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Gernot Wersig: Einführung in die Publizistik- und Kommunikationswissenschaft

Rezensiert von Roland Burkart

Einzelrezension
Bei diesem Werk handelt es sich im Kern um eine posthum veröffentlichte Skriptensammlung des Autors, die unter seinen Studenten der gleichnamigen Vorlesung zu den ‘Rennern’ zählte, wie seine Witwe Dr. Petra Schuck-Wersig im Vorwort berichtet. Zwei langjährige Mitarbeiter, Dr. Jan Krone und Dr. Tobias Müller-Prothmann, haben die zum Teil fragmentarischen Texte aufbereitet und in Buchform herausgebracht. Gernot Wersig verstarb im Juli 2006 im Alter von erst 63 Jahren. Er bemühte sich seit seiner einschlägigen Dissertation im Fach Publizistik (Information, Kommunikation, Dokumentation, publiziert 1971) um die Etablierung einer Informationswissenschaft im deutschsprachigen Raum. Er war als Professor am Arbeitsbereich Informations- wissenschaft des Instituts für Publizistik- und Kommunikations- wissenschaft der FU Berlin tätig, zwischenzeitlich auch als geschäftsführender Direktor. Dieser Bereich wurde allerdings in den 1990er Jahren an der FU Berlin eingestellt und Wersig fungierte bis zu seinem Tod wiederum als Professor für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. Mehr

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Christoph Meißelbach: Web 2.0 – Demokratie 3.0?

Rezensiert von Christoph Bieber

Einzelrezension
Der Ende 2009 erschienene Band mit dem zahlenspielerischen Titel Web 2.0 – Demokratie 3.0? versucht sich an einer schwierigen Aufgabe. Auf gerade mal 126 Seiten (zuzüglich eines 20-seitigen Literaturverzeichnisses) setzt sich der Autor mit demokratischen Potenzialen des Internets auseinander, stellt dabei die technologischen Grundlagen der “GKI” (der Globalen Kommunikations-Infrastruktur) vor, strukturiert den Gegenstand entlang politik- wissenschaftlicher und soziologischer Großtheorien, evaluiert Theorie und Empirie der digitalen Demokratie und wagt unter der etwas bemüht klingenden Überschrift “Politische Software – Es sind Updates verfügbar!” auch noch einen Ausblick in die Zukunft der politschen Online-Nutzung. Mehr

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Wolfgang R. Langenbucher (Hrsg.): Paul Felix Lazarsfeld – Leben und Werk

Rezensiert von Thymian Bussemer

Einzelrezension
Paul Felix Lazarsfeld (1901-1976) war ohne Zweifel eine der prägenden Gestalten der US-amerikanischen Soziologie und Kommunikations- forschung. Viele sehen in ihm den eigentlichen Erfinder der sozial- wissenschaftlich orientierten Kommunikationswissenschaft, der Markt- und Meinungsforschung sowie der empirischen Handlungsanalyse. Die Kommunikationsforschung verdankt ihm nach wie vor benutzte Konzepte wie das der “opinion leader” oder den “two-step flow of communication”. Trotzdem ist Lazarsfeld bis heute nur einem recht schmalen Zirkel der sozialwissenschaftlichen Community bekannt. Wirklich kanonischen Rang erreichte er trotz klassischer Studien wie die “Arbeitslosen von Marienthal” (1933) oder “The People’s Choice” (1944) nie. Auch eine Breiten-Popularität, wie sie sein zwischenzeitlicher Halbtags-Mitarbeiter Theodor W. Adorno erlangte, wurde Lazarsfeld nicht zuteil. Selbst die fachwissenschaftliche Rezeption Lazarsfelds in der engeren Kommunikationswissenschaft blieb überschaubar. Mehr

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Patrick Donges: Medialisierung politischer Organisationen

Rezensiert von Olaf Jandura

Einzelrezension
Parallel zur steigenden Bedeutung der Massenmedien in der Gesellschaft steigt auch das Interesse von Kommunikations- und Politikwissenschaftlern am Verhältnis von Medien und Politik in den letzten Jahren. Die Befundlage zum Thema ist nicht eindeutig. Vielmehr können die Studien auf einem Kontinuum verortet werden, dessen Endpunkte einerseits beim Instrumentalisierungs- und andererseits beim Dependenz- paradigma liegen. Dabei ist zu beobachten, dass Fragen der Kommunikation stärker in den Fokus der Politikwissenschaft geraten und Phänomene, die bislang nur Politologen interessiert haben, auch in den Blick von Kommunikationswissenschaftlern geraten sind. Patrick Donges untersucht, welche Auswirkungen die Medien und die mediale Kommunikation auf die Parteien haben und wie sich die Organisationsstrukturen der Parteien als Reaktion darauf verändern. Mehr

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Wilfried Scharf: Deutsche Diskurse

Rezensiert von Stefan Meier

Einzelrezension
“Was ist deutsch?”, fragt Wilfried Scharf zu Beginn seines Buches Deutsche Diskurse. Um die Relevanz dieser Frage zu verdeutlichen, greift er tief hinein in die deutsche Kulturgeschichte. Klangvolle Namen wie Friedrich Schiller, Kurt Tucholsky, Carl Gustav Jung, Friedrich Hölderlin oder Paul Celan werden ebenso wie Christian Meier mit der deutschen Nation hadernd zitiert. Das gipfelt in ein langes Zitat von Nietzsche, das seinem Werk Jenseits von Gut und Böse entnommen ist und zum Ende die Feststellung enthält, dass die Deutschen “das Ungewisse, das Ungestaltete” lieben würden. Mehr

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Johann Gustav Droysen – Ein Historiker als Klassiker der Kommunikations- und Medienwissenschaften

Wiedergelesen von Horst Pöttker

Wer es sich leisten kann und eine gut ausgestattete geschichtswissen- schaftliche Bibliothek sein Eigen nennen möchte, erwirbt drei 2007 und 2008 erschienene Teilergebnisse eines in jeder Beziehung außergewöhnlichen Editionsprojekts. Es ist dem wichtigsten Werk eines nicht weniger außergewöhn-lichen Gelehrten des 19. Jahrhunderts gewidmet, welcher auch für die Kommunikations- und Medienwissen-schaften als Klassiker gelten kann. Den gilt es freilich noch zu entdecken. Johann Gustav Droysen (1808–1884), Geschichtsprofessor an den Universitäten Kiel, Jena und Berlin, hat seine Historik-Vorlesung zwischen dem Sommersemester 1857 und dem Wintersemester 1882/83 insgesamt 17 Mal gehalten, wobei er das von ihm selbst nur in Form eines Grundrisses publizierte Manuskript immer wieder überarbeitet hat. Mehr

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Annely Rothkegel: Technikkommunikation

Rezensiert von Eva-Maria Jakobs

Einzelrezension
Der UTB-Band ist laut Klappentext als Einführung in das Themenfeld Technikkommunikation konzipiert. Er richtet sich an Zielgruppen mit stark differierenden Vorkenntnissen – Studierende der Sprach- und Ingenieurwissenschaft, der Journalistik und Fachjournalisten. Ziel ist die Einführung in linguistische Grundlagen des professionellen Sprechens und Schreibens über Technik und Technikgebrauch. Im Vordergrund stehen jedoch schriftbasierte Kommunikate, der mündliche Bereich wird nur gestreift. Das Gleiche gilt für Icons und andere Darstellungsmittel (z.B. Animation). Die Sicht auf den Gegenstand basiert auf Grundannahmen der linguistischen Handlungstheorie und der Handlungslogik, ergänzt durch Ansätze der Textlinguistik. Vor allem Kapitel zwei und drei zeigen Bezüge zu den computerlinguistischen Wurzeln der Autorin. Mehr

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Christian Wirrwitz: Kernbedeutung und Verstehen

Rezensiert von Tim Loppe

Einzelrezension
Die menschliche Kommunikation ist für die Philosophie seit jeher ein Faszinosum: Worin liegt die Bedeutung eines Ausdrucks? Was heißt es, eine Äußerung zu verstehen? Und unter welchen Bedingungen kommt dieses Verstehen zustande? Mit seiner Dissertation Kernbedeutung und Verstehen setzt Christian Wirrwitz die schier endlose Reihe an Auseinandersetzungen mit den Kernbegriffen der Sprachphilosophie fort. Dass seine Arbeit einige der stark verzweigten Diskussionen auf diesem Gebiet bereichern kann, hat mehrere Gründe: Erstens ist sie sehr gut durchdacht, zweitens klar strukturiert und drittens – dies ist ebenfalls keine geringe Leistung – verständlich geschrieben. Mehr

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Marie Luise Kiefer: Journalismus und Medien als Institutionen

Rezensiert von Patrick Donges

Einzelrezension
Institutionalistische Theorien haben in den vergangenen Jahren in verschiedenen Sozialwissenschaften an Bedeutung gewonnen und zu einer Reihe von Theorieimporten angeregt – so auch in die Kommunikationswissenschaft. Auch der Rezensent hat sich mit einem kleineren Beitrag an diesem Import beteiligt, steht institutionalistischen Theorien also nicht ablehnend gegenüber. Marie Luise Kiefer nimmt sich mehr Zeit und Raum für eine gründlichere Aufarbeitung der verschiedenen Zugänge zum Begriff der Institution und ihre Anwendung auf kommunikations- wissenschaftliche, hier sehr stark medienpolitische und medienökonomische Fragestellungen. Mehr

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Marcel Danesi; Andrea Rocci: Global Linguistics

Rezensiert von Anna Osterhus

Einzelrezension
“Global Village”, “Global Language”, “Global Koiné”,”Global Linguistics” – Der kürzlich bei Mouton de Gruyter in der Reihe “Approaches to Applied Semiotics” erschienene Band geizt nicht mit weitreichenden Begriffen. So beginnt auch der im Vorwort als Einführungslektüre vor allem für Studierende und den universitären Basisunterricht vorgestellte Band mit keinem geringeren Thema als der Entstehung und Entwicklung des homo sapiens. Kommunikation und Sprache werden beinahe überdeutlich als wesentliche Entwicklungsmerkmale des Menschen “as a species dependent on culture (and not just nature)” eingeführt und sogleich mit der für das Buch zentralen Vorstellung eines durch Massentechnologien ermöglichten Global Village – sprachlich geprägt durch die Global Koiné Englisch – verbunden. Die Etablierung des neuen Forschungsbereichs Global Linguistics als das erklärte Ziel der Autoren droht vor allem anfänglich zu einem Mammutprojekt anzuwachsen, dem ein knapp 270 Seiten umfassender Band nicht gerecht zu werden scheint. Mehr

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