auf das Schätzen und Testen eingegangen wird. Die Ausführungen sind an dieser Stelle natürlich richtig verortet, jedoch hätte in Anbetracht der avisierten Zielgruppe noch verständlicher vermittelt werden können, warum dem Schätzen und Testen im Zusammenhang mit der Stichprobenbildung zentrale Bedeutung zukommt. Mehr

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Klaus Arnold; Markus Behmer; Bernd Semrad (Hrsg.): Kommunikationsgeschichte

Rezensiert von Frank Bösch

Einzelrezension
Das öffentliche Interesse an Geschichte ist im letzten Jahrzehnt immens gewachsen. Historische Ausstellungen, Filme und Fernsehsendungen erreichen regelmäßig ein Millionenpublikum und die Zahl der Geschichtsstudenten steigt weiter an. Ebenso haben medien- historische Forschungsverbünde und Publikationen zugenommen. Dagegen scheint jedoch bei den Studierenden und Lehrenden der Kommunikations- wissenschaft das historische Interesse eher zu schwinden: Medienhistorisch ausgerichtete Lehrstühle sind rar geworden und entsprechende Lehrveranstaltungen gelten oft als praxisferner Ballast oder als theorieferner Positivismus. Mehr

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Susanne Fengler; Bettina Vestring: Politikjournalismus

Rezensiert von Mathias Rentsch

Einzelrezension
Es ist kein leichtes Vorhaben, in einem Lehrbuch die Sichtweisen von Praktikern und Wissenschaftlern auf einen bestimmten Gegenstand stimmig zusammenzuführen und damit gegenüber den vielen Praktiker- ratschlägen auf der einen und der Fülle wissenschaftlicher Betrachtungen auf der anderen Seite einen Mehrwert zu schaffen. Susanne Fengler und Bettina Vestring haben dies nun für den Politikjournalismus versucht – und es ist ihnen im Großen und Ganzen auch geglückt. Die beiden Autorinnen wissen, wovon sie schreiben, denn sie kennen das Berufsfeld der Politikjournalisten genau: Die Kommunikations- wissenschaftlerin Susanne Fengler hat viele Jahre in der politischen Kommunikation und als reie Journalistin gearbeitet. Bettina Vestring ist Redakteurin bei der Berliner Zeitung und dort als Volontärsausbilderin für den journalistischen Nachwuchs verantwortlich. Mehr

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Jule Philippi; Michael Tewes: Basiswissen Generative Grammatik

Rezensiert von Kevin Ch. Masalon

Einzelrezension
Das Lehrbuch Basiswissen Generative Grammatik scheint auf den ersten Blick mit seinen mehr als 300 Seiten über ein Grundlagenwissen mit prägnantem Einführungscharakter hinauszugehen. Dieser Eindruck täuscht jedoch, denn um das abstrakte Modelldenken Noam Chomskys nachvollziehen zu können, bedarf es neben einer Darstellung seiner Spracherwerbstheorie eben jener logisch aufeinander aufbauenden kleinen Schritte, nach denen das Buch strukturiert ist. Dieser entscheidende Vorteil unterscheidet es von kürzeren Einführungen, wie beispielsweise der Einführung in die Syntax von Karl-Heinz Ramers, in deren Mittelpunkt ebenfalls die Ansätze der Generativen Grammatik stehen, dort jedoch wegen zu knapper Erläuterungen und des bescheidenen Beispielmaterials schwierig nachzuvollziehen sind. Mehr

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Thomas Friedrich; Gerhard Schweppenhäuser: Bildsemiotik

Rezensiert von Doris Mosbach

Einzelrezension
Das Lehrbuch Bildsemiotik von den Design- und Kommunikations-wissenschaftlern Thomas Friedrich und Gerhard Schweppenhäuser ist eine Ausarbeitung von Vorlesungsmaterial und richtet sich explizit an Studierende und in der Gestaltung arbeitende Praktiker und Lehrende. Die Autoren haben das Buch als ein “übersichtliches Kompendium” konzipiert, in dem “bewährte” bildsemiotische Analysemethoden vorgestellt und vorgeführt werden. Aus der Sicht von Kommunikationsgestaltern betonen Friedrich und Schweppenhäuser zunächst die kommunikative Einheit von Text und Bild, deren pragmatische Faktoren (wie etwa Kontextabhängigkeit) sie gleich zu Beginn anhand von prägnanten Beispielen deutlich machen. Mehr

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Marcel Danesi; Andrea Rocci: Global Linguistics

Rezensiert von Anna Osterhus

Einzelrezension
“Global Village”, “Global Language”, “Global Koiné”,”Global Linguistics” – Der kürzlich bei Mouton de Gruyter in der Reihe “Approaches to Applied Semiotics” erschienene Band geizt nicht mit weitreichenden Begriffen. So beginnt auch der im Vorwort als Einführungslektüre vor allem für Studierende und den universitären Basisunterricht vorgestellte Band mit keinem geringeren Thema als der Entstehung und Entwicklung des homo sapiens. Kommunikation und Sprache werden beinahe überdeutlich als wesentliche Entwicklungsmerkmale des Menschen “as a species dependent on culture (and not just nature)” eingeführt und sogleich mit der für das Buch zentralen Vorstellung eines durch Massentechnologien ermöglichten Global Village – sprachlich geprägt durch die Global Koiné Englisch – verbunden. Die Etablierung des neuen Forschungsbereichs Global Linguistics als das erklärte Ziel der Autoren droht vor allem anfänglich zu einem Mammutprojekt anzuwachsen, dem ein knapp 270 Seiten umfassender Band nicht gerecht zu werden scheint. Mehr

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Carina Jasmin Englert, Michael Roslon: Design (be)deutet die Welt

Rezensiert von Michael Erlhoff

Einzelrezension
An und für sich basiert dieses Buch auf einigen ganz klugen Gedanken: Es versteht sich als ‘Lehrbuch’, und das macht Sinn im Design, wo es noch nicht so viele solcher Bücher gibt. Gleichwohl wäre im Vorwort zumindest der Hinweis darauf wichtig gewesen, die grundsätzliche Dimension solcher Lehrbücher zu erläutern, dass es nämlich auch für Studierende keineswegs ausreicht, nur diese zu lesen. Sodann ist klug an diesem Buch, dass es die wichtigen theoretischen Diskurse der Kommunikationswissenschaft und deren Nutzen für das Design aufzeigen möchte, und dass hier ein breiter Begriff von Kommunikation zu Grunde gelegt ist, der eben auch Objekte und soziale Prozesse und dergleichen einbezieht. Mehr

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Markus Rhomberg: Politische Kommunikation

Rezensiert von Moritz Ballensiefen

Rhomberg2008Einzelrezension
Ein Lehrbuch zu schreiben, ist immer eine besondere Herausforderung. Ein komplexer Themenausschnitt muss so aufbereitet werden, dass er eine studentische Zielgruppe anspricht und einen thematischen Einblick liefert. Die Herausforderung besteht darin, Informationen zu verdichten, Zusammenhänge zu erklären und einzuordnen. Kaum ein anderer Bereich in der Politikwissenschaft bringt momentan derart viele Lehrbücher hervor wie die politische Kommunikation. Kein Wunder, denn durch die Etablierung neuer Medienformate hat sich in den vergangenen Jahren nicht nur die politische Informationsaufnahme grundlegend verändert, sondern auch das Instrumentenset der Politikvermittlung. Markus Rhomberg stand mit seinem Lehrbuch also vor der Aufgabe, einen äußerst aktiven und interdisziplinären Bereich der politischen Wissenschaft in einer Umbruchphase aufzuarbeiten. Mehr

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Johanna Dorer, Brigitte Geiger, Regina Köpl (Hrsg.): Medien – Politik – Geschlecht

Rezensiert von Ulla Wischermann

doreretal2008Einzelrezension
Ausgangspunkt dieses von österreichischen Kommunikations- wissenschaftlerinnen herausgegebenen Sammelbandes ist die Feststellung, dass die klassische politische Kommunikationsforschung im deutschsprachigen Raum, insbesondere die einschlägigen Handbücher, einem geschlechtsblinden Diskurs folgen. Nach wie vor sei generalisierend die Rede “von Politikern, von Journalisten, von Spindoktoren und nicht zuletzt von Bürgern und Rezipienten” und die Thematik werde allgemein verortet im Spektrum von Öffentlichkeits- und Demokratietheorien, in denen die Kategorie Geschlecht nur unzulänglich berücksichtigt sei. Dieses Forschungsdesiderat zu kritisieren und die Strukturkategorie Geschlecht in die Analyse politischer Kommunikation zu integrieren, ist das Ziel der hier versammelten Beiträge. Mehr

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Oliver Hahn, Roland Schröder (Hrsg.): Journalistische Kulturen

Rezensiert von Josef Seethaler

hahn&schröder2008Einzelrezension
Weltweit erlebt die Journalismusforschung derzeit enormen Auftrieb. So wurden etwa in den letzten Jahren mit “Journalism” and “Journalism Studies” gleich zwei einschlägige internationale Fachzeitschriften gegründet. Mit diesem Boom geht eine schon nahezu inflationäre Verwendung des Begriffs “journalistische Kultur” einher, der dadurch Gefahr läuft, vieldeutig und beliebig zu werden. Der von Oliver Hahn und Roland Schröder herausgegebene Sammelband kommt daher nicht nur zur rechten Zeit, sondern leistet mit seinem Ziel einer theoretischen Fundierung und Verortung dieses Konzepts Pionierarbeit. Dies ist auch deshalb verdienstvoll, weil gerade das Konzept der “journalistischen Kultur” sowohl aus der sozial- als auch der kulturwissenschaftlichen Tradition der Kommunikations- und Medienwissenschaften schöpft (um diesen jüngst von Rudolf Stöber als Buchtitel verwendeten Begriff zu verwenden) und damit ganz besonders geeignet scheint, den Mehrwert aus einer fruchtbaren Verbindung beider Traditionen deutlich zu machen. Mehr

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